
Türkischer E-Auto-Hersteller Togg drängt auf deutschen Markt – Expansion mit fragwürdiger Strategie
Die türkische Automobilmarke Togg wagt den Sprung nach Deutschland und nutzt die IAA Mobility in München als Bühne für ihre ambitionierten Expansionspläne. Ab Ende September sollen deutsche Kunden die ersten beiden Modelle des 2018 gegründeten Herstellers bestellen können – ein Schritt, der angesichts der aktuellen Marktlage durchaus Fragen aufwirft.
Zwei Modelle für den Anfang – reicht das?
Mit dem bereits in der Türkei vertriebenen Elektro-SUV T10X und der neu vorgestellten elektrischen Limousine T10F will Togg den deutschen Markt erobern. Deutschland wird damit zum ersten internationalen Markt des jungen Unternehmens. Doch während etablierte Hersteller mit breiten Modellpaletten aufwarten, setzt Togg auf lediglich zwei Fahrzeuge – eine gewagte Strategie in einem hart umkämpften Segment.
Immerhin kann der Hersteller mit soliden Sicherheitsbewertungen aufwarten: Beide Modelle erhielten beim Euro-NCAP-Test die Bestnote von fünf Sternen. CEO Gürcan Karakaş, ein ehemaliger Bosch-Manager, betont die Priorität der Sicherheit. Doch reicht das aus, um deutsche Kunden von einer unbekannten Marke zu überzeugen?
Vertrieb ohne Händlernetz – ein riskantes Unterfangen
Besonders kritisch zu bewerten ist die Vertriebsstrategie: Togg setzt ausschließlich auf die hauseigene Online-Plattform Trumore, verzichtet also komplett auf ein klassisches Händlernetz. Die Erfahrungen chinesischer Newcomer in Europa zeigen jedoch deutlich, dass dieser Ansatz mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden sein kann. Deutsche Autokäufer schätzen nach wie vor die persönliche Beratung und die Möglichkeit zur Probefahrt beim Händler vor Ort.
"Deutschland ist der wichtigste Automarkt Europas und bietet daher erhebliches Potenzial", erklärt Karakaş.
Diese Einschätzung mag zutreffen, doch der Weg zum Erfolg dürfte steiniger werden als erhofft. Die Tatsache, dass der ursprünglich für Herbst 2024 geplante Deutschlandstart verschoben werden musste, spricht bereits Bände. Ein Unternehmenssprecher begründete dies damit, man habe "die besten Rahmenbedingungen für einen langfristigen Erfolg" abwarten wollen – eine diplomatische Umschreibung für offensichtliche Anlaufschwierigkeiten.
Utopische Verkaufsziele und wirtschaftlicher Druck
Die Expansionspläne des türkischen Herstellers grenzen an Größenwahn: Bis 2032 will Togg mit fünf rein elektrischen Modellen eine Million Fahrzeuge in Europa absetzen. Zum Vergleich: Das Unternehmen verkauft erst seit 2023 überhaupt Autos. In der Türkei wurden bislang 70.000 Einheiten des T10X abgesetzt – eine respektable Zahl für den Heimatmarkt, aber weit entfernt von den jährlich benötigten 200.000 Verkäufen, um profitabel zu werden.
Der wirtschaftliche Druck ist enorm. Ohne erfolgreiche Expansion droht dem ambitionierten Projekt das Scheitern. Doch der europäische und speziell der deutsche Markt sind gesättigt, die Konkurrenz durch etablierte Hersteller mit jahrzehntelanger Erfahrung und ausgereiften E-Auto-Portfolios ist überwältigend.
Tesla-Kopie ohne Tesla-Erfahrung
Togg versteht sich nicht nur als Autohersteller, sondern als Anbieter eines "ganzheitlichen Mobilitätsökosystems" – eine offensichtliche Anlehnung an Tesla. Doch während Tesla als Pionier der Elektromobilität einen technologischen Vorsprung hatte und eine starke Markenidentität aufbauen konnte, betritt Togg einen bereits etablierten Markt ohne erkennbare Alleinstellungsmerkmale.
Die geplante Erweiterung des Ladenetzes Trugo nach Deutschland klingt zwar vielversprechend, doch auch hier stellt sich die Frage nach der Wirtschaftlichkeit. Deutschland verfügt bereits über eine wachsende Ladeinfrastruktur – braucht es wirklich ein weiteres proprietäres System?
Fazit: Viel Ambition, wenig Substanz
Der Markteintritt von Togg in Deutschland wirkt wie ein verzweifelter Versuch, die für die Profitabilität notwendigen Verkaufszahlen zu erreichen. Ohne Preise zu nennen, ohne etabliertes Händlernetz und mit nur zwei Modellen will man den anspruchsvollsten Automarkt Europas erobern. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Strategie aufgeht, dürfte gering sein.
Während die deutsche Automobilindustrie mit ihren eigenen Herausforderungen kämpft, erscheint ein weiterer Wettbewerber mit fragwürdiger Strategie kaum als Bereicherung des Marktes. Vielmehr zeigt sich hier einmal mehr, wie schwierig es für neue Akteure ist, im etablierten Automobilgeschäft Fuß zu fassen – selbst mit staatlicher Unterstützung aus der Türkei.
Angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten und der volatilen Automobilmärkte erscheint eine Investition in bewährte Sachwerte wie physische Edelmetalle als sinnvolle Ergänzung zur Vermögenssicherung. Gold und Silber haben sich über Jahrhunderte als krisenfeste Anlage bewährt – im Gegensatz zu ambitionierten Automobilprojekten mit ungewissem Ausgang.

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