
Netanjahus Endspiel: Israel plant vollständige Kontrolle über Gaza – koste es, was es wolle
Die Würfel sind gefallen, wie es aus Jerusalem heißt. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat offenbar genug von diplomatischen Tänzen und halbherzigen Lösungen. Nach fast 22 Monaten Krieg will er nun Nägel mit Köpfen machen: Der gesamte Gazastreifen soll unter israelische Kontrolle gebracht werden – ein Vorhaben, das selbst erfahrene Militärstrategen mit Sorgenfalten versieht.
Ein Premier auf Konfrontationskurs
Was sich wie eine Machtdemonstration liest, könnte sich als gefährliches Vabanquespiel erweisen. Netanjahu scheint entschlossen, jeden Widerstand beiseite zu fegen – notfalls auch den aus den eigenen Reihen. Sein unmissverständliches Signal an den neuen Armeechef Ejal Zamir: Wer nicht mitzieht, kann gehen. Diese kompromisslose Haltung offenbart einen Premier, der bereit ist, für seine Vision erhebliche Risiken einzugehen.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Drei Viertel des Gazastreifens kontrolliert Israel bereits. Doch gerade in den verbliebenen Gebieten unter Hamas-Kontrolle werden die letzten Geiseln vermutet – etwa 50 Menschen, von denen möglicherweise nur noch 20 am Leben sind. Ein vollständiger Vorstoß könnte ihr Schicksal endgültig besiegeln.
Militärische Bedenken prallen auf politischen Willen
Die Warnungen der Militärführung lesen sich wie ein Kassandraruf: Jahre der Besatzung, schwere Verluste, endlose Verstrickungen. Doch Netanjahu scheint diese Bedenken als Defätismus abzutun. Seine ultrareligiösen und nationalistischen Koalitionspartner treiben ihn zusätzlich an – ihre Forderungen gehen sogar noch weiter: Umsiedlung der palästinensischen Bevölkerung und Errichtung jüdischer Siedlungen im Gazastreifen.
"Wenn der Generalstabschef nicht einverstanden ist, dann soll er zurücktreten" – diese Worte eines Regierungsmitarbeiters zeigen die Entschlossenheit, mit der Netanjahu sein Vorhaben durchsetzen will.
Die Dimension des Konflikts
Bei aller Dramatik der Ankündigung sollte man die geografischen Realitäten nicht aus den Augen verlieren. Der Gazastreifen umfasst lediglich 365 Quadratkilometer – etwa zwei Fünftel der Fläche Berlins. Wäre das Gebiet quadratisch, hätte es eine Ausdehnung von gerade einmal 19 mal 19 Kilometern. Diese überschaubare Größe macht die militärischen Warnungen vor jahrelangen Einsätzen umso bemerkenswerter.
Die dichte Bebauung und die komplexe urbane Kriegsführung stellen zweifellos erhebliche Herausforderungen dar. Doch die Frage drängt sich auf: Rechtfertigt die geografische Realität tatsächlich die düsteren Prognosen der Militärs, oder spielen hier andere Überlegungen eine Rolle?
Ein Konflikt ohne Ausweg?
Der Krieg, der mit dem verheerenden Massaker vom 7. Oktober 2023 begann, bei dem über 1.200 Israelis getötet und 250 entführt wurden, scheint in eine neue, möglicherweise finale Phase einzutreten. Netanjahus kategorische Ablehnung einer diplomatischen Lösung mit der Hamas markiert einen Wendepunkt.
Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit wachsender Besorgnis. Während die einen von einer humanitären Katastrophe sprechen, sehen andere in der vollständigen Kontrolle über Gaza möglicherweise den einzigen Weg zu dauerhafter Sicherheit für Israel. Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo dazwischen – in einem Graubereich, den weder Hardliner noch Friedensaktivisten wahrhaben wollen.
Was bleibt, ist die bittere Erkenntnis, dass nach fast zwei Jahren Krieg beide Seiten weiter von einer Lösung entfernt scheinen als je zuvor. Netanjahus Entscheidung könnte den Konflikt auf Jahre hinaus zementieren – mit unabsehbaren Folgen für die gesamte Region.
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