
Powell trotzt Trumps Machtspielen: Fed-Chef verteidigt Unabhängigkeit der Notenbank
Die Szene hätte aus einer schlechten Bürokomödie stammen können: US-Präsident Donald Trump, ausgestattet mit blauem Anzug und weißem Schutzhelm, versuchte am vergangenen Donnerstag, den Chef der amerikanischen Notenbank Jerome Powell vor laufenden Kameras vorzuführen. Doch der 72-jährige Zentralbanker ließ sich nicht aus der Ruhe bringen – und wurde damit zum Symbol des letzten Widerstands gegen Trumps autoritäre Machtansprüche.
Theatralische Inszenierung auf der Baustelle
Bei einem gemeinsamen Baustellenbesuch in der Fed-Zentrale in Washington entfaltete sich ein bizarres Schauspiel. Trump wedelte mit einem Papier herum und behauptete, die Renovierungskosten seien auf 3,1 Milliarden Dollar explodiert. Powell setzte ruhig seine Lesebrille auf, studierte das Dokument und stellte trocken fest: Der Präsident habe einfach ein drittes, bereits seit fünf Jahren fertiggestelltes Gebäude in seine Rechnung einbezogen. Ein klassischer Trump-Moment – viel Lärm um manipulierte Zahlen.
Diese Episode offenbart die verzweifelte Strategie des Präsidenten. Seit seinem erneuten Amtsantritt im Januar überschüttet Trump den von ihm selbst 2017 ernannten Powell mit Beschimpfungen. "Trottel", "Schwachkopf" und "Loser" – das Vokabular des mächtigsten Mannes der Welt erinnert eher an einen Schulhofstreit als an seriöse Wirtschaftspolitik.
Der wahre Grund für Trumps Wutausbrüche
Hinter den theatralischen Angriffen steckt ein handfester Interessenkonflikt. Trump fordert eine drastische Zinssenkung um drei Prozentpunkte – ein Schritt, der die Inflation anheizen und die wirtschaftliche Stabilität gefährden würde. Die Fed hält dagegen an ihrer vorsichtigen Geldpolitik fest und belässt den Leitzins voraussichtlich in der Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent.
Die Notenbank warnt seit Monaten eindringlich vor den inflationären Risiken von Trumps aggressiver Zollpolitik. Mit Strafzöllen von 20 Prozent auf EU-Importe, 34 Prozent auf chinesische Waren und 25 Prozent auf Produkte aus Mexiko und Kanada heizt der Präsident die Preisspirale selbst an – und will nun billiges Geld, um die Folgen zu kaschieren.
Gefälschte Rücktrittsschreiben und orchestrierte Kampagnen
Besonders perfide wird es im digitalen Raum. Trump-Anhänger verbreiten gefälschte Rücktrittsvideos und manipulierte Dokumente, um Powell zu diskreditieren. Eine orchestrierte Schmutzkampagne, die zeigt, wie weit das Trump-Lager zu gehen bereit ist, um die Unabhängigkeit der Notenbank zu untergraben.
Der Finanzexperte Brian Gardner vom Dienstleister Stifel durchschaut das Spiel: Trump inszeniere dieses "Theater", um von einem möglichen wirtschaftlichen Abschwung abzulenken. Die Verantwortung für die steigenden Staatsschulden – befeuert durch Trumps kürzlich gebilligtes Steuersenkungsgesetz – soll auf andere abgewälzt werden.
Die Unabhängigkeit der Fed steht auf dem Spiel
Powell kann bis zum Ende seiner Amtszeit am 15. Mai 2026 nicht ohne schwerwiegendes Fehlverhalten entlassen werden – ein Umstand, der Trump zur Weißglut treibt. Doch die Geier kreisen bereits. Namen wie Finanzminister Scott Bessent oder der frühere Fed-Vorstand Kevin Warsh werden als willfährige Nachfolger gehandelt.
Der Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman warnt eindringlich: Warsh sei nichts weiter als ein "Schoßhund" des Präsidenten. Seine düstere Prognose sollte jeden aufhorchen lassen, dem die Stabilität des Finanzsystems am Herzen liegt: "Der nächste Vorsitzende der Fed wird ein gehorsamer Parteigänger sein."
Ein Bollwerk gegen den Autoritarismus
In einer Zeit, in der sich immer mehr Institutionen dem Druck aus dem Weißen Haus beugen, steht Jerome Powell als einsamer Fels in der Brandung. Seine stoische Ruhe angesichts der präsidialen Tiraden macht ihn zu einem der letzten Verteidiger institutioneller Unabhängigkeit in Washington.
Die Bedeutung dieses Kampfes kann kaum überschätzt werden. Eine politisierte Notenbank nach dem Geschmack Trumps würde nicht nur die wirtschaftliche Stabilität der USA gefährden, sondern auch das Vertrauen in den Dollar als Weltreservewährung untergraben. Die Folgen wären global spürbar – auch für deutsche Sparer und Anleger.
Lehren für die Vermögenssicherung
Diese Entwicklungen unterstreichen einmal mehr die Fragilität des modernen Finanzsystems. Wenn selbst die vermeintlich unabhängige US-Notenbank zum Spielball politischer Machtspiele wird, sollten kluge Anleger über Alternativen nachdenken. Physische Edelmetalle wie Gold und Silber haben sich über Jahrhunderte als krisenfeste Wertaufbewahrungsmittel bewährt – unabhängig von den Launen einzelner Politiker oder Notenbanker.
Die Geschichte lehrt uns: Wann immer Regierungen versuchen, die Geldpolitik für kurzfristige politische Ziele zu missbrauchen, leiden am Ende die Bürger unter Inflation und Währungsverfall. Eine Beimischung physischer Edelmetalle im Portfolio kann hier als wichtiger Stabilitätsanker dienen.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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