
Huthis verschärfen Seekrieg: Jedes Schiff mit Israel-Verbindung im Visier
Die jemenitischen Huthi-Rebellen haben eine dramatische Eskalation ihrer maritimen Kriegsführung angekündigt, die weitreichende Folgen für den globalen Handel haben könnte. In einer am Sonntagabend veröffentlichten Erklärung kündigten die vom Iran unterstützten Milizen an, künftig alle Handelsschiffe anzugreifen, die Unternehmen gehören, welche Geschäfte mit israelischen Häfen tätigen – unabhängig von der Nationalität dieser Firmen.
Neue Phase der Seeblockade eingeleitet
Diese Ankündigung markiert den Beginn der "vierten Phase der Seeblockade" gegen Israel, wie die Huthis es nennen. Was diese neue Eskalationsstufe besonders brisant macht: Die Angriffe sollen sich nicht mehr nur auf Schiffe mit direkter Israel-Verbindung beschränken, sondern jeden Frachter treffen können, dessen Reederei auch nur indirekt mit israelischen Häfen kooperiert – und das weltweit, soweit die Reichweite der Huthi-Waffen es zulässt.
Die Tragweite dieser Drohung wird deutlich, wenn man bedenkt, dass durch das Rote Meer jährlich Waren im Wert von geschätzten einer Billion Dollar transportiert werden. Diese lebenswichtige Handelsroute, die Europa mit Asien verbindet, steht nun vor einer noch nie dagewesenen Bedrohung.
Blutige Bilanz bisheriger Angriffe
Dass die Huthis ihre Drohungen ernst meinen, haben sie bereits mehrfach unter Beweis gestellt. Erst im Juli versenkten sie zwei unter liberianischer Flagge fahrende, griechische Massengutfrachter – die "Magic Seas" und die "Eternity C". Bei diesen Angriffen kamen vier Besatzungsmitglieder ums Leben, elf weitere wurden gefangen genommen. Nur 22 Seeleute der "Magic Seas" konnten gerettet werden.
"Alle Schiffe, die Unternehmen gehören, welche mit den Häfen des israelischen Feindes Geschäfte machen, unabhängig von der Nationalität dieser Unternehmen und an jedem Ort innerhalb der Reichweite unserer Streitkräfte"
So lautet die unmissverständliche Warnung der Huthis. Die Milizen produzieren mittlerweile aufwendige Propagandavideos ihrer Operationen, die sogar das Entern von Handelsschiffen zeigen – ein Zeichen ihres gewachsenen Selbstbewusstseins.
Gescheiterte Verhandlungen als Brandbeschleuniger
Die Eskalation kommt zu einem besonders ungünstigen Zeitpunkt. Gerade erst ließ Israels Premierminister Netanyahu sein Verhandlungsteam aus Doha abziehen, nachdem die Gespräche über einen Geiseldeal erneut gescheitert waren. Hamas hatte angeboten, zehn israelische Geiseln gegen 200 palästinensische Häftlinge mit lebenslangen Haftstrafen auszutauschen – ein Vorschlag, der in Jerusalem auf taube Ohren stieß.
Während die internationale Gemeinschaft von einer humanitären Katastrophe im Gazastreifen spricht und selbst Präsident Trump am Montag in Schottland einräumte, dass die Menschen in Gaza hungern und man "die Kinder ernähren" müsse, setzt die israelische Regierung weiterhin auf eine militärische Lösung. Die Forderung der Hamas nach vollständigem Abzug aller israelischen Truppen bleibt für Netanyahu ein Tabu.
Wirtschaftliche Erpressung als Waffe
Die Huthis machen keinen Hehl daraus, dass ihre maritime Kriegsführung ein Druckmittel darstellt. In ihrer Erklärung fordern sie internationale Unternehmen und Regierungen explizit auf, Druck auf Israel auszuüben, um den Krieg in Gaza zu beenden und die Blockade des palästinensischen Gebiets aufzuheben – "wenn sie diese Eskalation vermeiden wollen".
Diese Form der wirtschaftlichen Erpressung könnte weitreichende Folgen haben. Reedereien müssen nun abwägen, ob sie weiterhin israelische Häfen anlaufen und damit ihre gesamte Flotte zur Zielscheibe machen, oder ob sie sich dem Druck beugen und Israel vom internationalen Seehandel abschneiden.
Globale Auswirkungen auf Lieferketten
Die Ankündigung der Huthis könnte eine neue Welle von Umwegfahrten um das Kap der Guten Hoffnung auslösen – mit entsprechenden Folgen für Transportkosten und Lieferzeiten. Bereits die bisherigen Angriffe haben zu erheblichen Störungen im Welthandel geführt. Eine weitere Eskalation würde die ohnehin angespannten globalen Lieferketten zusätzlich belasten.
Besonders brisant: Die Huthis haben in der Vergangenheit bewiesen, dass sie über die militärischen Fähigkeiten verfügen, ihre Drohungen wahrzumachen. Ihre ballistischen Raketen erreichten bereits Tel Aviv, und ihre Seeminen und Drohnenboote stellen eine reale Gefahr für die Handelsschifffahrt dar.
Die internationale Gemeinschaft steht vor einem Dilemma: Einerseits kann sie die Erpressung durch die Huthis nicht akzeptieren, andererseits drohen bei einer weiteren Eskalation massive wirtschaftliche Schäden. Die Frage ist, wie lange sich die Weltwirtschaft diese Form der maritimen Kriegsführung noch leisten kann – und wer am Ende den höheren Preis zahlt.
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