
Pipeline-Poker: Ungarn und Slowakei im Energiewürgegriff – EU schaut tatenlos zu
Die Energieversorgung zweier EU-Mitgliedsstaaten steht auf dem Spiel, doch Brüssel schweigt. Nach dem dritten ukrainischen Angriff auf die Druschba-Pipeline innerhalb kürzester Zeit sitzen Ungarn und die Slowakei buchstäblich auf dem Trockenen. Die beiden Länder haben sich nun in einem verzweifelten Hilferuf an die EU-Kommission gewandt – ein Schreiben, das die ganze Absurdität der europäischen Energiepolitik offenlegt.
Wenn "Freundschaft" zur Zielscheibe wird
Die Druschba-Pipeline, deren Name ironischerweise "Freundschaft" bedeutet, ist zum Spielball geopolitischer Interessen geworden. Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó und sein slowakischer Kollege Juraj Blanár machen in ihrem gemeinsamen Brief an Brüssel keinen Hehl aus ihrer Frustration: Die wiederholten Angriffe auf die für ihre Länder lebenswichtige Infrastruktur schadeten nicht etwa Russland, sondern träfen direkt die beiden EU-Mitglieder. Eine bittere Wahrheit, die in Brüssel offenbar niemand hören möchte.
Besonders pikant: Bereits im Januar hatte die EU-Kommission Maßnahmen zum Schutz der Energieinfrastruktur zugesagt. Das Ergebnis? Nichts als heiße Luft. Während die Kommission in endlosen Sitzungen über Klimaneutralität und grüne Transformation philosophiert, stehen zwei Mitgliedsländer vor einer handfesten Versorgungskrise. Die Reparatur der beschädigten Pumpstation könnte mindestens fünf Tage dauern – fünf Tage, in denen kein Tropfen Öl durch die Pipeline fließt.
Die Wehrpflicht-Debatte: Deutschland rüstet sich für unsichere Zeiten
Während die Energiekrise in Osteuropa eskaliert, entbrennt in Deutschland eine längst überfällige Debatte über die Wiedereinführung der Wehrpflicht. Ex-SPD-Chef Sigmar Gabriel und der frühere Wehrbeauftragte Hans-Peter Bartels sprechen aus, was viele denken: Die Bundeswehr in ihrem jetzigen Zustand ist nicht verteidigungsfähig. Die angestrebten Zielzahlen von 260.000 aktiven Soldaten und mobilgemacht 460.000 mit Reservisten seien ohne echte Wehrpflicht "nie und nimmer" erreichbar, so Bartels.
Die Realität ist ernüchternd: Seit der Aussetzung der Wehrpflicht 2011 dümpelt die Bundeswehr bei etwa 180.000 Soldaten herum. Verteidigungsminister Boris Pistorius setzt auf Freiwilligkeit und finanzielle Anreize – ein Ansatz, der angesichts der geopolitischen Lage wie ein Relikt aus friedlicheren Zeiten wirkt. Das schwedische Modell mit verpflichtenden Fragebögen für alle jungen Menschen könnte ein Kompromiss sein, doch ob das ausreicht?
Kreml pokert hoch – Europa zaudert
Russlands Außenminister Sergej Lawrow macht unterdessen klar, dass der Kreml nicht von seinen Maximalforderungen abrückt: Gebietsabtretungen und ein ukrainischer NATO-Verzicht seien Voraussetzung für Gespräche. Eine Position, die zeigt, wie weit die Fronten verhärtet sind. Währenddessen spekuliert man in Brüssel über chinesische Friedenstruppen – ein Gedankenspiel, das die Hilflosigkeit der EU nur noch deutlicher macht.
Die Warnung eines nicht genannten EU-Diplomaten, China könnte in der Ukraine "vor allem spionieren" und im Konfliktfall eine "klar prorussische Position" einnehmen, zeigt das ganze Dilemma: Europa hat sich in eine Abhängigkeit manövriert, aus der es keinen eleganten Ausweg gibt. Die Pipeline-Angriffe sind nur ein Symptom eines viel größeren Problems.
Trump spielt mit gezinkten Karten
US-Präsident Donald Trump, der bei seinem jüngsten Auftritt demonstrativ eine Kappe mit der Aufschrift "Trump hat in allem Recht gehabt" trug, hält sich alle Optionen offen. Seine Ankündigung, in zwei Wochen zu entscheiden, ob es "massive Sanktionen oder massive Zölle oder beides" geben werde – oder ob er "nichts tun" werde, ist typisch für seinen unberechenbaren Politikstil. Europa wird zum Spielball amerikanischer Interessen, während die eigene Handlungsfähigkeit gegen Null tendiert.
Die Ironie der Geschichte: Während die EU Milliarden aus eingefrorenen russischen Geldern an die Ukraine überweist – allein in der ersten Jahreshälfte 2025 waren es 10,1 Milliarden Euro – können zwei ihrer Mitgliedsstaaten ihre grundlegende Energieversorgung nicht sicherstellen. Ein Paradoxon, das die Prioritäten der europäischen Politik schonungslos offenlegt.
Zeit für einen Realitätscheck
Die Pipeline-Krise zeigt überdeutlich: Die europäische Energiepolitik ist gescheitert. Statt ideologiegetriebener Transformationsfantasien braucht es pragmatische Lösungen, die die Versorgungssicherheit aller Mitgliedsstaaten gewährleisten. Die Angriffe auf die Druschba-Pipeline mögen aus ukrainischer Sicht taktisch nachvollziehbar sein, doch sie treffen die Falschen und vertiefen die Spaltung innerhalb der EU.
Es ist höchste Zeit, dass Brüssel aus seinem Dornröschenschlaf erwacht und erkennt: Energiesicherheit ist keine Nebensache, sondern die Grundlage jeder funktionierenden Wirtschaft. Ungarn und die Slowakei haben ein Recht darauf, dass ihre Interessen genauso ernst genommen werden wie die geopolitischen Ambitionen der EU-Spitze. Alles andere wäre ein Verrat an den Grundprinzipien der europäischen Solidarität.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die EU-Kommission endlich handelt oder weiter zuschaut, wie ihre Mitglieder im Energiechaos versinken. Die Geduld in Budapest und Bratislava dürfte jedenfalls langsam, aber sicher zu Ende gehen. Und wer könnte es ihnen verdenken?

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