
Zolleinigung mit Trump: Ein fauler Kompromiss auf Kosten deutscher Arbeitsplätze
Die Champagnerkorken knallten in Schottland, als EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Donald Trump ihre Zolleinigung verkündeten. Doch während in den Verhandlungsräumen Applaus aufbrandete, herrscht in deutschen Chefetagen blankes Entsetzen. Was von der Leyen als diplomatischen Erfolg feiert, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als kapitulation vor Trumps Erpressungspolitik – mit verheerenden Folgen für die deutsche Exportwirtschaft.
Ein "fatales Signal" für Europas Rückgrat
Wolfgang Niedermark vom Bundesverband der Deutschen Industrie findet deutliche Worte: Die Vereinbarung sende ein "fatales Signal". Und er hat recht. Die EU akzeptiert schmerzhafte Zölle von 15 Prozent auf die meisten Exporte – ein Schlag ins Gesicht für eine Wirtschaft, die vom Export lebt. Besonders bitter: Auf Stahl und Aluminium bleiben die Strafzölle sogar bei astronomischen 50 Prozent. Das ist kein Kompromiss, das ist eine Demütigung.
Der Chemieverbandschef Wolfgang Große Entrup bringt es mit beißender Ironie auf den Punkt: "Wer mit einem Hurrikan rechnet, ist für ein Unwetter dankbar." Diese Galgenhumor-Mentalität zeigt, wie tief die Resignation in der deutschen Wirtschaft bereits sitzt. Statt selbstbewusst aufzutreten, begnügt man sich mit dem kleineren Übel.
Die wahren Kosten des "Friedens"
Was bedeuten 15 Prozent Zölle konkret? Für viele mittelständische Unternehmen ist das der Todesstoß. Der Außenhandelsverband spricht von einer "existenziellen Bedrohung" für deutsche Händler. Lieferketten werden zerreißen, Preise explodieren, Arbeitsplätze verschwinden. Dirk Jandura vom BGA warnt eindringlich: "Die Einigung wird Wachstum, Wohlstand und Arbeitsplätze kosten."
Besonders perfide: Während deutsche Autobauer sich über eine Senkung von 27,5 auf 15 Prozent freuen sollen, bleiben strategisch wichtige Branchen wie die Stahlindustrie weiter im Würgegriff. Eine Schlüsselbranche, die ohnehin durch die grüne Transformationspolitik der vergangenen Jahre geschwächt wurde, erhält nun den finalen Todesstoß aus Washington.
Von der Leyens Pyrrhussieg
Die EU-Kommissionspräsidentin verkauft die Einigung als Erfolg. Man habe erreicht, dass Zölle auf "eine Reihe strategischer Produkte" abgeschafft würden – etwa für bestimmte Flugzeugteile und Chemikalien. Doch diese Zugeständnisse sind Peanuts im Vergleich zu den Milliardenschäden, die deutsche Exporteure erleiden werden. Von der Leyen hat nicht verhandelt, sie hat kapituliert.
Michael Hüther vom Institut der deutschen Wirtschaft warnt zu Recht: "Trump nimmt die Zolldrohung nie vollends vom Tisch." Der Deal ist kein Friedensvertrag, sondern bestenfalls ein Waffenstillstand. Trump hat bewiesen, dass Erpressung funktioniert – und wird diese Karte wieder spielen, wann immer es ihm passt.
Was Deutschland jetzt braucht
Die deutsche Wirtschaft fordert zu Recht eine "kraftvollere Verhandlungsstrategie" der EU. Statt vor jedem Wutausbruch aus Washington zu kuschen, braucht Europa endlich eine eigenständige Handelspolitik. Das bedeutet: Neue Freihandelsabkommen mit Indien, Indonesien und Australien. Das längst überfällige Mercosur-Abkommen muss endlich ratifiziert werden.
Vor allem aber muss die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz die richtigen Lehren ziehen. Deutschland braucht wettbewerbsfähige Standortbedingungen, nicht noch mehr Bürokratie und Klimaauflagen. Die 500 Milliarden Euro Sondervermögen für Infrastruktur, die Merz trotz gegenteiliger Versprechen plant, werden die Inflation weiter anheizen und kommende Generationen belasten.
Ein Weckruf für Europa
Diese Zolleinigung ist mehr als nur ein Handelsabkommen – sie ist ein Offenbarungseid europäischer Schwäche. Während Trump America First durchsetzt, opfert von der Leyen europäische Interessen auf dem Altar der Diplomatie. Die deutsche Wirtschaft zahlt den Preis für diese Unterwürfigkeit.
Es ist höchste Zeit, dass Europa aufwacht und versteht: In der neuen Weltordnung zählt nur Stärke. Wer sich erpressen lässt, wird immer wieder erpresst werden. Deutschland und Europa müssen endlich lernen, ihre Interessen selbstbewusst zu verteidigen – oder sie werden zwischen den Großmächten zerrieben.
"Jedes Prozent Zoll ist ein Prozent zu viel", mahnt Dirk Jandura vom BGA. Recht hat er. Doch solange Europa keine eigene Machtpolitik betreibt, werden wir weiter Prozente zahlen – und unseren Wohlstand Stück für Stück verlieren.
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