
Nahost-Allianz formiert sich: Türkei, Iran und Saudi-Arabien rücken zusammen – Israel zunehmend isoliert
Der Nahe Osten erlebt derzeit eine tektonische Verschiebung der Machtverhältnisse. Während die USA unter Präsident Trump ihre Aufmerksamkeit vom Nahen Osten abwenden und sich verstärkt auf die westliche Hemisphäre, den Indo-Pazifik und Europa konzentrieren, nutzen regionale Mächte das entstehende Vakuum für eine historische Neuausrichtung. Die jüngsten Entwicklungen in Teheran, wo Vertreter der Türkei, des Iran und Saudi-Arabiens zu intensiven Gesprächen zusammenkamen, könnten den Beginn einer neuen Ära markieren – einer Ära, in der sich die arabisch-islamische Welt geschlossen gegen israelische Expansionsbestrebungen positioniert.
Das Ende der amerikanischen Hegemonie im Nahen Osten?
Die am 5. Dezember 2025 veröffentlichte neue National Security Strategy der Trump-Administration spricht Bände: Der Nahe Osten wird entpriorisiert. Was für viele Beobachter überraschend kam, zeichnete sich bereits seit Jahren ab. Die durch China vermittelte Versöhnung zwischen Iran und Saudi-Arabien war nur der Anfang einer Entwicklung, die nun in vollem Gange ist. Die Frage, die sich aufdrängt: Haben die USA diese Entwicklung zugelassen oder schwindet ihre Macht schlichtweg dahin?
Die Antwort liegt vermutlich in der Mitte. Trump scheint erkannt zu haben, dass die jahrzehntelange "Teile und herrsche"-Politik im Nahen Osten mehr Ressourcen verschlingt als sie Nutzen bringt. Stattdessen räumt er den lokalen Mächten mehr Selbstbestimmung ein – mit unabsehbaren Folgen für die gesamte Region.
Von Feinden zu Partnern: Die neue Achse Teheran-Ankara-Riad
Noch vor wenigen Jahren kämpften türkische Proxy-Gruppen in Syrien erbittert gegen iranische Einheiten. Heute sucht Ankara den Schulterschluss mit Teheran. Die Gründe liegen auf der Hand: Der Iran ist ein unverzichtbarer Verkehrsknotenpunkt für die türkische Wirtschaft. Zudem teilen beide Länder ein gemeinsames Problem – militante kurdische Gruppen, die ihre jeweiligen Staatsgebiete destabilisieren.
Das "kleine Gipfeltreffen" in Teheran war mehr als nur ein diplomatisches Stelldichein. Als zu den türkischen und iranischen Vertretern auch saudische Regierungsbeamte stießen, entstand eine Konstellation, die noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wäre. Die drei mächtigsten Regionalmächte – abgesehen von Israel – scheinen sich auf ein gemeinsames Ziel einzuschwören.
Israel als gemeinsamer Nenner
Offiziell ging es bei den Gesprächen um Wirtschaftskooperation und Deeskalation. Doch zwischen den Zeilen lässt sich mehr lesen. Auch wenn keine gemeinsame Erklärung Israel explizit als "größte Bedrohung" benennt, wie es in israelkritischen Medien kolportiert wird, dürfte der israelische Expansionismus das unausgesprochene Hauptthema gewesen sein.
Besonders brisant: Der Iran dürfte seine Gesprächspartner nicht um militärische Hilfe gebeten haben. Vielmehr ging es vermutlich darum, im Falle eines erneuten israelischen Angriffs "Stillhalten" zu garantieren – keine Hilfe beim Abfangen iranischer Raketen oder Drohnen. Ein Szenario, das Israel in erhebliche Bedrängnis bringen würde.
Wir erinnern uns: Beim letzten Konflikt halfen nicht nur die USA, sondern praktisch alle NATO-Länder und benachbarten arabischen Staaten dabei, Israel vor iranischen Vergeltungsschlägen zu schützen. Trotzdem waren die Verluste in Israel so hoch, dass nach nur zwölf Tagen dringend ein Waffenstillstand erreicht werden musste.
Wirtschaftliche Verflechtungen trotz US-Sanktionen
Die Diskussionen über verstärkte Handelsbeziehungen zwischen den drei Ländern sind angesichts der massiven US-Sanktionen gegen den Iran durchaus riskant. Doch offenbar sind die regionalen Mächte bereit, dieses Risiko einzugehen. Die Zeichen stehen auf Emanzipation von westlicher Bevormundung – ein Trend, der sich nicht nur im Nahen Osten, sondern weltweit abzeichnet.
Was bedeutet das für Deutschland und Europa?
Für Deutschland und Europa ist diese Entwicklung von existenzieller Bedeutung. Ein Krieg im Nahen Osten würde nicht nur zu einer humanitären Katastrophe führen, sondern könnte auch die Energieversorgung Europas gefährden. Während die USA über eigene Energiequellen verfügen, wäre eine Unterbrechung der Lieferungen aus der Region für die deutsche Wirtschaft verheerend.
Die neue Trump-Doktrin könnte paradoxerweise zu mehr Stabilität in der Region führen – allerdings zu einem Preis, den Israel nicht zu zahlen bereit sein dürfte. Die jahrzehntelange "Teile und herrsche"-Politik der USA scheint an ihr Ende gekommen zu sein. Was folgt, ist eine multipolare Ordnung im Nahen Osten, in der Israel zunehmend isoliert dasteht.
Die Bundesregierung unter Kanzler Merz täte gut daran, diese Entwicklungen genau zu beobachten und ihre Nahostpolitik entsprechend anzupassen. Die reflexhafte Unterstützung Israels, wie sie von der Ampel-Koalition praktiziert wurde, könnte sich als strategischer Fehler erweisen. Deutschland braucht eine ausgewogene Nahostpolitik, die die neuen Realitäten anerkennt und deutsche Interessen – insbesondere die Energiesicherheit – in den Vordergrund stellt.
Fazit: Der Nahe Osten emanzipiert sich von westlicher Dominanz. Die Allianz zwischen Türkei, Iran und Saudi-Arabien könnte der Beginn einer neuen Ära sein – einer Ära, in der regionale Mächte ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Für Europa bedeutet das: Der Nahe Osten ist wirklich nahe. Ignorieren können wir diese Entwicklungen nicht.
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