
Flugsicherung am Abgrund: Droht deutschen Regionalflughäfen das Aus?
Ein politischer Paukenschlag erschüttert die deutsche Luftfahrtbranche: Die Bundesregierung plant offenbar, die Fördergelder für die Flugsicherung kleinerer Flughäfen zu streichen. Was nach einer technischen Randnotiz klingt, könnte für zahlreiche Regionalflughäfen das wirtschaftliche Todesurteil bedeuten. Besonders brisant: Auch der Kassel Airport steht möglicherweise auf der Abschussliste.
Wenn der Bund den Geldhahn zudreht
Niedersachsens Verkehrsminister Grant Hendrik Tonne (SPD) schlägt Alarm: Die Bundesregierung habe die Fördermittel für die Flugsicherung für 2026 ohne jede Vorwarnung gestrichen. Noch fließen in diesem Jahr 50 Millionen Euro aus Berlin – doch damit könnte bald Schluss sein. Die Konsequenzen wären verheerend: Kleinere Flughäfen wie Braunschweig-Wolfsburg, Emden oder Wilhelmshaven stünden vor dem Aus. Und auch der Kassel Airport soll sich auf einer ominösen Liste befinden, deren Existenz allerdings nicht bestätigt werden konnte.
Was hier geschieht, ist symptomatisch für die aktuelle Bundespolitik: Während man Milliarden für fragwürdige Klimaprojekte verpulvert, lässt man die regionale Infrastruktur verrotten. Die Große Koalition unter Friedrich Merz hatte eigentlich versprochen, keine neuen Schulden zu machen – stattdessen spart man nun an den falschen Stellen.
Das komplexe Geflecht der Flugsicherung
Um die Tragweite dieser Entscheidung zu verstehen, muss man die Struktur der deutschen Flugsicherung kennen. Am Kassel Airport arbeiten ein bis drei Fluglotsen im Tower, die für Start- und Landefreigaben in einem begrenzten Bereich zuständig sind. Darüber hinaus übernimmt die DFS-Kontrollzentrale in Bremen die An- und Abflugkontrolle. Ein ausgeklügeltes System, das Sicherheit im Luftraum garantiert – solange es finanziert wird.
"Eine Übergangsphase ohne Unterstützung wäre für viele Regionalflughäfen ein K.O.-Kriterium"
Diese Warnung von Thomas Mayer, Geschäftsführer der Interessengemeinschaft der regionalen Flugplätze, bringt die Dramatik auf den Punkt. Während an 15 großen Flughäfen der Bund die Flugsicherung direkt bereitstellt, müssen die übrigen 44 Flughäfen – darunter Kassel – diese selbst organisieren. Der 2021 eingeführte zweite Gebührenkreis sollte hier Abhilfe schaffen. Doch genau diese Unterstützung steht nun zur Disposition.
Bürokratisches Versagen mit System
Besonders pikant: Die Probleme sind hausgemacht. Der zweite Gebührenkreis sei "mit heißer Nadel" gestrickt worden, kritisiert Mayer. Fehlende Kontrollen hätten dazu geführt, dass manche Flugsicherungsdienste überhöhte Gebühren angegeben hätten. Nun trete der Bundesrechnungshof auf die Bremse – und die Regionalflughäfen zahlen die Zeche für politisches Versagen.
Airport-Geschäftsführer Lars Ernst gibt sich noch zurückhaltend: Man kenne keine konkrete Entscheidung des Bundes. Doch diese vorsichtige Formulierung kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier eine existenzielle Bedrohung im Raum steht.
Die wahren Kosten politischer Fehlentscheidungen
Was hier geschieht, ist mehr als nur ein Finanzierungsstreit. Es geht um die Zukunft der regionalen Luftfahrtinfrastruktur in Deutschland. Während die Politik von Klimaneutralität und einem 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur schwadroniert, lässt sie gleichzeitig funktionierende Strukturen verfallen. Die Ironie: Genau diese Regionalflughäfen sind oft wichtige Wirtschaftsfaktoren für strukturschwache Regionen.
Die Lösung könnte über den parlamentarischen Weg kommen, hofft Mayer. Der Bundestag müsse aktiv werden, wenn das Verkehrsministerium versage. Doch kann man sich darauf verlassen? Die Erfahrung lehrt: Wenn es um die Interessen der Provinz geht, ist auf die Berliner Politik wenig Verlass.
Es bleibt die bittere Erkenntnis: Während Deutschland Milliarden für ideologische Prestigeprojekte verschleudert, droht die regionale Infrastruktur zu kollabieren. Die mögliche Schließung von Regionalflughäfen wäre nicht nur ein wirtschaftlicher Verlust, sondern auch ein Symbol für die Prioritäten einer Politik, die den Bezug zur Realität verloren hat. Es wird Zeit, dass die Bürger dieser verfehlten Politik bei den nächsten Wahlen eine klare Absage erteilen.

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