
Trump droht Japan mit Zollkeule: Handelskrieg eskaliert trotz Verhandlungen
Die Handelspolitik der Trump-Administration nimmt immer aggressivere Züge an. Während Finanzminister Scott Bessent vor drastischen Zollerhöhungen warnt, beschwert sich der US-Präsident öffentlich über Japans angebliche Sturheit bei Reisimporten. Die Drohkulisse wird damit kurz vor dem kritischen Stichtag am 9. Juli weiter verschärft.
Reis als Zankapfel der Supermächte
„Ich habe großen Respekt vor Japan, aber sie nehmen unseren REIS nicht, obwohl sie einen massiven Reismangel haben", polterte Trump auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social. Diese Aussage offenbart die zunehmende Frustration des Präsidenten über die schleppenden Handelsverhandlungen. Dass ausgerechnet Reis zum Symbol des Handelskonflikts wird, zeigt die Absurdität der Situation – als würde die Weltwirtschaft an ein paar Säcken Getreide hängen.
Die Drohung, Japan einen Brief mit neuen Zollsätzen zu schicken, klingt fast wie eine Szene aus einem schlechten Western. Doch die Konsequenzen könnten verheerend sein: Sollten die temporären 10-Prozent-Zölle tatsächlich auf die ursprünglich angekündigten 11 bis 50 Prozent hochschnellen, würde dies die japanische Wirtschaft empfindlich treffen.
Automobilindustrie im Fadenkreuz
Besonders brisant wird es beim Thema Automobile. Trump bezeichnete Japans Handelspraktiken in diesem Bereich als „unfair" – eine Einschätzung, die man durchaus nachvollziehen kann. Während japanische Autos den amerikanischen Markt überschwemmen, bleiben US-Hersteller in Japan oft außen vor. Ein 25-prozentiger Zoll auf japanische Autoimporte, wie von Trumps Verhandlungsführer Ryosei Akazawa befürchtet, würde die japanische Wirtschaft in ihren Grundfesten erschüttern.
„Wir haben Länder, die in gutem Glauben verhandeln, aber sie sollten sich bewusst sein, dass wir zu den April-Zollsätzen zurückkehren könnten, wenn sie sich stur stellen", warnte Finanzminister Bessent.
Europa zwischen Anpassung und Widerstand
Auch die Europäische Union steht vor einem Dilemma. Berichten zufolge wäre Brüssel bereit, einen dauerhaften 10-Prozent-Zoll zu akzeptieren, fordert aber im Gegenzug Zugeständnisse in Schlüsselbereichen wie Pharmazeutika, Alkohol, Halbleiter und Verkehrsflugzeuge. Diese Verhandlungstaktik zeigt, wie sehr Europa bereits in die Defensive gedrängt wurde.
Großbritannien hat bereits kapituliert und einen ähnlichen Deal akzeptiert – 10 Prozent Zölle auf viele Waren, einschließlich Autos, im Austausch für Sonderkonditionen bei Flugzeugtriebwerken und britischem Rindfleisch. Ein Kuhhandel im wahrsten Sinne des Wortes.
Tickende Zeitbombe bis zum 9. Juli
Die Uhr tickt unerbittlich. Bessent erwartet „eine Flut" von Abkommen vor dem Stichtag, will aber den Druck auf die Handelspartner aufrechterhalten. Diese Verhandlungstaktik mag kurzfristig Erfolge bringen, könnte aber langfristig das Vertrauen in die USA als verlässlichen Handelspartner untergraben.
Trumps Sprecherin Karoline Leavitt machte deutlich, dass der Präsident persönlich mit seinem Handelsteam die Zollsätze für Länder festlegen werde, die nicht „in gutem Glauben an den Verhandlungstisch kommen". Diese Formulierung lässt viel Interpretationsspielraum – was genau bedeutet „guter Glaube" in Trumps Weltbild?
Goldene Zeiten für Edelmetalle
In Zeiten solcher handelspolitischer Turbulenzen zeigt sich einmal mehr der Wert von physischen Edelmetallen als Stabilitätsanker. Während Währungen durch Zollkriege unter Druck geraten und Aktienmärkte nervös reagieren, behalten Gold und Silber ihren intrinsischen Wert. Sie sind immun gegen politische Launen und protektionistische Maßnahmen – ein beruhigender Gedanke in einer Welt, in der Handelskriege per Tweet eskalieren können.
Die aktuelle Situation unterstreicht, warum eine Beimischung von Edelmetallen in jedem ausgewogenen Portfolio unverzichtbar ist. Sie bieten Schutz vor den Unwägbarkeiten einer zunehmend fragmentierten Weltwirtschaft.