
Wirecard-Prozess: Justiztheater in München geht in die Verlängerung
Das Landgericht München I hat wieder einmal bewiesen, dass die deutsche Justiz bei Wirtschaftsverbrechen im Schneckentempo arbeitet. Fünf weitere Verhandlungstage im spektakulären Wirecard-Prozess wurden kurzerhand abgesetzt – ein Armutszeugnis für unser Rechtssystem, das bei einem der größten Betrugsskandale der deutschen Nachkriegsgeschichte offenbar überfordert ist.
Die Mühlen der Justiz mahlen langsam – zu langsam
Betroffen von der Absetzung sind die Termine am 17., 18., 22. und 25. September sowie am 9. Oktober. Die offizielle Begründung klingt wie blanker Hohn für die geschädigten Anleger: Man wolle den Beteiligten mehr Zeit für das sogenannte "Selbstleseverfahren" einräumen. 1.854 Positionen mit umfangreichen und komplexen Dokumenten müssten durchgearbeitet werden – und der Umfang werde noch deutlich steigen.
Was für ein Offenbarungseid! Während in anderen Ländern Wirtschaftskriminelle längst hinter Gittern säßen, dürfen die drei Angeklagten in München gemütlich Akten studieren. Sie hätten angegeben, "in der Bearbeitung noch nicht weit fortgeschritten zu sein". Man möchte fast meinen, die Herrschaften hätten Wichtigeres zu tun.
Ein Skandal, der Deutschland erschütterte
Zur Erinnerung: Der Wirecard-Skandal war kein gewöhnlicher Betrugsfall. Hier verschwanden 1,9 Milliarden Euro spurlos, tausende Kleinanleger verloren ihre Ersparnisse, und das einstige DAX-Unternehmen entpuppte sich als gigantisches Luftschloss. Die Wirtschaftsprüfer von EY schauten jahrelang weg, die BaFin versagte auf ganzer Linie, und die Politik? Die sonnte sich im Glanz des vermeintlichen deutschen Fintech-Wunders.
"Durch die Terminabsetzungen im aktuellen Verfahrensstand, in dem bereits der Großteil der erreichbaren Zeugen vernommen wurde, soll der Prozess beschleunigt werden."
Diese Aussage des Gerichts ist an Zynismus kaum zu überbieten. Wie soll ein Prozess beschleunigt werden, indem man Termine absetzt? Das ist ungefähr so logisch wie die Behauptung, man könne schneller fahren, indem man anhält.
Die wahren Leidtragenden: Deutsche Anleger
Während sich die Justiz Zeit lässt, warten zehntausende geschädigte Anleger auf Gerechtigkeit. Viele von ihnen haben ihre Altersvorsorge verloren, manche stehen vor dem finanziellen Ruin. Doch statt zügiger Aufklärung erleben sie ein zähes Prozedere, das sich über Jahre hinzieht.
Es drängt sich der Verdacht auf, dass hier bewusst auf Zeit gespielt wird. Je länger der Prozess dauert, desto mehr verblassen die Erinnerungen, desto schwieriger wird die Beweisführung. Und während die Mühlen der Justiz mahlen, genießen die Hauptverantwortlichen ihre Freiheit.
Ein Lehrstück über deutsches Staatsversagen
Der Wirecard-Skandal und sein schleppender Prozessverlauf sind symptomatisch für den Zustand unseres Landes. Wo Betrüger in Milliardenhöhe agieren können, wo Aufsichtsbehörden versagen und die Justiz im Schneckentempo arbeitet, da stimmt etwas grundlegend nicht.
In Zeiten wie diesen wird deutlich, warum immer mehr Deutsche ihr Vertrauen in traditionelle Anlageformen verlieren. Wer sein Vermögen schützen will, sollte sich nach krisensicheren Alternativen umsehen. Physische Edelmetalle wie Gold und Silber haben sich über Jahrhunderte als Wertspeicher bewährt – sie können weder durch Bilanzfälschungen noch durch Justizversagen entwertet werden.
Die nächsten Verhandlungstermine sollen ab dem 4. September stattfinden – sofern sie nicht auch wieder abgesetzt werden. Man darf gespannt sein, ob die deutsche Justiz irgendwann zu einem Urteil kommt oder ob der Prozess so lange dauert, bis die Öffentlichkeit das Interesse verloren hat. Letzteres wäre wohl im Sinne einiger Beteiligter.
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