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12.08.2025
13:50 Uhr

Israels Zerreißprobe: Zwischen Kriegsausweitung und Friedenssehnsucht

Die jüngste Entscheidung des israelischen Sicherheitskabinetts, die Militäroperationen in Gaza auszuweiten und Gaza-Stadt einzunehmen, spaltet die israelische Gesellschaft wie selten zuvor. Während Tausende auf den Straßen Tel Avivs gegen die Kriegspläne protestieren und einen sofortigen Waffenstillstand fordern, stehen die Streitkräfte bereit, jeden Befehl auszuführen. Diese tiefe Spaltung offenbart die fundamentale Frage: Kann militärische Gewalt wirklich Sicherheit bringen, oder führt sie nur zu endlosem Leid?

Die militärische Realität: Deutsche Waffen im Einsatz

Im Hafen liegt die Nitzachon vor Anker – ein Symbol deutsch-israelischer Rüstungskooperation. Die von ThyssenKrupp entworfene und in Kiel gebaute Korvette ist Teil einer Flotte, die Israel bei Deutschland bestellt hat. Captain Y., der Chefingenieur des Schiffes, schwärmt von den militärischen Fähigkeiten: Das 92 Meter lange Kriegsschiff könne sowohl defensive als auch offensive Operationen unterstützen.

Nur wenige Wochen nach dem Hamas-Überfall vom 7. Oktober 2023 stach das Schiff erstmals in See. "Vom Wasser aus haben wir unseren vorrückenden Bodentruppen Feuerschutz gegeben", berichtet Captain Y. Die Soldaten seien für jede Mission bereit – das sei ihr Auftrag. Doch während die Militärs ihre Pflicht erfüllen, wächst in der Zivilbevölkerung der Widerstand gegen eine weitere Eskalation.

Der Aufschrei der Geiselfamilien

Auf dem "Platz der Geiseln" in Tel Aviv versammeln sich Tausende Menschen. Die Angehörigen der 50 noch immer in Gaza festgehaltenen Geiseln sitzen als Teil einer "Installation des Hungers" an einer langen, weiß gedeckten Tafel. Sie essen Bohnen aus Konserven und Pita-Brote – eine eindringliche Erinnerung an das Leid ihrer verschleppten Familienmitglieder.

"Uns ist klar, dass Krieg und Rache nicht der Weg sind, um unsere Liebsten zurückzuholen. Und die Entscheidung, den Krieg zu verlängern, könnte die Geiseln verletzen, könnte sie töten."

Diese Worte von Efrat Machikawa, deren Onkel nach 482 Tagen aus Hamas-Gefangenschaft befreit wurde, bringen die Verzweiflung vieler Israelis auf den Punkt. Die Kriegspläne von Premierminister Benjamin Netanjahu nennt sie "furchtbar". Über 10.000 Menschen ziehen durch die Straßen Tel Avivs, auf ihren Plakaten stehen Slogans wie "Bibi treibt uns in den Massenselbstmord" oder "Entschuldigt euch nicht – beendet es".

Die andere Seite: Forderung nach konsequentem Handeln

Doch nicht alle Israelis teilen diese Sichtweise. Uri Jeremias, der unter dem Namen "Uri Buri" ein bekanntes Restaurant in Akko betreibt, vertritt eine härtere Linie. Der 81-Jährige, in dessen Betrieben Juden, Araber und Christen zusammenarbeiten, unterscheidet klar zwischen Zivilisten und Terroristen.

"Wenn die Hamas die Geiseln nach Hause geschickt hätte, dann hätte die sogenannte Weltöffentlichkeit einen Punkt gehabt", argumentiert er. Einen Waffenstillstand, bei dem die Hamas überlebt, hält er für illusorisch. Der Weg, den Krieg zu beenden, sei nicht, Israel Steine in den Weg zu legen, sondern eine langfristige Lösung zu finden.

Deutschlands umstrittener Kurswechsel

Die Entscheidung der deutschen Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz, vorerst keine Angriffswaffen mehr zu liefern, die in Gaza eingesetzt werden könnten, sorgt für heftige Reaktionen. Während Uri Jeremias dies als schweren Fehler bewertet und warnt, Israel könne "ohne jede Not einen großen Freund verlieren", berichten andere von Zustimmung in Teilen der israelischen Gesellschaft.

Abt Nikodemus Schnabel, der seit über 20 Jahren als Mönch in Israel lebt, berichtet von jüdischen Israelis in seinem Freundeskreis, die den deutschen Kurswechsel begrüßen. Sie sähen Deutschland in einer besonderen Verantwortung, der israelischen Regierung klarzumachen: "So nicht!"

Die vergessenen Opfer

Der Geistliche sorgt sich besonders um die bis zu 700 Christen im Viertel Zeitoun in Gaza-Stadt. Über Kontakte erfuhr er auch von der extremen Belastung israelischer Soldaten: Berichte von Suiziden und Traumatisierungen häufen sich. Soldaten würden teilweise zum fünften Mal ins Kampfgebiet geschickt.

Diese Berichte werfen ein düsteres Licht auf die menschlichen Kosten des Konflikts – auf beiden Seiten. Während die Politik von Eskalation spricht, zahlen Zivilisten und Soldaten gleichermaßen den Preis. Die Frage bleibt: Wie lange kann eine Gesellschaft diese Zerreißprobe noch aushalten?

Die tiefe Spaltung Israels zeigt sich exemplarisch in diesem Konflikt. Während die einen auf militärische Stärke setzen, fordern die anderen diplomatische Lösungen. Deutschland steht dabei vor der Herausforderung, seiner historischen Verantwortung gerecht zu werden, ohne blind jede israelische Regierungsentscheidung zu unterstützen. Es bleibt abzuwarten, ob die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz einen ausgewogenen Kurs finden kann, der sowohl Israels Sicherheitsbedürfnissen als auch humanitären Erwägungen Rechnung trägt.

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