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16.10.2025
07:25 Uhr

Kenia plant Goldkäufe bei der Bank of England – Ein weiterer Schritt weg vom Dollar?

Die Zentralbank Kenias führt derzeit Gespräche mit der Bank of England über die Lagerung von Gold, das das ostafrikanische Land zu erwerben plant. Diese Entwicklung reiht sich ein in einen bemerkenswerten Trend afrikanischer Staaten, die ihre Devisenreserven diversifizieren und dabei verstärkt auf das gelbe Edelmetall setzen.

Der Goldpreis-Boom beflügelt afrikanische Zentralbanken

Mit einem Goldpreis, der sich in den vergangenen zwei Jahren mehr als verdoppelt hat und mittlerweile die Marke von 4.200 Dollar pro Unze überschritten hat, scheint der Zeitpunkt für solche Überlegungen günstig. Kamau Thugge, Gouverneur der kenianischen Zentralbank, bestätigte in einem Interview in Washington die laufenden Verhandlungen: "Wir haben mit der Bank of England und anderen Banken gesprochen, um zu klären, wie wir vorgehen – wo das Gold gelagert wird und solche Dinge."

Die Entscheidung Kenias folgt dem Beispiel anderer afrikanischer Länder. Sambia und Ghana bauen bereits ihre Goldreserven aus, während Ruanda und Uganda ähnliche Pläne verfolgen. Diese koordinierte Bewegung afrikanischer Staaten hin zum Gold wirft durchaus Fragen über das Vertrauen in das bestehende, dollar-dominierte Währungssystem auf.

Nicht gegen den Dollar – aber doch weg von ihm?

Interessanterweise betonte Thugge, dass Kenias Pläne "keine Absicht seien, sich vom Dollar abzuwenden, sondern grundsätzlich unsere Devisenbestände zu diversifizieren". Diese diplomatische Formulierung kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die praktischen Auswirkungen durchaus eine Reduzierung der Dollar-Abhängigkeit bedeuten würden.

"Diejenigen, die früh eingestiegen sind, haben ein Vermögen gemacht. Diejenigen, die spät einsteigen, können auch getötet werden."

Mit dieser bildgewaltigen Warnung mahnte Thugge zur Vorsicht angesichts der Rekordpreise. Die kenianische Zentralbank wolle ein Niveau halten, bei dem eine mögliche Preisumkehr beim Gold keine erheblichen Auswirkungen auf die Reserven hätte.

Yuan-Reserven und die schleichende Entdollarisierung

Besonders aufschlussreich ist Kenias Umgang mit chinesischen Krediten. Das Land habe dollar-denominierte Darlehen aus China in Yuan umgewandelt, was angeblich zu niedrigeren Zinssätzen führe. Die Zentralbank halte bereits Yuan-Reserven, wobei Thugge versicherte, es gebe "keine Gespräche über eine Erhöhung der Yuan-Bestände auf Kosten von Dollar-Holdings".

Diese Entwicklung fügt sich nahtlos in das größere Bild einer sich wandelnden Weltordnung ein. Während die USA unter Präsident Trump mit massiven Zollerhöhungen – 20% auf EU-Importe, 34% auf China – die Handelswelt erschüttern, suchen immer mehr Länder nach Alternativen zum Dollar-System.

Die Lehren aus sozialen Unruhen

Kenias Erfahrungen mit aggressiven Wirtschaftsreformen mahnen zur Vorsicht. Die tödlichen sozialen Unruhen von 2024, ausgelöst durch übereifrige Fiskalkonsolidierung im Rahmen eines IWF-Programms, haben tiefe Spuren hinterlassen. Thugge plädierte für einen behutsamen Ansatz: "Manchmal ist es besser, ambitioniert zu sein, aber nicht übermäßig ambitioniert, sodass eine Anpassung, die man will, in zwei Jahren statt in einem Jahr erfolgen kann."

Mit Devisenreserven von 11 Milliarden Dollar fühle sich Kenia nun in der Lage, "jeglichen Schuldendienstzahlungen zu begegnen, die auf uns zukommen könnten". Diese finanzielle Stabilität ermögliche es dem Land, strategische Entscheidungen wie die Goldinvestitionen zu treffen.

Ein Trend mit Signalwirkung

Die Goldkaufpläne Kenias sind mehr als nur eine technische Anpassung der Reservenstruktur. Sie spiegeln ein wachsendes Unbehagen mit dem bestehenden Finanzsystem wider, in dem westliche Währungen und Institutionen dominieren. Dass ausgerechnet die Bank of England – einst Symbol britischer Kolonialherrschaft in Afrika – nun als Treuhänder für afrikanisches Gold fungieren soll, entbehrt nicht einer gewissen historischen Ironie.

Für deutsche Anleger sollten diese Entwicklungen ein deutliches Signal sein. Wenn selbst Entwicklungsländer verstärkt auf Gold setzen, um sich gegen Währungsrisiken abzusichern, wie viel mehr sollten dann Bürger in einem Land mit galoppierender Staatsverschuldung und einer Regierung, die gerade ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur plant, über physische Edelmetalle als Vermögensschutz nachdenken?

Die Tatsache, dass Zentralbanken weltweit ihre Goldbestände aufstocken, während gleichzeitig die Schuldenberge in den Industrieländern wachsen, spricht eine deutliche Sprache. Gold bleibt der ultimative Wertspeicher in unsicheren Zeiten – eine Erkenntnis, die offenbar auch in Nairobi angekommen ist.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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