
Kupfer vor dem großen Engpass: UBS prophezeit Defizit und steigende Preise für 2026
Während die politische Klasse in Berlin weiterhin mit ideologischen Grabenkämpfen beschäftigt ist, zeichnen sich an den globalen Rohstoffmärkten tektonische Verschiebungen ab. Die Schweizer Großbank UBS hat ihre Prognosen für das kommende Jahr vorgelegt – und die Botschaft ist unmissverständlich: Bei Kupfer droht eine akute Verknappung, die die Preise in die Höhe treiben dürfte.
Angebotsengpässe treiben den Kupfermarkt in die Enge
Die Analysten der UBS rechnen damit, dass Kupfer im Jahr 2026 in ein angebotsbedingtes Defizit geraten wird. Der Grund liegt auf der Hand: Sowohl auf dem Konzentrat- als auch auf dem Schrottmarkt zeichnet sich eine spürbare Verknappung ab. Das Angebot aus den Minen wird nach Einschätzung der Bank das zweite Jahr in Folge nur begrenzt wachsen können. Die Konsequenz? Ein Rückgang der Produktion von raffiniertem Kupfer, der unweigerlich zu einem Abbau der ohnehin knappen Lagerbestände führen wird.
Wer sich fragt, warum ausgerechnet Kupfer so bedeutsam ist, dem sei gesagt: Das rötliche Metall ist das Rückgrat der modernen Infrastruktur. Ohne Kupfer keine Elektrifizierung, keine Energiewende, keine künstliche Intelligenz. Die Nachfrage aus den Bereichen KI und Verteidigung – zwei Sektoren, die gerade exponentiell wachsen – wird den Druck auf die bereits angespannten Märkte weiter erhöhen.
Aluminium und Lithium im Aufwind
Doch nicht nur Kupfer steht im Fokus der Schweizer Banker. Auch Aluminium und Lithium dürften nach Einschätzung der UBS eine starke Performance hinlegen. Bei Aluminium sorgen Kapazitätsbeschränkungen in China sowie die Schließung von Schmelzwerken in Mosambik für ein begrenztes Angebot bei gleichzeitig robuster Nachfrage. Die Energiewende – so umstritten sie in ihrer aktuellen Umsetzung auch sein mag – treibt die Nachfrage nach diesen Metallen unaufhaltsam voran.
Besonders bemerkenswert: Die UBS hat ihre Prognosen für die Lithiumnachfrage bis 2030 nach oben korrigiert. Der Grund liegt in der unerwartet hohen Nachfrage nach Energiespeichern. Während deutsche Politiker noch darüber debattieren, wie man die Wirtschaft am besten regulieren kann, schaffen globale Märkte bereits Fakten.
Gold bleibt solide – doch Industriemetalle locken mit mehr Potenzial
Die UBS zeigt sich weiterhin positiv gegenüber Gold gestimmt. Das Edelmetall hat im Jahr 2025 eine beeindruckende Performance hingelegt und bleibt ein unverzichtbarer Baustein für jeden, der sein Vermögen langfristig absichern möchte. Allerdings sehen die Analysten nach der starken Entwicklung nun mehr Aufwärtspotenzial bei den Industriemetallen.
Eine breit angelegte Erholung der Rohstoffpreise erwartet die Bank indes nicht. Die Nachfrage aus den Bereichen Bauwesen, Automobilindustrie und Fertigung in den Industrieländern wird weiterhin als schwach eingeschätzt. Auch Chinas Wachstum, obwohl voraussichtlich robust, könnte durch den anhaltenden Abschwung auf dem Immobilienmarkt und nachlassende Exporte gedämpft werden.
Platingruppenmetalle und Nickel: Gemischte Aussichten
Bei den Platingruppenmetallen verzeichneten die Preise im Jahr 2025 zwar Anstiege, doch weiteres Aufwärtspotenzial hänge von einer Erholung in den Endverbrauchssektoren ab. Der Nickelmarkt hingegen dürfte weiterhin unter einem Überangebot leiden. Beim Eisenerz rechnet die UBS sogar mit sinkenden Preisen – die Erweiterung des Simandou-Projekts von Rio Tinto wird hier als maßgeblicher Faktor genannt.
Was bedeutet das für den deutschen Anleger?
Die Botschaft ist klar: Wer sein Vermögen schützen und gleichzeitig von den globalen Entwicklungen profitieren möchte, sollte physische Edelmetalle als festen Bestandteil seines Portfolios betrachten. Gold und Silber bieten nicht nur Schutz vor Inflation und Währungsturbulenzen, sondern auch eine solide Basis in Zeiten geopolitischer Unsicherheit. Als Beimischung zu einem breit gestreuten Anlage-Portfolio haben sich Edelmetalle über Jahrhunderte bewährt.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger ist selbst dafür verantwortlich, ausreichend zu recherchieren und seine Anlageentscheidungen eigenverantwortlich zu treffen. Die hier dargestellten Informationen entsprechen der Meinung unserer Redaktion und den uns vorliegenden Quellen.

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