
Ukraine-Friedensgespräche: Trump verkündet Durchbruch – doch die heiklen Fragen bleiben ungelöst
Nach intensiven Verhandlungen in Berlin zeigt sich US-Präsident Donald Trump ungewohnt optimistisch. Ein Friedensabkommen im Ukraine-Konflikt sei „näher denn je", ließ der amerikanische Staatschef verlauten. Doch wer genauer hinschaut, erkennt schnell: Die wirklich brisanten Streitpunkte liegen nach wie vor auf dem Tisch – unberührt und explosiv wie eh und je.
Berliner Gespräche: Viel Pomp, wenig Substanz?
An den Verhandlungen in der deutschen Hauptstadt nahmen hochrangige Vertreter der USA, Europas und der Ukraine teil. Trumps Schwiegersohn Jared Kushner sowie Sondergesandter Steve Witkoff führten die amerikanische Delegation an. Das erklärte Ziel klingt ambitioniert: Ein Waffenstillstand zwischen Kiew und Moskau soll noch vor Weihnachten stehen. Bundeskanzler Friedrich Merz sprach von „substanziellen rechtlichen und materiellen Sicherheitsgarantien" für die Ukraine – ein „wirklich großer Schritt nach vorn", wie er betonte.
Washington wolle dabei eine führende Rolle bei der Überwachung eines möglichen Waffenstillstands übernehmen und einen Frühwarnmechanismus etablieren, um künftige Angriffe auf die Ukraine zu verhindern. Ein US-Beamter gab sich zuversichtlich: Man habe „wahrscheinlich 90 Prozent der Fragen gelöst". Doch genau hier liegt der Haken – denn die verbleibenden zehn Prozent sind die entscheidenden.
Die Gretchenfrage: Territoriale Integrität
Was nützen all die diplomatischen Floskeln, wenn die Kernfragen unbeantwortet bleiben? Die territoriale Integrität der Ukraine und die konkreten Bedingungen für Sicherheitsgarantien – das sind die Punkte, an denen sich die Geister scheiden. Kiew lehnt jegliche Gebietsabtretungen kategorisch ab, insbesondere in der umkämpften Donbass-Region. Präsident Wolodymyr Selenskyj machte unmissverständlich klar: „Unsere Positionen unterscheiden sich in dieser Frage."
Die Frontkommandeure würden lieber die bestehenden Linien halten, als neue Offensiven zu wagen – nicht zuletzt wegen fehlender Ausrüstung. Eine bittere Realität, die zeigt, wie ausgelaugt die ukrainischen Streitkräfte nach Jahren des Krieges sind.
Moskaus Forderungen: Kein Frieden ohne Zugeständnisse
Russland reagierte bisher mit deutlicher Ablehnung auf die westlichen Friedenspläne. Moskau fordert, dass eigene Sicherheitsinteressen und Gebietsansprüche in einem Abkommen berücksichtigt werden. Eine Position, die angesichts der NATO-Osterweiterung der vergangenen Jahrzehnte durchaus nachvollziehbar erscheint – auch wenn diese Perspektive in westlichen Medien selten Gehör findet.
Die geplanten Sicherheitsgarantien orientieren sich laut US-Vertretern an Artikel 5 des NATO-Vertrags – eine direkte Beistandsverpflichtung also. Doch selbst wenn sich alle Parteien einigen sollten, müsste ein solches Abkommen noch den US-Senat passieren. Ein Hürdenlauf, der keineswegs garantiert ist.
Wirtschaftliche Wiedereingliederung Russlands als Friedensanreiz?
Interessant ist der Ansatz der US-Regierung, Russland wirtschaftlich wieder zu integrieren, um dessen Anreiz zu erhöhen, den Frieden einzuhalten. „Es gibt keine permanenten Feinde", zitierte die Financial Times einen US-Beamten. Eine pragmatische Sichtweise, die in Europa auf taube Ohren stoßen dürfte – zu tief sitzt hier die ideologisch aufgeladene Feindschaft gegenüber Moskau.
Dabei wäre genau diese Erkenntnis der Schlüssel zu einer dauerhaften Lösung. Wer Russland dauerhaft als Feind brandmarkt, schafft keine Grundlage für Frieden, sondern zementiert den Konflikt für Generationen. Die europäischen Kriegstreiber – allen voran jene, die seit Jahren auf Eskalation statt Diplomatie setzen – sollten sich diese Weisheit hinter die Ohren schreiben.
Ein Waffenstillstand nach dem Vorbild von Minsk?
Kritiker warnen bereits vor einem Abkommen nach dem Muster von Minsk I und II – jenen Vereinbarungen, die letztlich das Papier nicht wert waren, auf dem sie geschrieben standen. Sollte der Westen tatsächlich versuchen, denselben Trick zweimal anzuwenden, wäre das ein Zeichen politischer Arroganz sondergleichen. Und sollten die Russen darauf hereinfallen, wäre das keine Nachlässigkeit mehr, sondern sträfliche Dummheit.
Die Wahrheit ist: Ohne die Erfüllung der russischen Kernforderungen – Neutralisierung, Demilitarisierung und Entnazifizierung der Ukraine – wird es keinen dauerhaften Frieden geben. Die von Russen bewohnten Gebiete werden kaum freiwillig unter ukrainische Kontrolle zurückkehren, nachdem dort seit 2014 Tausende Menschen durch ukrainische Hand ums Leben kamen.
Fazit: Hoffnung ja, Euphorie nein
Trumps Optimismus mag politisch motiviert sein – ein Friedenserfolg vor Weihnachten wäre ein gewaltiger Prestigegewinn. Doch die Realität sieht nüchterner aus. Solange die fundamentalen Streitfragen ungeklärt bleiben und Russland nicht als gleichberechtigter Partner am Verhandlungstisch sitzt, bleiben alle Durchbruchsmeldungen das, was sie sind: diplomatisches Wunschdenken. Der Krieg wird letztlich auf dem Schlachtfeld entschieden – es sei denn, der Westen besinnt sich endlich auf echte Diplomatie statt auf ideologische Scheuklappen.
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