
YouTube kämpft verzweifelt gegen Australiens Jugendschutz-Gesetz
In einem letzten verzweifelten Versuch versucht der Tech-Gigant Google, seine Video-Plattform YouTube vor dem drohenden Verbot für Jugendliche unter 16 Jahren in Australien zu bewahren. Während die australische Regierung kurz vor der finalen Entscheidung steht, welche Plattformen in das Jugendschutzgesetz aufgenommen werden, zeigt sich einmal mehr, wie sehr die Tech-Konzerne um ihre jüngsten Nutzer bangen.
Drohungen und Lobbyismus im Parlament
Was sich derzeit in Canberra abspielt, gleicht einem Lehrstück in moderner Konzernpolitik. Google droht unverhohlen mit rechtlichen Schritten gegen die australische Regierung, sollte YouTube in das Verbot einbezogen werden. Gleichzeitig plant der Konzern eine groß angelegte Charme-Offensive direkt im Parlamentsgebäude – mit beliebten YouTubern und Unterhaltungsprogramm. Man könnte meinen, die Tech-Riesen hätten aus den Fehlern der deutschen Politik gelernt, wo Lobbyisten längst die Strippen ziehen.
Besonders pikant: Google argumentiert, YouTube sei gar keine Social-Media-Plattform, sondern lediglich eine "Video-Sharing-Plattform". Eine Unterscheidung, die angesichts der Kommentarfunktionen, Like-Buttons und algorithmischen Empfehlungen geradezu absurd anmutet. Doch wenn es um Milliarden-Umsätze geht, scheint jedes Argument recht zu sein.
Australiens Premierminister bleibt standhaft
Erfrischend deutlich zeigt sich Premierminister Anthony Albanese unbeeindruckt von den Drohgebärden aus dem Silicon Valley. Seine Worte lassen aufhorchen: "Wir werden diese Bewertungen unabhängig von jeglichen Drohungen der Social-Media-Unternehmen vornehmen." Eine Haltung, die man sich von deutschen Politikern nur wünschen könnte, die allzu oft vor den Tech-Konzernen einknicken.
"Es besteht kein Zweifel daran, dass junge Menschen in ihrer psychischen Gesundheit durch die Nutzung sozialer Medien negativ beeinflusst werden", so Albanese.
Die australische eSafety-Kommissarin Julie Inman Grant hatte in ihrer Empfehlung darauf hingewiesen, dass vier von zehn befragten Kindern angaben, auf YouTube schädlichen Inhalten ausgesetzt gewesen zu sein. Darunter fallen auch die berüchtigten Videos des umstrittenen Andrew Tate, die bereits 13-Jährige konsumieren können.
Der Kampf der Tech-Giganten untereinander
Während Google um eine Ausnahme für YouTube kämpft, zeigen sich die Konkurrenten Meta (Facebook, Instagram), TikTok und Snapchat empört über eine mögliche Sonderbehandlung. Sie bezeichnen eine Ausnahme für YouTube als "irrational" – und haben damit nicht ganz unrecht. Schließlich funktioniert YouTube mit seinen Influencern, Kommentarspalten und algorithmischen Empfehlungen genauso wie andere soziale Netzwerke.
Die Tatsache, dass Google sogar mit einer Verfassungsklage wegen angeblicher Einschränkung der politischen Meinungsfreiheit droht, zeigt die Verzweiflung des Konzerns. Offenbar fürchtet man erhebliche Umsatzeinbußen, wenn die lukrative Zielgruppe der Jugendlichen wegfällt.
Ein Vorbild für Deutschland?
Während Australien mutig voranschreitet und den Schutz seiner Jugend über die Profitinteressen der Tech-Konzerne stellt, diskutiert man in Deutschland noch über Gendersternchen und Klimaneutralität. Die australische Regierung zeigt, dass es möglich ist, sich gegen die Übermacht der Silicon-Valley-Giganten zu behaupten – wenn der politische Wille vorhanden ist.
Die Entscheidung der australischen Kommunikationsministerin Anika Wells wird in Kürze erwartet. Sollte YouTube tatsächlich in das Verbot aufgenommen werden, könnte dies ein wichtiges Signal an andere Länder senden. Es wäre ein Beweis dafür, dass demokratisch gewählte Regierungen noch immer die Macht haben, ihre Bürger – insbesondere die jüngsten und verletzlichsten – vor den Auswüchsen der digitalen Welt zu schützen.
Eines steht fest: Die Tech-Konzerne werden nicht kampflos aufgeben. Doch vielleicht ist es an der Zeit, dass sich Regierungen weltweit ein Beispiel an Australiens Standhaftigkeit nehmen. Denn am Ende geht es um nichts Geringeres als die psychische Gesundheit einer ganzen Generation.
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