
Krankenkassen-Konsolidierung: TK-Chef fordert radikale Schrumpfkur – doch die wahren Probleme bleiben ungelöst
Die deutsche Krankenkassenlandschaft steht vor einem radikalen Umbruch – zumindest wenn es nach Jens Baas geht. Der Chef der Techniker Krankenkasse (TK) forderte im „Politico"-Podcast eine drastische Reduzierung der gesetzlichen Krankenkassen von derzeit knapp 100 auf lediglich 30 bis 40. Eine Forderung, die auf den ersten Blick vernünftig klingt, bei genauerer Betrachtung jedoch die eigentlichen Probleme unseres maroden Gesundheitssystems elegant umschifft.
Von 1000 auf 100 – und jetzt auf 30?
„Man braucht keine knapp 100 Krankenkassen", polterte Baas und verwies darauf, dass Deutschland einst über 1000 Kassen hatte. Für ausreichende Wahlmöglichkeiten würden seiner Ansicht nach zehn bis 20 bundesweit geöffnete Kassen genügen, ergänzt um regional oder betrieblich gebundene Anbieter. Eine bemerkenswerte Aussage von jemandem, der selbst eine der größten Kassen leitet – und bei einer Konsolidierung vermutlich zu den Gewinnern zählen würde.
Doch während Baas über Strukturreformen philosophiert, explodieren die Beiträge weiter. Die steigenden Lohnnebenkosten belasten Bevölkerung und Wirtschaft gleichermaßen – ein Problem, das auch der TK-Chef einräumt. Seine Lösung? Weniger Kassen. Das Einsparpotenzial? Verschwindend gering, wie er selbst zugibt.
Die Illusion der Einsparungen
„Viel Geld sparen lässt sich nicht, wenn man weniger Krankenkassen hat", räumte Baas überraschend ehrlich ein. Lediglich bei den Verwaltungskosten ließe sich etwas einsparen – doch deren Anteil sei „relativ gering". Eine erstaunliche Offenbarung, die die Frage aufwirft: Warum dann überhaupt diese Forderung?
„Das Einzige, was man sparen könnte, wären Verwaltungskosten der Krankenkassen selber. Und der Anteil ist relativ gering."
Die wahren Kostentreiber im Gesundheitssystem – explodierende Arzneimittelpreise, teure Krankenhausbehandlungen, eine alternde Gesellschaft und die Folgen jahrzehntelanger Fehlsteuerung – bleiben unerwähnt. Stattdessen wird eine Scheindebatte über Kassenfusionen geführt, die von den eigentlichen Problemen ablenkt.
Leistungskürzungen? Bloß nicht!
Immerhin: Leistungskürzungen lehnt Baas kategorisch ab. Die gesetzliche Krankenversicherung sei leistungsmäßig richtig aufgestellt, betonte er. Bei Brillen und Zahnersatz sei ohnehin schon „weitestgehend gekürzt" worden. Eine bemerkenswerte Aussage angesichts der Tatsache, dass viele Versicherte für grundlegende Gesundheitsleistungen tief in die eigene Tasche greifen müssen.
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hatte zuletzt ebenfalls eine Reduzierung der Kassenzahl gefordert. Doch auch er bleibt konkrete Lösungsvorschläge für die explodierenden Sozialausgaben schuldig. Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz verspricht zwar, keine neuen Schulden zu machen – doch wie das bei steigenden Gesundheitskosten und dem geplanten 500-Milliarden-Sondervermögen funktionieren soll, bleibt ihr Geheimnis.
Die wahre Krise bleibt ungelöst
Während sich die Politik in Strukturdebatten verliert, steigen die Beiträge ungebremst weiter. Die Bürger zahlen die Zeche für ein System, das durch jahrelange Misswirtschaft und falsche politische Weichenstellungen an die Wand gefahren wurde. Die Konsolidierung der Krankenkassen mag ein netter Nebeneffekt sein – die eigentlichen Probleme löst sie nicht.
In Zeiten explodierender Inflation und wirtschaftlicher Unsicherheit wäre es ratsam, einen Teil des Vermögens in krisensichere Anlagen wie physische Edelmetalle zu investieren. Gold und Silber haben sich über Jahrhunderte als Wertspeicher bewährt und bieten Schutz vor den Unwägbarkeiten eines maroden Sozialsystems.
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