
Londoner Goldmarkt verzeichnet Rückgang bei Handelsvolumen – Silber holt auf
Die jüngsten Zahlen der London Bullion Market Association (LBMA) für Oktober 2025 offenbaren eine bemerkenswerte Entwicklung am weltgrößten Handelsplatz für physische Edelmetalle. Während das Handelsvolumen bei Gold und Silber spürbar zurückging, zeigt das sinkende Gold-Silber-Verhältnis eine interessante Verschiebung in der Bewertung beider Edelmetalle.
Goldhandel: Weniger Unzen, aber höherer Wert
Die Statistiken sprechen eine deutliche Sprache: Im Oktober wurden lediglich 18,4 Millionen Unzen Gold gehandelt – ein Rückgang von 2,5 Prozent gegenüber dem Vormonat September. Doch hier zeigt sich ein faszinierendes Paradoxon, das jeden aufmerksamen Beobachter der Edelmetallmärkte aufhorchen lassen sollte. Trotz des geringeren Volumens stieg der Gesamtwert der Transfers um beachtliche 7,9 Prozent auf stolze 74,4 Milliarden US-Dollar.
Was bedeutet das konkret? Der Goldpreis hat sich weiter gefestigt, und selbst bei rückläufigen Handelsmengen steigt der monetäre Gegenwert. Für Anleger, die auf physisches Gold setzen, ist dies eine erfreuliche Nachricht – ihre Bestände gewinnen kontinuierlich an Wert.
Strukturelle Veränderungen im Transferverhalten
Besonders auffällig ist die dramatische Veränderung in der Transferstruktur. Die Anzahl der einzelnen Goldtransfers explodierte regelrecht um 41,8 Prozent auf 9.227 Transaktionen. Gleichzeitig sank jedoch die durchschnittliche Menge pro Transfer um satte 31,2 Prozent auf nur noch 1.989 Unzen. Diese Fragmentierung könnte auf eine zunehmende Diversifizierung der Marktteilnehmer hindeuten – oder schlicht darauf, dass mehr kleinere Akteure am Markt aktiv werden.
Silbermarkt unter Druck – doch die Relation verbessert sich
Der Silbermarkt präsentierte sich im Oktober deutlich schwächer. Die Zahl der Transfers brach um 16,6 Prozent auf 4.160 ein, während das gehandelte Gesamtvolumen um 14,8 Prozent auf 295 Millionen Unzen zurückging. Der Wert der Silbertransfers belief sich auf 14,6 Milliarden US-Dollar – ein marginaler Rückgang von 0,9 Prozent.
Interessanterweise stieg die durchschnittliche Transfergröße beim Silber leicht um 2,2 Prozent auf 70.919 Unzen pro Transaktion. Dies deutet darauf hin, dass institutionelle Anleger weiterhin größere Positionen bewegen, während die Gesamtaktivität nachlässt.
Gold-Silber-Verhältnis: Ein Signal für Silber-Investoren?
Die vielleicht bedeutsamste Entwicklung verbirgt sich im sinkenden Gold-Silber-Verhältnis. Dieses fiel von 86,1 im September auf 82 im Oktober. Für Kenner der Materie ist dies ein potenzielles Kaufsignal für Silber. Historisch betrachtet pendelt dieses Verhältnis langfristig um deutlich niedrigere Werte, was bedeuten könnte, dass Silber gegenüber Gold noch erhebliches Aufholpotenzial besitzt.
In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und galoppierender Staatsschulden – man denke nur an das geplante 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen der neuen Bundesregierung – erweisen sich physische Edelmetalle einmal mehr als verlässlicher Anker der Vermögenssicherung.
Fazit: Edelmetalle bleiben unverzichtbar
Die LBMA-Daten unterstreichen die anhaltende Bedeutung von Gold und Silber als Wertaufbewahrungsmittel. Während Fiat-Währungen durch politische Entscheidungen und Schuldenexzesse kontinuierlich an Kaufkraft verlieren, behaupten sich die Edelmetalle als zeitlose Konstante. Für jeden, der sein Vermögen langfristig schützen möchte, bleibt eine Beimischung physischer Edelmetalle zum Portfolio nicht nur sinnvoll, sondern geradezu unverzichtbar.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger ist selbst für seine Investitionsentscheidungen verantwortlich und sollte vor einer Anlageentscheidung eigene Recherchen durchführen oder einen qualifizierten Finanzberater konsultieren.

- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik











