
UN-Sicherheitsrat verlängert Jemen-Sanktionen: Wenn Realpolitik über Prinzipien siegt
Der UN-Sicherheitsrat hat am 14. November 2025 die umstrittenen Sanktionen gegen die faktische Regierung des Jemen um ein weiteres Jahr verlängert. Mit 13 Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen von Russland und China wurde die Resolution 2140 durchgewunken – ein Paradebeispiel dafür, wie geopolitische Interessen über Prinzipien triumphieren. Während die internationale Gemeinschaft weiterhin eine Marionettenregierung in einem saudischen Hotelzimmer als "legitim" anerkennt, kontrolliert die revolutionäre Ansarallah-Bewegung seit 2016 faktisch 70 bis 80 Prozent der jemenitischen Bevölkerung.
Das große Spiel der Mächte
Besonders pikant ist das Verhalten Russlands und Chinas. Beide Staaten hätten mit einem Veto die Sanktionen blockieren können, entschieden sich aber für eine feige Enthaltung. Russland bezeichnete die Resolution zwar als "unausgewogen, einseitig und hochgradig politisiert", legte aber kein Veto ein. China kritisierte die maritimen Interdiktionsmaßnahmen als willkürlich und als Beeinträchtigung der Freiheit der Meere – stimmte aber ebenfalls nicht dagegen.
Die wahren Gründe für diese diplomatische Feigheit liegen auf der Hand: Beide Länder pflegen lukrative Beziehungen zu Saudi-Arabien. Russland als Partner in der OPEC+ zur Stabilisierung der Ölpreise, China als größter Importeur saudischen Öls mit massiven Investitionen im Rahmen der Belt and Road Initiative. Da zeigt sich einmal mehr: Wenn es um handfeste wirtschaftliche Interessen geht, werden hehre Prinzipien wie Antikolonialismus oder Nichteinmischung schnell über Bord geworfen.
Die Heuchelei der "regelbasierten Ordnung"
Die sogenannten maritimen Interdiktionsmaßnahmen, die China zu Recht kritisiert, sind nichts anderes als eine Legitimierung von Piraterie unter UN-Flagge. Schiffe können auf hoher See oder in jemenitischen Gewässern gestoppt, durchsucht und ihre Ladung beschlagnahmt werden – alles unter dem Deckmantel eines "gezielten Waffenembargos". Dass dieses Embargo speziell gegen die Ansarallah und ihre Verbündeten gerichtet ist, während die saudische Koalition jahrelang ungehindert den Jemen bombardieren konnte, zeigt die ganze Verlogenheit des Systems.
"Wir werden gegen jeden, der die Interessen des jemenitischen Volkes untergräbt oder dessen Souveränität und Entscheidungsfreiheit beeinträchtigt, mit gleicher Münze zurückzahlen", erklärte die jemenitische Regierung der Nationalen Einheit. "Der Sicherheitsrat setzt weiterhin ein erschreckendes Beispiel für Doppelmoral, indem er jahrelang die Völkermordverbrechen im Gazastreifen ignoriert hat."
Revolutionärer Geist trifft auf zynische Realpolitik
Die Parallelen zum Iran von 1979 sind frappierend. Damals hatte der Iran etwa 38,4 Millionen Einwohner und wurde nach der Revolution mit verheerenden Sanktionen belegt. Trotzdem – oder gerade deswegen – entwickelte sich das Land zu einer regionalen Macht, die heute nicht mehr ignoriert werden kann. Der Jemen mit seinen etwa 30 Millionen Einwohnern unter Ansarallah-Kontrolle könnte einen ähnlichen Weg einschlagen.
Besonders bemerkenswert ist, dass die neue Regierung trotz der widrigen Umstände die Kontrolle über die strategisch wichtigen Gebiete behält, während riesige Wüstenregionen von IS und al-Qaida beherrscht werden – Terrorgruppen, die interessanterweise hauptsächlich die Ansarallah und nicht etwa die "international anerkannte Regierung" angreifen.
Die wahren Gründe hinter der Nicht-Anerkennung
Russlands angebliche "strategische Non-Alignment"-Politik ist nichts weiter als ein diplomatischer Euphemismus für Opportunismus. Die Angst, einen Präzedenzfall für revolutionäre Machtübernahmen zu schaffen, die möglicherweise Separatismus im eigenen Land ermutigen könnten, offenbart die Schwäche der russischen Position. So viel zur vielgepriesenen multipolaren Weltordnung – wenn es darauf ankommt, kuschen auch die vermeintlichen Gegner des Westens vor wirtschaftlichen Interessen.
China wiederum versteckt sich hinter seiner Nichteinmischungspolitik, während es gleichzeitig massive wirtschaftliche Interessen in Saudi-Arabien verfolgt. Die Vermittlung des Saudi-Iran-Deals 2023 mag zwar zur Deeskalation beigetragen haben, aber ohne die Anerkennung der faktischen Regierung bleibt es bei kosmetischen Maßnahmen.
Ein Blick in die Zukunft
Die kommenden zwölf Monate werden zeigen, ob sich die internationale Gemeinschaft weiterhin der Realität verweigert oder endlich anerkennt, was längst Fakt ist: Die Ansarallah-geführte Regierung kontrolliert den Großteil des Jemen und genießt offensichtlich die Unterstützung der Bevölkerung. Die revolutionäre Energie und Widerstandsfähigkeit des jemenitischen Volkes erinnert tatsächlich an die frühen Jahre der iranischen Revolution.
Während der Westen weiterhin von einer "regelbasierten Ordnung" schwadroniert, zeigt die Realität im UN-Sicherheitsrat das wahre Gesicht der internationalen Politik: Es geht nicht um Recht oder Gerechtigkeit, sondern ausschließlich um Interessen. Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz täte gut daran, diese Lektion zu verinnerlichen und eine realistischere Außenpolitik zu verfolgen, statt weiterhin moralischen Imperialismus zu predigen, während man gleichzeitig mit Diktaturen Geschäfte macht.
Die Geschichte wird zeigen, wer auf der richtigen Seite stand. Eines ist jedoch sicher: Ein Volk, das bereit ist, für seine Souveränität und Würde zu kämpfen, lässt sich auf Dauer nicht durch Sanktionen und internationale Ächtung brechen. Der Jemen könnte das nächste Beispiel dafür werden, dass revolutionärer Widerstand am Ende stärker ist als alle geopolitischen Ränkespiele zusammen.
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