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16.06.2025
06:34 Uhr

VW und Co. im Visier: Spaniens Behörden decken jahrelange Recycling-Tricksereien auf

Die deutsche Automobilindustrie, die sich gerne als Musterknabe in Sachen Umweltschutz präsentiert, steht erneut am Pranger. Diesmal geht es nicht um manipulierte Abgaswerte, sondern um systematische Verstöße gegen Recycling-Vorschriften in Spanien. Die katalanische Abfallbehörde wirft Volkswagen und anderen Herstellern vor, über Jahre hinweg vorsätzlich gegen geltendes Recht verstoßen zu haben – ein Skandal, der das grüne Image der Branche weiter beschädigt.

Theoretische Daten statt realer Nachweise

Besonders brisant sind die Vorwürfe gegen Volkswagen. Der Wolfsburger Konzern könne die "individuelle Rückverfolgbarkeit seiner Fahrzeuge und Abfälle nicht garantieren", heißt es in den Verwaltungsbescheiden. Statt konkrete Informationen über den Verbleib ausgedienter Fahrzeuge zu liefern, habe VW lediglich "theoretische Daten" vorgelegt. Ein Vorgehen, das die Behörden als bewussten Verstoß gegen Berichterstattungspflichten werten.

Die Prüfer kommen zu einem vernichtenden Urteil: Das Unternehmen komme seiner erweiterten Verantwortung als Fahrzeughersteller nicht nach. Dabei geht es nicht um Kleinigkeiten – jährlich erreichen in Europa mehr als sechs Millionen Fahrzeuge das Ende ihrer Lebensdauer. Die ordnungsgemäße Entsorgung dieser Altfahrzeuge sei essentiell für den Umweltschutz, betont die EU-Kommission.

Mit "voller Absicht" gegen Gesetze verstoßen

Die katalanische Abfallbehörde sieht es als erwiesen an, dass die betroffenen Hersteller – neben VW auch Nissan, Honda und Seat – "vorsätzlich" und mit "voller Absicht" über viele Jahre gegen ihre gesetzlichen Verpflichtungen verstoßen hätten. Ein schwerwiegender Vorwurf, der die Glaubwürdigkeit der Konzerne in Sachen Nachhaltigkeit fundamental erschüttert.

Die verhängten Strafzahlungen von jeweils 50.000 Euro wirken angesichts der Schwere der Vorwürfe geradezu lächerlich. Die Behörde begründet die vergleichsweise niedrige Summe damit, dass keine "schwerwiegende Gefährdung" für Mensch und Umwelt festgestellt worden sei. Eine Einschätzung, die angesichts der Umweltauswirkungen unsachgemäßer Entsorgung durchaus hinterfragt werden darf.

3,5 Millionen Autos verschwinden spurlos

Das spanische Verfahren wirft ein Schlaglicht auf ein europaweites Problem. Laut EU-Kommission verschwinden jährlich 3,5 Millionen Fahrzeuge spurlos von den Straßen der EU. Georg Mehlhart, Experte für Kreislaufwirtschaft, kritisiert: "In Deutschland zum Beispiel gelingt es bisher nicht den Nachweis zu erbringen, dass Altautos, die ja als gefährlicher Abfall eingestuft sind, wirklich einer geordneten Entsorgung zugeführt werden."

Ein Teil dieser Fahrzeuge landet auf illegalen Demontagehöfen, wo Böden mit Altöl verunreinigt und klimaschädliche Kältemittel freigesetzt werden. Der andere Teil wird mutmaßlich nach Afrika exportiert – oft handelt es sich dabei um alte, umweltschädliche Fahrzeuge, die dort zu Verkehrstoten und Umweltverschmutzung beitragen.

Branche unter Druck

Die Automobilindustrie verbraucht laut EU-Kommission zehn Prozent des europäischen Kunststoffverbrauchs, 17 Prozent des Stahls und sogar 42 Prozent des Aluminiums. Angesichts dieser Zahlen wird deutlich, wie wichtig eine funktionierende Kreislaufwirtschaft wäre. Doch statt Verantwortung zu übernehmen, scheinen einige Hersteller lieber auf Tricksereien zu setzen.

Erst im April wurde bekannt, dass es zwischen zahlreichen Autoherstellern über Jahre hinweg illegale Absprachen bezüglich der Entsorgung ihrer Fahrzeuge gab. Die EU-Kommission verhängte Bußgelder in Höhe von fast einer halben Milliarde Euro. Ein weiterer Beleg dafür, dass die Branche ihre selbst proklamierte Vorreiterrolle in der Kreislaufwirtschaft nicht ernst nimmt.

Neue EU-Regeln sollen Schlupflöcher schließen

Auf europäischer Ebene arbeitet man bereits an strengeren Recycling-Regeln. Künftig sollen EU-weit bindende Vorschriften zur erweiterten Herstellerverantwortung gelten. "Wenn in Zukunft in ganz Europa mehr Rohstoffe in besserer Qualität aus Altautos zurückgewonnen werden sollen, dann muss auch sichergestellt sein, dass es eine Überprüfung der Hersteller gibt", fordert Abfallexperte Mehlhart.

Die betroffenen Hersteller haben erwartungsgemäß Rechtsmittel gegen die Sanktionsbeschlüsse eingelegt. VW und die anderen sanktionierten Unternehmen wollen sich bis zum Abschluss des Verfahrens nicht weiter äußern. Eine Strategie, die man bereits aus dem Dieselskandal kennt – aussitzen und hoffen, dass die Öffentlichkeit das Interesse verliert.

Der Verband der Automobilindustrie wiederholt gebetsmühlenartig, die deutsche Automobilindustrie sei "international Vorreiter in der Kreislaufwirtschaft". Angesichts der aktuellen Vorwürfe klingt das wie blanker Hohn. Es wird Zeit, dass die Politik endlich durchgreift und die Konzerne zu echter Verantwortung zwingt – nicht nur mit lächerlichen Strafzahlungen, sondern mit Konsequenzen, die wirklich wehtun.

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