
Washington bremst Annäherung an Moskau aus – Diplomatische Gespräche auf Eis gelegt
Die vorsichtigen Hoffnungen auf eine Entspannung zwischen den USA und Russland haben einen herben Dämpfer erhalten. Wie die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Montag mitteilte, haben die Vereinigten Staaten die für Moskau geplanten bilateralen Konsultationen kurzfristig abgesagt. Ein Schritt, der Fragen über die wahren Absichten Washingtons aufwirft.
Vielversprechender Auftakt – jäher Stopp
Nach zwei konstruktiven Gesprächsrunden im Februar dieses Jahres – zunächst in Riad, dann in Istanbul – schien sich tatsächlich ein Tauwetter in den eisigen Beziehungen zwischen den beiden Großmächten abzuzeichnen. Es waren die ersten hochrangigen direkten Gespräche seit der dramatischen Verschlechterung der Beziehungen im Zuge des Ukraine-Konflikts. Die Agenda war ambitioniert: Wiederherstellung des normalen Botschaftsbetriebs, Erleichterung der Visavergabe, Diskussion über den Ukraine-Konflikt und sogar erste Überlegungen zu einer möglichen wirtschaftlichen Zusammenarbeit nach einem Ende der Kampfhandlungen.
Doch nun die kalte Dusche: Die für Moskau anberaumte dritte Gesprächsrunde wurde von amerikanischer Seite abgesagt. Sacharowa teilte über den Telegram-Kanal des russischen Außenministeriums mit, dass die Absage "auf Initiative der amerikanischen Verhandlungsführer" erfolgt sei. Besonders pikant: Die Gründe für diese Kehrtwende wurden nicht genannt.
Trump'sche Rhetorik trifft auf Washingtoner Realität
Die Entwicklung wirft ein bezeichnendes Licht auf die Diskrepanz zwischen den vollmundigen Ankündigungen des US-Präsidenten Donald Trump und der tatsächlichen Politik Washingtons. Seit seinem Amtsantritt hatte Trump wiederholt seine Bereitschaft signalisiert, die unter seinem Vorgänger Joe Biden praktisch eingefrorenen Beziehungen zu Moskau wieder zu beleben. Russische Offizielle hatten diese Signale durchaus positiv aufgenommen und ihre eigene Bereitschaft zur Normalisierung der bilateralen Beziehungen bekundet.
Doch offenbar stoßen Trumps Ambitionen auf erheblichen Widerstand innerhalb des amerikanischen Establishments. Die Absage der Moskauer Gespräche könnte ein Indiz dafür sein, dass die tief verwurzelten anti-russischen Kräfte in Washington weiterhin erheblichen Einfluss ausüben – ungeachtet der offiziellen Rhetorik des Präsidenten.
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Trotz des Rückschlags zeigt sich Moskau diplomatisch optimistisch. Sacharowa äußerte die Hoffnung, dass "die von ihnen genommene Pause nicht zu lange dauern wird". Eine bemerkenswert zurückhaltende Reaktion, die zeigt, dass Russland weiterhin an einer Verbesserung der Beziehungen interessiert ist – vorausgesetzt, Washington zeigt echten politischen Willen.
Die Absage der Gespräche erfolgt zu einem besonders sensiblen Zeitpunkt. Der Ukraine-Konflikt dauert unvermindert an, und die internationalen Spannungen haben sich durch die jüngste Eskalation im Nahen Osten weiter verschärft. Eine Annäherung zwischen Washington und Moskau könnte theoretisch zur Stabilisierung der globalen Sicherheitslage beitragen – doch genau das scheinen bestimmte Kreise in Washington verhindern zu wollen.
Ein Muster der Unzuverlässigkeit
Die kurzfristige Absage reiht sich ein in ein längeres Muster amerikanischer Unberechenbarkeit in den internationalen Beziehungen. Während Trump mit seinen massiven Zollerhöhungen gegen EU, China und die nordamerikanischen Nachbarn bereits für erhebliche Verwerfungen im Welthandel gesorgt hat, zeigt sich nun auch in der Diplomatie mit Russland eine ähnliche Sprunghaftigkeit.
Es drängt sich die Frage auf, ob Washington überhaupt noch in der Lage ist, eine kohärente und verlässliche Außenpolitik zu betreiben. Die innenpolitischen Grabenkämpfe und der Einfluss verschiedener Interessengruppen scheinen jede konstruktive diplomatische Initiative im Keim zu ersticken.
Für Europa und insbesondere für Deutschland sollte diese Entwicklung ein Weckruf sein. Die Hoffnung auf eine amerikanisch-russische Entspannung, die auch den europäischen Kontinent entlasten könnte, erweist sich einmal mehr als trügerisch. Es wird Zeit, dass Europa eine eigenständigere Rolle in der Gestaltung der Beziehungen zu Russland einnimmt – anstatt sich weiterhin auf die unberechenbaren Launen Washingtons zu verlassen.
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