
Mercedes-Chef rechnet mit EU-Verbrennerverbot ab: "Das nützt dem Klima gar nichts"
Die deutsche Automobilindustrie steckt in der Krise, und Mercedes-Benz bekommt das besonders schmerzhaft zu spüren. Mit einem Gewinneinbruch von satten 55,8 Prozent im ersten Halbjahr auf magere 2,7 Milliarden Euro steht der Stuttgarter Konzern schlechter da als der Erzrivale BMW. Nun meldet sich Konzernchef Ola Källenius zu Wort und spricht Klartext über die Ursachen der Misere – und seine Worte dürften in Brüssel für rote Köpfe sorgen.
Perfekter Sturm trifft deutsche Autobauer
Källenius beschreibt die aktuelle Situation mit drastischen Worten: Die Industrie erlebe gleichzeitig "Starkregen, Hagel, Sturm und Schnee". Eine treffende Metapher für die multiplen Krisen, die zeitgleich über die Branche hereinbrechen. Der Mercedes-Chef identifiziert drei Hauptprobleme, die den deutschen Autobauern das Leben zur Hölle machen.
Erstens: Die neue Welthandelsordnung unter Donald Trump. Mit seinen massiven Zollerhöhungen von 20 Prozent auf EU-Importe hat der US-Präsident die über Jahrzehnte gewachsenen Handelsbeziehungen mit einem Federstrich pulverisiert. Was die Bundesregierung unter Friedrich Merz dazu sagt? Bisher erstaunlich wenig – man scheint in Berlin noch immer zu hoffen, dass sich das Problem von selbst löst.
China: Darwinismus auf vier Rädern
Zweitens beschreibt Källenius den chinesischen Markt als "darwinistischen Wettbewerb". Über 100 Automobilhersteller kämpfen dort um Marktanteile, während gleichzeitig die Kauflaune für teure Luxuskarossen im Keller ist. Die Chinesen haben verstanden, wie man Elektroautos zu Kampfpreisen produziert, während deutsche Hersteller noch immer glauben, mit überteuerten Batteriefahrzeugen punkten zu können.
Besonders pikant: Während Europa mit ideologischem Eifer auf das Verbrennerverbot 2035 zusteuert, verfolgt China einen pragmatischeren Ansatz. Dort gibt es kein Enddatum für Benziner und Diesel, stattdessen locken niedrige Strompreise an Ladesäulen und steuerliche Vorteile für E-Auto-Käufer. Ein kluger Mix aus Anreizen statt Verboten – aber das würde ja bedeuten, dass Politiker ihren Bürgern Eigenverantwortung zutrauen müssten.
Die Elektro-Illusion platzt
Der dritte Punkt trifft ins Herz der grünen Träumereien: Die Transformation zur Elektromobilität dauert deutlich länger als gedacht. Mercedes investiert nun "für eine längere Zeit parallel in mehrere Antriebstechnologien" – eine höfliche Umschreibung dafür, dass man die Verbrenner-Technologie noch lange nicht aufgeben kann und will.
Källenius' vernichtende Kritik am EU-Verbrennerverbot sollte eigentlich ein Weckruf für die Politik sein: "In Europa droht mit den aktuellen, starren Regelungen der Automarkt zu kollabieren, weil viele Verbraucher in den Jahren vor 2035 noch mal einen Verbrenner kaufen werden. Das nützt dem Klima gar nichts." Deutlicher kann man es kaum formulieren – die ideologiegetriebene Verbotspolitik der EU schadet nicht nur der Wirtschaft, sondern verfehlt auch noch ihr vorgebliches Ziel des Klimaschutzes.
BMW hatte den richtigen Riecher
Während Mercedes nun hastig umsteuert, zeigt sich, dass BMW mit seinem Kurs der Technologieoffenheit von Anfang an richtig lag. Die Münchner haben nie alle Eier in den Elektro-Korb gelegt und stehen heute deutlich besser da. Eine Lektion, die man in Stuttgart offenbar erst jetzt lernt.
Die Hoffnung ruht nun auf neuen Modellen wie der elektrischen CLA-Limousine und der E-Version des SUV-Bestsellers GLC. Spätestens 2027 sollen sich die Investitionen auszahlen, verspricht Källenius. Doch bis dahin müssen die Stuttgarter mit der bitteren Realität leben: Die Margen bei Verbrennern sind immer noch höher als bei E-Autos.
Zeit für einen Kurswechsel
Die Äußerungen des Mercedes-Chefs sind mehr als nur Krisenkommunikation eines unter Druck stehenden Managers. Sie sind ein Hilferuf an die Politik, endlich von ideologischen Grabenkämpfen abzulassen und pragmatische Lösungen zu suchen. Das starre Festhalten am Verbrennerverbot 2035 erweist sich immer mehr als wirtschaftspolitischer Amoklauf, der weder dem Klima hilft noch Arbeitsplätze sichert.
Es wird Zeit, dass auch in Berlin und Brüssel die Erkenntnis reift: Technologieoffenheit statt Verbotspolitik, Anreize statt Zwang, Pragmatismus statt Ideologie. Sonst droht der deutschen Automobilindustrie – einst das Aushängeschild unserer Wirtschaft – der endgültige Abstieg in die Bedeutungslosigkeit. Und das können wir uns in Zeiten globaler Handelskriege und chinesischer Dominanz schlicht nicht leisten.
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