
Kinderarmut in Deutschland: Fast jeder dritte Tafel-Kunde ist minderjährig
Während die politische Elite in Berlin über Milliardenpakete für die Ukraine debattiert und sich in ideologischen Grabenkämpfen verliert, offenbart sich die bittere Realität deutscher Sozialpolitik an den Ausgabestellen der Tafeln. Knapp 30 Prozent der Menschen, die dort um Lebensmittel anstehen, sind Kinder. Eine Zahl, die aufrütteln sollte – doch in den Regierungsfluren scheint sie kaum Gehör zu finden.
Die erschreckende Bilanz eines reichen Landes
Rund 1,5 Millionen Menschen sind mittlerweile auf die mehr als 970 Tafel-Ausgabestellen in Deutschland angewiesen. Was einst als Ergänzung für Bedürftige gedacht war, ist längst zur unverzichtbaren Stütze für breite Bevölkerungsschichten geworden. Besonders alarmierend: Der Anteil der Kinder und Jugendlichen steigt weiter an. Andreas Steppuhn, Vorsitzender von Tafel Deutschland, bringt es auf den Punkt:
„Vor allem die Anzahl der Kinder ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen, was uns Sorge bereitet."
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Neben den knapp 30 Prozent Minderjährigen machen Menschen über 63 Jahre etwa 20 Prozent der Tafel-Kunden aus. Rentner und Kinder – ausgerechnet die Schwächsten der Gesellschaft trifft es am härtesten. Und das in einem Land, das sich gerne als Wirtschaftsmacht präsentiert und gleichzeitig Milliarden in fragwürdige Projekte pumpt.
Wartelisten und Aufnahmestopps – die neue Normalität
Die Lage bei den Tafeln bleibt angespannt, wie Steppuhn betont. Explodierende Mieten und steigende Lebensmittelpreise treiben immer mehr Menschen in die Armut. Das Geld reicht schlicht nicht mehr. Ein Drittel aller Tafeln musste bereits Wartelisten einführen oder Aufnahmestopps verhängen. Wer zu spät kommt, geht leer aus – selbst bei der Armenspeisung.
Im Jahr 2025 wurden immerhin 265.000 Tonnen Lebensmittel von den Tafeln gerettet. Das entspricht etwa 500 Kilogramm pro Minute – oder bildlich gesprochen: 500 Kartons Milch, die nicht im Müll landen. Doch selbst diese beeindruckende Leistung der 77.000 Helfer, davon 72.000 Ehrenamtliche, reicht nicht aus, um den wachsenden Bedarf zu decken.
Künstliche Intelligenz verschärft das Problem
Paradoxerweise erschwert der technologische Fortschritt die Arbeit der Tafeln zusätzlich. Der Einzelhandel setzt zunehmend auf Künstliche Intelligenz, um Bestellungen präziser zu kalkulieren. Weniger Überschuss bedeutet weniger Spenden. Die Tafeln müssen sich daher verstärkt direkt an Hersteller wenden – ein zusätzlicher Aufwand für ohnehin überlastete Strukturen.
Forderungen an die Politik verhallen ungehört
Die Tafel Deutschland fordert von der Politik, endlich die Menschen wieder in den Fokus zu rücken. Armutsfeste Löhne, armutsfeste Renten und Sozialleistungen sowie Maßnahmen gegen die explodierenden Mietkosten stehen auf der Wunschliste. Zudem wird ein Gesetz gefordert, das Lebensmittelspenden attraktiver macht als deren Entsorgung.
Doch während die neue Große Koalition unter Friedrich Merz ein 500-Milliarden-Sondervermögen für Infrastruktur plant und die Staatsverschuldung weiter in die Höhe treibt, bleiben die Ärmsten der Armen auf der Strecke. Die Inflation, befeuert durch politische Fehlentscheidungen, frisst das wenige Geld auf, das den Menschen noch bleibt. Generationen werden die Zeche zahlen müssen – in Form von Steuern und Abgaben, die den Spielraum für echte Sozialpolitik weiter einengen.
Es ist ein Armutszeugnis für ein Land, das sich christliche Werte auf die Fahnen schreibt, wenn Kinder an Weihnachten auf Lebensmittelspenden angewiesen sind. Die traditionellen Werte von Familie und Fürsorge scheinen in der politischen Realität längst vergessen.

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