
Nobelpreisträgerin setzt auf digitale Revolution statt auf Bomben
Die iranische Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi sieht in der digitalen Vernetzung den Schlüssel zum Sturz des Mullah-Regimes. Während Israel militärisch gegen die Revolutionsgarden vorgeht, warnt die 77-jährige Juristin vor den Grenzen militärischer Interventionen. Ihre Botschaft ist eindeutig: Das iranische Volk müsse sich selbst befreien – und dafür brauche es vor allem eines: freien Zugang zum Internet.
Das Regime fürchtet die sozialen Medien mehr als israelische Raketen
Aus ihrem Londoner Exil, wo sie seit 2009 lebt, beobachtet Ebadi die Entwicklungen in ihrer Heimat mit wachsamer Aufmerksamkeit. Die Anwältin, die 2003 als erste muslimische Frau den Friedensnobelpreis erhielt, zeigt sich überzeugt: Die Ajatollahs würden bis zur letzten Patrone kämpfen – es sei denn, das iranische Volk erhebe sich vorher. Doch genau hier liege das Problem: Die drakonischen Internetbeschränkungen des Regimes verhinderten eine effektive Organisation des Widerstands.
Besonders aufschlussreich ist Ebadis Beobachtung zur Reaktion des Regimes auf digitale Kommunikation. Die Behörden hätten vom ersten Tag an gedroht, niemand dürfe Nachrichten in sozialen Medien teilen. Eine bekannte feministische Aktivistin sei verhaftet worden, nur weil sie den Krieg verurteilt habe – und das kurz nach ihrer Entlassung aus jahrelanger Haft. Diese Panik vor der digitalen Vernetzung zeige die wahre Achillesferse der Machthaber in Teheran.
Zwiespältige Gefühle gegenüber israelischen Angriffen
Die Haltung der iranischen Bevölkerung zu den israelischen Militärschlägen sei differenziert, erklärt Ebadi. Angriffe auf die verhassten Revolutionsgarden stießen durchaus auf Verständnis – schließlich repräsentiere das Regime nicht das Volk. Doch sobald zivile Infrastruktur und Unbeteiligte betroffen seien, kippe die Stimmung. Das iranische Volk habe in den vergangenen Jahren bereits genug gelitten.
"Die Tötung zahlreicher Führer der Islamischen Republik trägt sicherlich zur Schwächung des Regimes bei", räumt Ebadi ein, fügt aber sofort hinzu: "Aber das reicht nicht aus."
Ihre Vision ist eine andere: Wenn junge Iraner in ihrem digitalen Kampf unterstützt würden, könnte das Regime bald zusammenbrechen. Immer mehr Führungskräfte würden sich dann vom System abwenden und sich wieder dem Volk anschließen. Der Weg führe über ein Referendum zur Demokratie – nicht über ausländische Bomben.
Die Schah-Frage bleibt offen
Auf die Ambitionen von Reza Pahlavi, dem Sohn des letzten Schahs, angesprochen, zeigt sich Ebadi diplomatisch, aber bestimmt. Er habe nicht mehr Rechte als andere Iraner. Die Staatsform – ob Monarchie oder Republik – müsse in einem freien Referendum entschieden werden. Diese klare Absage an dynastische Ansprüche unterstreicht Ebadis demokratisches Verständnis.
Trotz fast 15 Jahren im Exil bleibt die Nobelpreisträgerin optimistisch. Sie sei überzeugt, noch zu Lebzeiten in ein demokratisches Iran zurückkehren zu können. Bis dahin sehe sie ihre Aufgabe darin, den freien Menschen eine Stimme zu geben.
Lehren für den Westen
Ebadis Analyse sollte westlichen Politikern zu denken geben. Während man hierzulande oft auf militärische Lösungen setzt oder endlose Sanktionen verhängt, weist die Friedensnobelpreisträgerin auf einen anderen Weg hin: Die digitale Ermächtigung der Zivilgesellschaft. Statt Milliarden in Waffensysteme zu investieren, könnte der Westen effektiver helfen, indem er Technologien zur Umgehung der Internetzensur bereitstellt.
Die Geschichte zeigt: Regime, die ihre Bevölkerung unterdrücken, fürchten nichts mehr als den freien Informationsfluss. Die Berliner Mauer fiel nicht durch Bomben, sondern durch den Willen der Menschen, die sich nicht mehr mundtot machen ließen. Ähnliches könnte auch im Iran geschehen – wenn man die richtigen Prioritäten setzt.
Ebadis Botschaft ist klar: Der Wandel muss von innen kommen. Dafür braucht es keine ausländischen Armeen, sondern freie Kommunikationswege. In Zeiten, in denen unsere eigene Regierung mehr mit Gendersternchen als mit effektiver Außenpolitik beschäftigt scheint, wäre es an der Zeit, auf solche Stimmen der Vernunft zu hören.
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