
Rente mit 70: Während Dänemark handelt, verweigert sich Deutschland der Realität
Die Dänen machen es vor, doch die deutsche Politik verschließt die Augen vor der unbequemen Wahrheit: Das Rentenalter von 67 Jahren ist angesichts der steigenden Lebenserwartung schlichtweg nicht mehr zeitgemäß. Während unser nördlicher Nachbar konsequent handelt und das Rentenalter schrittweise auf 70 Jahre anhebt, verharrt Deutschland in einer gefährlichen Mischung aus Realitätsverweigerung und Wahlkampfpopulismus.
Dänemark zeigt, wie verantwortungsvolle Rentenpolitik aussieht
Wer in Dänemark im Jahr 1970 geboren wurde, wird erst mit 70 Jahren in Rente gehen können. Diese Entscheidung mag hart klingen, doch sie ist das Ergebnis eines seit 2006 bestehenden automatischen Anpassungsmechanismus, der die Regelaltersgrenze an die tatsächliche Lebenserwartung koppelt. Ein System, das nicht nur vernünftig, sondern geradezu zwingend notwendig ist, wenn man die demografische Entwicklung betrachtet.
Auch andere europäische Länder wie Finnland, Schweden, die Niederlande und Italien haben erkannt, dass die Zeiten starrer Renteneintrittsalter vorbei sind. Sie alle passen ihre Systeme flexibel an die Realität an. In Finnland beispielsweise wird ab 2027 das Verhältnis von Erwerbszeit und Rentenbezugsdauer konstant gehalten – ein Modell, das Generationengerechtigkeit nicht nur predigt, sondern tatsächlich umsetzt.
Die unbequemen Zahlen der deutschen Rentenversicherung
Die Fakten sprechen eine deutliche Sprache: Frauen, die 2023 in Rente gingen, haben noch durchschnittlich 22,1 Jahre vor sich, Männer immerhin 18,8 Jahre. Zum Vergleich: 1993 lag die Restlebenszeit bei Renteneintritt noch bei etwa 15,6 Jahren. Das bedeutet konkret: Die Rentenbezugsdauer hat sich in nur 30 Jahren um fast ein Drittel verlängert.
Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass viele Deutsche diese Entwicklung völlig unterschätzen. Von 100.000 Frauen im Alter von 67 Jahren leben heute noch 50.000 weitere 20 Jahre – also die Hälfte erreicht ein Alter von 87 Jahren. Bei Männern ist es immerhin noch ein Drittel. Diese Menschen planen ihre Altersvorsorge jedoch häufig mit deutlich kürzeren Zeiträumen, was unweigerlich in die Altersarmut führt.
Merz und die SPD: Wahlkampfversprechen statt Verantwortung
Was macht die neue Bundesregierung aus Union und SPD? Sie duckt sich weg. Friedrich Merz, der vor der Wahl noch vollmundig eine Anpassung des Rentenalters an die Lebenserwartung forderte, knickte im Wahlkampf ein. Statt notwendiger Reformen gibt es nun Streicheleinheiten: Wer freiwillig länger arbeitet, darf 2000 Euro steuerfrei hinzuverdienen. Ein Tropfen auf den heißen Stein, der das strukturelle Problem nicht einmal ansatzweise löst.
Diese Politik der Verweigerung ist nicht nur kurzsichtig, sie ist geradezu fahrlässig. Während andere Länder ihre Rentensysteme zukunftsfest machen, manövriert sich Deutschland sehenden Auges in eine demografische Katastrophe. Die Rechnung werden unsere Kinder und Enkel bezahlen müssen – entweder durch explodierende Beitragssätze oder durch drastische Rentenkürzungen.
Die Wahrheit, die niemand hören will
Es ist Zeit, den Bürgern reinen Wein einzuschenken: Das deutsche Rentensystem in seiner jetzigen Form ist nicht zukunftsfähig. Wer heute 40 oder 50 Jahre alt ist, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit länger arbeiten müssen als die Generation vor ihm. Das ist keine Drohung, sondern schlichte Mathematik.
Die Alternative wäre ein Zusammenbruch des Systems oder eine massive Umverteilung von Jung zu Alt, die jede Generationengerechtigkeit ad absurdum führen würde. Doch statt diese unbequeme Wahrheit auszusprechen und entsprechende Reformen einzuleiten, versteckt sich die Politik hinter Wahlversprechen und Scheinlösungen.
Deutschland braucht endlich Politiker, die den Mut haben, unpopuläre aber notwendige Entscheidungen zu treffen. Das dänische Modell zeigt, dass es möglich ist, ein faires und nachhaltiges Rentensystem zu schaffen. Es erfordert nur den politischen Willen, der hierzulande offenbar fehlt. Während unsere Nachbarn handeln, verwaltet Deutschland den Niedergang – auf Kosten kommender Generationen.
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