
Moskaus brutaler Griff nach dem Kaukasus: Zwei tote Aserbaidschaner erschüttern die Region
Die Leichen zweier Aserbaidschaner in russischem Polizeigewahrsam könnten das Ende einer Ära einläuten. Was als nächtliche Razzia in Jekaterinburg begann, entwickelt sich zu einem geopolitischen Beben, das Russlands letzten Einfluss im Südkaukasus zu pulverisieren droht. Die Angehörigen der Verstorbenen sprechen von Folter und ethnisch motivierter Gewalt – Vorwürfe, die in Baku wie eine Kriegserklärung aufgenommen werden.
Der Ehrenkodex des Orients fordert Vergeltung
Die Reaktion aus der aserbaidschanischen Hauptstadt ließ nicht lange auf sich warten. Kulturveranstaltungen wurden abgesagt, diplomatische Treffen gecancelt. Unter massivem Polizeiaufgebot stürmten aserbaidschanische Sicherheitskräfte das Büro der russischen Nachrichtenagentur Sputnik in Baku. Die Botschaft ist unmissverständlich: Wer unsere Landsleute ermordet, bekommt die volle Härte unserer Antwort zu spüren.
Besonders brisant: Bei den Toten handelt es sich offenbar um Brüder aus einer einflussreichen Familie der aserbaidschanischen Diaspora. War dies ein gezielter Schlag gegen die wohlhabende Elite, die in beiden Ländern ihre Fäden zieht? Oder wittern russische Oligarchen bereits das große Geschäft, sollte Aserbaidschan zum "unfreundlichen Staat" erklärt werden?
Putins Imperium bröckelt an allen Fronten
Die russische Expertin Tatjana Stanowaja bringt es auf den Punkt: Die "sinkende geopolitische Bedeutung des postsowjetischen Raums" sei eine direkte Folge von Putins Ukraine-Abenteuer. Der Kreml kämpfe an zu vielen Fronten gleichzeitig – und die Ressourcen reichen schlicht nicht aus. Was für eine vernichtende Bilanz für einen Staat, der sich einst als Großmacht verstand!
Georgien hat sich längst abgewandt, Armenien fühlt sich seit dem Debakel in Bergkarabach verraten. Nun droht mit Aserbaidschan auch der letzte strategische Partner südlich des Kaukasus-Hauptkamms verloren zu gehen. Die Geschichte wiederholt sich: Schon die Sowjetunion war mit ihrem Kolonialreich überfordert – nun erlebt Putin dasselbe Schicksal.
Die neue Seidenstraße lockt mit goldenen Versprechen
Während Russland im ukrainischen Schlamm versinkt, positioniert sich Aserbaidschan geschickt als Knotenpunkt eurasischer Konnektivität. Die chinesische Seidenstraßen-Initiative verspricht Wohlstand, Europa lechzt nach nicht-russischen Energiequellen. Präsident Ilham Alijew kann es sich leisten, Putin die kalte Schulter zu zeigen – er blieb den Feierlichkeiten zum Kriegsende in Moskau demonstrativ fern.
Die Türkei unter Erdoğan hat bewiesen, dass sie ein verlässlicherer Partner ist als das schwächelnde Russland. Mit türkischer Unterstützung holte sich Aserbaidschan Bergkarabach zurück – während Moskau tatenlos zusah. Diese Demütigung sitzt tief in Baku.
Die Diaspora als Geisel eines sterbenden Imperiums
Über eine Million Aserbaidschaner leben in Russland – ein Zehntel der Bevölkerung des Mutterlandes. Sie sind Moskaus letztes Druckmittel, und der Kreml wird nicht zögern, es einzusetzen. Die Razzia in Jekaterinburg könnte erst der Anfang sein. Wer sich gegen Putin stellt, dessen Landsleute werden zur Zielscheibe.
Doch die Zeiten haben sich geändert. Aserbaidschan ist nicht mehr die schwache Ex-Sowjetrepublik, die um Moskaus Gunst buhlen muss. Das Land sitzt am längeren Hebel – ironischerweise braucht Russland Aserbaidschan für seinen eigenen Nord-Süd-Korridor nach Indien mehr als umgekehrt.
Die brutale Wahrheit ist: Putins Russland verliert nicht nur einen Krieg in der Ukraine, sondern ein ganzes Imperium. Der Südkaukasus wendet sich ab, Zentralasien sucht neue Partner, selbst Belarus wackelt. Was als Wiederherstellung sowjetischer Größe geplant war, endet als geopolitischer Offenbarungseid. Die zwei Toten von Jekaterinburg könnten als Symbol für das Ende russischer Hegemonie in die Geschichte eingehen – ein blutiger Schlusspunkt unter ein gescheitertes Kapitel imperialer Träume.
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