
Gaza-Hilfslieferungen: Zwischen Propaganda und bitterer Realität
Nach wochenlanger Blockade erreichen endlich wieder Hilfsgüter den Gazastreifen. Was auf den ersten Blick wie ein humanitärer Durchbruch aussieht, offenbart bei genauerer Betrachtung das ganze Dilemma der internationalen Nahostpolitik. Während Israel von "sicheren Korridoren" spricht und die Hamas weitere Forderungen stellt, verhungern weiterhin Kinder in den Trümmern.
Netanjahus Realitätsverweigerung
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu nutzte die Ankündigung humanitärer Feuerpausen für eine bemerkenswerte Propagandashow. "Es gibt keinen Hunger im Gazastreifen", behauptete er allen Ernstes und bezichtigte die Vereinten Nationen der Lüge. Man fragt sich, in welcher Parallelwelt der israelische Premier lebt, wenn selbst die eigenen Verbündeten mittlerweile von einer humanitären Katastrophe sprechen.
Die Palästinenserin Sabreen Hassona aus dem Flüchtlingslager Shati zeichnet ein anderes Bild: Ihre Kinder hätten seit über einer Woche kein Mehl mehr gegessen. Ein Kilo Reis sei für sie wie ein Geschenk Gottes gewesen. Solche Berichte passen nicht in Netanjahus Narrativ, weshalb er sie kurzerhand als "manipulierte Kampagne" der Hamas abtut.
Die UN zwischen den Fronten
Volker Türk, der UN-Menschenrechts-Hochkommissar, findet deutliche Worte: "Kinder verhungern und sterben vor unseren Augen. Gaza ist eine dystopische Landschaft tödlicher Angriffe und völliger Zerstörung." Diese Aussage steht in krassem Gegensatz zu Netanjahus Behauptungen. Wem soll man glauben - dem Politiker, der ein Interesse daran hat, die Situation zu beschönigen, oder den internationalen Beobachtern vor Ort?
Besonders brisant: Türk wirft der von den USA und Israel unterstützten "Gaza Humanitarian Foundation" völliges Versagen vor. Hier zeigt sich das ganze Ausmaß der Heuchelei - man gründet Stiftungen mit wohlklingenden Namen, während gleichzeitig die Blockade aufrechterhalten wird.
Die Hamas als Verhandlungspartner?
Auch die Terrororganisation Hamas spielt ihr eigenes perfides Spiel. Der führende Hamas-Funktionär Khalil al-Hayya macht weitere Verhandlungen von der Versorgung der Bevölkerung abhängig - als ob die Hamas selbst nicht maßgeblich für das Leid der Menschen in Gaza verantwortlich wäre. Die Terroristen nutzen das Elend der Zivilbevölkerung als Druckmittel, während sie sich selbst in ihren Tunnelsystemen verschanzen.
Die Verhandlungen über eine 60-tägige Waffenruhe sind erneut gescheitert. Die Hamas fordert Nachbesserungen, Israel bleibt hart. Und dazwischen sterben unschuldige Menschen - ein zynisches Machtspiel auf dem Rücken der Schwächsten.
Deutschlands fragwürdige Rolle
Während 25 Staaten, darunter Großbritannien, ein sofortiges Ende des Gaza-Krieges fordern, hält sich die deutsche Bundesregierung auffallend zurück. Die SPD-Fraktion fordert zwar mehr Druck auf Israel, doch von der Regierung Merz ist wenig zu hören. Man versteckt sich hinter der "besonderen Verantwortung" gegenüber Israel und macht sich damit mitschuldig am Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung.
115 Hilfsorganisationen appellieren an die Staatengemeinschaft, die Gaza-Blockade zu beenden. Doch was tut Deutschland? Man diskutiert lieber über Gendern und Klimaneutralität, während im Nahen Osten eine humanitäre Katastrophe ihren Lauf nimmt. Diese Prioritätensetzung zeigt, wie weit sich die deutsche Politik von den wirklich drängenden Problemen entfernt hat.
Ein Hoffnungsschimmer?
Die jetzt eingetroffenen Hilfslieferungen sind bestenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein. Solange die grundlegenden Probleme nicht gelöst werden, bleibt Gaza ein Pulverfass. Die angekündigten täglichen Feuerpausen von 10 bis 20 Uhr mögen kurzfristig Erleichterung bringen, ändern aber nichts an der grundsätzlichen Misere.
Die heute beginnende UN-Konferenz zur Zwei-Staaten-Lösung dürfte einmal mehr zur Farce werden. Seit Jahrzehnten redet man über diese Lösung, während die Realität vor Ort immer aussichtsloser wird. Es braucht endlich Politiker mit Rückgrat, die beiden Seiten klare Grenzen aufzeigen - sowohl Israel als auch der Hamas.
Bis dahin werden weiterhin Kinder in Gaza hungern, während Politiker in klimatisierten Konferenzräumen über abstrakte Lösungen diskutieren. Ein Armutszeugnis für die internationale Gemeinschaft und insbesondere für Deutschland, das sich seiner historischen Verantwortung nicht durch Wegschauen entziehen kann.
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