
Niederlande vor dem Kollaps? Wilders droht mit Regierungsbruch für totalen Asylstopp
Die politische Bombe platzte am Montag in Den Haag: Geert Wilders, der umstrittene Chef der rechtspopulistischen PVV, stellte seiner eigenen Regierungskoalition ein Ultimatum. Seine Forderung könnte radikaler kaum sein – ein vollständiger Asylstopp an den niederländischen Grenzen „innerhalb weniger Wochen". Andernfalls, so drohte der 61-Jährige unmissverständlich, werde seine Partei die Regierung verlassen. Ein politisches Erdbeben, das die ohnehin fragile Koalition aus VVD, NSC und BBB zum Einsturz bringen könnte.
Die Armee als Grenzwächter – Wilders' radikaler Plan
Was Wilders vorschwebt, erinnert an Zustände, die man eher aus Krisengebieten kennt: Die niederländische Armee solle Asylsuchende direkt an der Grenze abweisen. Kein Asylverfahren, keine Prüfung – einfach nur ein hartes „Nein" an der Grenze. Der PVV-Chef verwies dabei auf Deutschland und Österreich, die angeblich ähnliche Pläne verfolgten. Ein geschickter rhetorischer Schachzug, der suggeriert, die Niederlande würden nur einem europäischen Trend folgen.
Doch die Realität sieht anders aus. Während in Deutschland tatsächlich über verschärfte Grenzkontrollen diskutiert wird, geht Wilders' Forderung weit darüber hinaus. Er will nicht weniger als die komplette Abschottung der Niederlande – ein Frontalangriff auf europäische Grundwerte und internationale Verpflichtungen.
„Kosmetische" Maßnahmen reichen nicht mehr
Besonders brisant: Wilders attackierte während seiner Pressekonferenz die eigene Migrationsministerin Marjolein Faber, ebenfalls von der PVV. Ihre Gesetze träten „zu spät in Kraft", die zusätzlichen Grenzkontrollen seien „hauptsächlich kosmetischer Natur". Ein vernichtendes Urteil über die bisherige Arbeit seiner eigenen Parteikollegin.
„Wenn sich nichts ändert, sind wir weg"
Mit dieser knappen Drohung machte Wilders unmissverständlich klar: Er ist bereit, die Regierung zu sprengen, wenn seine radikalen Forderungen nicht umgesetzt werden. Die Koalitionsvereinbarungen, so der Rechtspopulist, reichten „nicht aus, um das Blatt zu wenden".
Zwangsrückführungen nach Syrien – rechtlich ein Minenfeld
Als wäre der totale Asylstopp nicht genug, legte Wilders noch nach: Syrer sollten schneller in ihr Heimatland zurückkehren – „notfalls gezwungenermaßen". Eine Forderung, die nicht nur moralisch fragwürdig ist, sondern auch rechtlich auf tönernen Füßen steht. Das niederländische Außenministerium prüfe noch, ob Syrien überhaupt als sicheres Herkunftsland eingestuft werden könne. Angesichts der anhaltenden Instabilität in weiten Teilen des Landes dürfte diese Prüfung kaum zu Wilders' Gunsten ausfallen.
Die zehn neuen Asylmaßnahmen, die der PVV-Chef durchsetzen will, lesen sich wie ein Wunschzettel der Abschottung. Doch hinter der harten Rhetorik verbirgt sich politisches Kalkül: Wilders' Partei verliert in Umfragen kontinuierlich an Zustimmung. Die Verhandlungen über das von ihm gewünschte Asylnotstandsgesetz scheiterten kläglich. Nun versucht er offenbar, mit maximalen Forderungen seine Basis zu mobilisieren und den Druck auf die Koalitionspartner zu erhöhen.
Europa schaut gebannt nach Den Haag
Die Entwicklungen in den Niederlanden werden europaweit mit Argusaugen beobachtet. Sollte Wilders mit seiner Erpressungstaktik Erfolg haben, könnte dies Signalwirkung für andere EU-Staaten haben. Bereits jetzt mehren sich die Stimmen, die eine härtere Gangart in der Migrationspolitik fordern. Die Niederlande, einst Vorreiter liberaler Politik, könnten zum Testfall für eine neue, härtere Migrationspolitik in Europa werden.
Doch es gibt auch Widerstand. Die Koalitionspartner VVD, NSC und BBB stehen vor einer Zerreißprobe. Geben sie Wilders nach, verraten sie ihre eigenen Werte und riskieren internationale Isolation. Bleiben sie hart, könnte die Regierung fallen – mit unabsehbaren Folgen für die politische Stabilität des Landes.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Wilders' Pokerspiel aufgeht oder ob er sich verzockt hat. Eines ist jedoch sicher: Die niederländische Politik steht vor ihrer größten Bewährungsprobe seit Jahren. Und ganz Europa schaut zu, wie sich das Drama in Den Haag entwickelt. Denn was in den Niederlanden passiert, könnte schon bald Blaupause für andere europäische Länder werden – im Guten wie im Schlechten.
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