
Togo setzt französische Staatsmedien vor die Tür: Ein überfälliger Schritt gegen Propaganda?
Die westafrikanische Republik Togo hat die Reißleine gezogen und den französischen Staatssendern France 24 und Radio France Internationale (RFI) für drei Monate die rote Karte gezeigt. Die Oberste Audiovisuelle Behörde des Landes (HAAC) wirft den beiden Sendern vor, wiederholt gegen journalistische Standards verstoßen zu haben – ein Vorwurf, der in Zeiten medialer Manipulation schwerer wiegt denn je.
Wenn "Unparteilichkeit" zur Farce wird
Die togolesischen Behörden sprechen Klartext: Die französischen Sender hätten durch ihre Berichterstattung die öffentliche Ordnung gefährdet und die Stabilität der staatlichen Institutionen untergraben. "Mehrere aktuelle Sendungen haben ungenaue, voreingenommene und sogar faktisch widersprüchliche Aussagen verbreitet", heißt es in der offiziellen Stellungnahme. Man könnte meinen, die HAAC beschreibe hier den durchschnittlichen Arbeitstag deutscher Öffentlich-Rechtlicher.
Der Zeitpunkt der Suspendierung ist pikant: Im Mai hatte Togo Verfassungsänderungen verabschiedet, die Präsident Faure Gnassingbé den Titel eines Präsidenten des Ministerrats verleihen – eine Position ohne Amtszeitbegrenzung. Die Opposition spricht von einem "Verfassungsputsch", während RFI und France 24 fleißig über die Proteste berichteten. Ob ihre Berichterstattung dabei wirklich so neutral war, wie sie behaupten?
Ein Muster, das sich wiederholt
Togo ist bei weitem nicht das erste afrikanische Land, das westlichen Medien die Tür weist. Niger verbannte RFI und France 24 bereits im August 2023 wegen angeblicher Verbreitung von Falschinformationen. Die BBC musste in Niger und Burkina Faso ähnliche Erfahrungen machen. In Burkina Faso wurden sogar die Websites von Le Monde, The Guardian und der Deutschen Welle blockiert – allesamt Medien, die sich gerne als Hüter der Wahrheit inszenieren.
"Pluralismus der Meinungen erlaubt nicht die Verbreitung von Unwahrheiten oder die einseitige Darstellung aktueller Ereignisse"
Diese Worte der HAAC könnten glatt aus einem Lehrbuch für verantwortungsvollen Journalismus stammen. Ironischerweise scheinen genau jene Medien, die sich als Verteidiger der Pressefreiheit gerieren, immer häufiger mit diesem Grundprinzip auf Kriegsfuß zu stehen.
Die französische Reaktion: Überraschung oder Heuchelei?
RFI und France 24 zeigten sich "überrascht" von der Suspendierung und betonten ihre Verpflichtung zu journalistischen Standards. Man wolle "authentische, hochwertige, unparteiische und genaue Nachrichten" liefern. Wer die Berichterstattung westlicher Staatsmedien über Afrika kennt, dürfte bei diesen Beteuerungen ein müdes Lächeln nicht unterdrücken können.
Die Sender bieten zwar Dialog an, doch die Frage bleibt: Wie glaubwürdig ist ein Dialogangebot von Medien, die vom französischen Staat finanziert werden und dessen geopolitische Interessen in Afrika vertreten? Frankreichs neokoloniale Ambitionen auf dem afrikanischen Kontinent sind kein Geheimnis, und seine Medien spielen dabei eine nicht unwesentliche Rolle.
Ein Trend mit Signalwirkung
Was wir hier beobachten, ist möglicherweise der Beginn einer medialen Dekolonisierung Afrikas. Immer mehr afrikanische Staaten wehren sich gegen die einseitige Berichterstattung westlicher Medien, die oft genug die Realitäten vor Ort verzerrt darstellen. Während hierzulande gerne von "Pressefreiheit" gesprochen wird, vergisst man allzu oft, dass diese Freiheit auch die Verantwortung beinhaltet, wahrheitsgemäß und ausgewogen zu berichten.
Die Suspendierung französischer Staatsmedien in Togo mag für manche wie ein Angriff auf die Pressefreiheit erscheinen. Doch könnte es nicht auch ein überfälliger Akt der Selbstverteidigung gegen mediale Manipulation sein? In einer Zeit, in der westliche Medien zunehmend als verlängerter Arm ihrer Regierungen agieren, ist es nur verständlich, dass sich souveräne Staaten zur Wehr setzen.
Die wahre Frage lautet nicht, ob Togo das Recht hat, ausländische Medien zu suspendieren, sondern warum westliche Medien es überhaupt so weit kommen lassen. Vielleicht sollten RFI und France 24 die dreimonatige Auszeit nutzen, um über ihre eigene Rolle in der globalen Informationslandschaft nachzudenken. Und vielleicht sollten auch wir in Deutschland uns fragen, ob unsere eigenen Medien wirklich so unabhängig und objektiv berichten, wie sie vorgeben.
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