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13.06.2025
06:13 Uhr

Washington schmiedet aus russischen und ukrainischen Friedensplänen einen fragwürdigen Kompromiss

Der US-Sonderbeauftragte für die Ukraine, Keith Kellogg, hat in Brüssel eine bemerkenswerte Offenbarung gemacht, die zeigt, wie Washington hinter verschlossenen Türen an einer Lösung für den Ukraine-Konflikt bastelt. Die Amerikaner hätten sowohl russische als auch ukrainische Friedensvorschläge analysiert und zu einem gemeinsamen Dokument verschmolzen, erklärte Kellogg bei einer Veranstaltung des German Marshall Fund.

Die amerikanische Friedensformel: Ein gefährliches Spiel mit dem Feuer?

Was Kellogg als "Term Sheets" bezeichnet - also Eckpunkte für eine mögliche Einigung - wirft mehr Fragen auf, als es beantwortet. Die USA hätten das ukrainische Dokument genommen, es mit dem russischen Memorandum verglichen und versucht, beide zu einem "Endstatus" zu verschmelzen. Man sei "ziemlich zuversichtlich", wie eine Lösung aussehen könnte, so der Sonderbeauftragte. Doch diese Zuversicht könnte sich als gefährliche Selbstüberschätzung erweisen.

Besonders brisant: Kellogg spricht von einem "umfassenden Waffenstillstand" als Kernbestandteil dieser amerikanischen Vision. Doch wer garantiert, dass beide Seiten bereit sind, die von Washington zusammengeschusterten Kompromisse zu akzeptieren? Die Geschichte lehrt uns, dass von außen aufgezwungene Friedenslösungen selten von Dauer sind.

Moskau und Kiew verhandeln bereits direkt - ohne amerikanische Einmischung

Während Washington seine eigenen Pläne schmiedet, fanden bereits am 2. Juni direkte Gespräche zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul statt. Die Delegationen kommunizierten auf Russisch und tauschten konkrete Dokumente aus. Wladimir Medinski, Leiter der russischen Delegation, präsentierte ein zweiteiliges Memorandum, dessen zweiter Teil verschiedene Wege zur Umsetzung eines Waffenstillstands aufzeigt.

Die konkreten Ergebnisse dieser direkten Verhandlungen sprechen für sich: Russland wird einseitig die sterblichen Überreste von 6.000 gefallenen ukrainischen Soldaten übergeben. Beide Seiten einigten sich auf einen "Alle-für-Alle"-Austausch von schwerkranken Kriegsgefangenen und Gefangenen unter 25 Jahren - mindestens 1.000 Personen auf jeder Seite. Zudem schlug Russland einen zwei- bis dreitägigen Waffenstillstand in bestimmten Frontabschnitten vor.

Humanitäre Gesten als Vertrauensbildung

Die Ukraine übergab eine Liste von 339 Kindern, die den Kontakt zu ihren Eltern verloren haben - ein Zeichen dafür, dass trotz aller Härte des Konflikts humanitäre Belange nicht völlig unter die Räder geraten. Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow schlug vor, das nächste Treffen zwischen dem 20. und 30. Juni abzuhalten.

Die Gefahr amerikanischer Alleingänge

Kelloggs Aussagen werfen ein bezeichnendes Licht auf die amerikanische Außenpolitik. Während Russland und die Ukraine bereits konkrete Schritte unternehmen und direkt miteinander verhandeln, bastelt Washington an eigenen Lösungskonzepten. Der Sonderbeauftragte brüstet sich damit, an "zahlreichen Friedenstreffen" in Dschidda, Riad, Paris, London und Istanbul teilgenommen zu haben. Doch welchen Mehrwert bringen diese Treffen, wenn die eigentlichen Konfliktparteien bereits miteinander sprechen?

Die Vorstellung, dass die USA aus der Ferne einen Friedensplan zusammenschustern können, der beiden Seiten gerecht wird, zeugt von einer bemerkenswerten Selbstüberschätzung. Gerade die jüngere Geschichte zeigt, dass amerikanische Interventionen und "Friedenslösungen" oft mehr Chaos als Stabilität gebracht haben - man denke nur an Afghanistan, Irak oder Libyen.

Ein Frieden kann nur von innen kommen

Die direkten Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew zeigen, dass beide Seiten durchaus in der Lage sind, ohne amerikanische Vermittlung miteinander zu sprechen und konkrete Vereinbarungen zu treffen. Die humanitären Gesten - der Austausch von Gefangenen, die Übergabe sterblicher Überreste, die Suche nach vermissten Kindern - sind erste wichtige Schritte zur Vertrauensbildung.

Statt eigene "Term Sheets" zu entwickeln, sollte Washington diese direkten Bemühungen unterstützen und sich zurückhalten. Ein dauerhafter Frieden kann nur entstehen, wenn beide Seiten ihre Interessen direkt aushandeln - nicht wenn eine dritte Partei versucht, ihre eigene Vision durchzusetzen. Die Geschichte lehrt uns: Aufgezwungene Friedenslösungen sind wie Pflaster auf offenen Wunden - sie mögen kurzfristig helfen, aber die eigentliche Heilung müssen die Betroffenen selbst vollbringen.

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