
AWO-Skandal: Wie ein Sozialverband 30.000 Euro für die Bespitzelung eines Journalisten ausgab
Was sich derzeit vor deutschen Gerichten abspielt, lässt selbst hartgesottene Beobachter fassungslos zurück. Die Arbeiterwohlfahrt, einst stolzer Sozialverband mit hehren Zielen, entpuppt sich als Sumpf aus Korruption, Vetternwirtschaft und nun auch noch Spionage gegen die freie Presse. Ein aktuelles Gerichtsverfahren bringt ans Licht, was eigentlich im Dunkeln bleiben sollte: Die AWO-Tochterfirma "AWO Protect" zahlte 30.000 Euro an eine Privatdetektei, um einen kritischen Journalisten auszuspähen.
Der Millionenskandal und seine Folgen
Die Dimensionen des AWO-Skandals in Frankfurt und Wiesbaden sprengen jede Vorstellungskraft. Millionen Euro an gemeinnützigen und öffentlichen Geldern versickerten in den Taschen der damaligen Geschäftsführer Jürgen und Hannelore Richter. Systematisch überhöhte Gehälter, überteuerte Aufträge ohne Gegenleistung – das Ausmaß der Bereicherung auf Kosten der Allgemeinheit ist erschütternd.
Besonders perfide: Während die Migrationskrise 2015 Deutschland vor immense Herausforderungen stellte, nutzten die AWO-Funktionäre die Notlage schamlos aus. Die 2017 gegründete Sicherheitsfirma "AWO Protect gGmbH" sollte eigentlich Flüchtlingsunterkünfte bewachen. Stattdessen wurde sie zum Werkzeug krimineller Machenschaften.
Die Jagd auf den Enthüller
Als der Journalist Daniel Gräber von der "Frankfurter Neuen Presse" im Frühjahr 2019 begann, die undurchsichtigen Geschäfte der AWO aufzudecken, reagierte die Führungsriege nicht etwa mit Transparenz und Aufklärung. Nein, man griff zu Methoden, die man eher aus autoritären Regimen kennt: Eine Privatdetektei wurde beauftragt, sowohl interne Informanten als auch den unbequemen Reporter auszuspionieren.
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt bestätigt: Mitte August 2019, nur wenige Tage bevor ein vernichtender Bericht über den "AWO-Komplex" erscheinen sollte, flossen 30.000 Euro an die Detektei. Das Ziel war klar: Die Quellen sollten enttarnt, der Skandal vertuscht werden. Ein Unterfangen, das glücklicherweise scheiterte.
Politische Verstrickungen bis in höchste Kreise
Die Tentakel des Korruptionsnetzwerks reichten weit. Selbst die Ehefrau des damaligen Frankfurter Oberbürgermeisters Peter Feldmann (SPD) profitierte von einem Scheinarbeitsverhältnis bei einem AWO-Förderverein. Die Quittung folgte: Feldmann wurde Ende 2022 mit überwältigenden 95 Prozent der Stimmen abgewählt – ein vernichtendes Urteil der Bürger über diese Art von Filz und Vetternwirtschaft.
Dass ausgerechnet die SPD-nahe AWO, die sich gerne als moralische Instanz geriert, in solche Machenschaften verstrickt ist, überrascht kaum noch. Es reiht sich ein in das Bild einer politischen Klasse, die sich immer weiter von den Interessen der Bürger entfernt hat.
Die Reaktion der Journalistenverbände
Knud Zilian, Vorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes Hessen, findet deutliche Worte für den Vorfall. Er spricht von einem "ungeheuren Vorgang", sollten sich die Vorwürfe vor Gericht bestätigen. Die Bespitzelung von Journalisten durch eine gemeinnützige Organisation sei ein weiterer Skandal im ohnehin schon skandalösen Gebaren der hessischen AWO.
"Journalisten oder Journalistinnen durch Detektive bespitzeln zu lassen und das aus den Reihen einer gemeinnützigen Organisation, ist ein weiterer Skandal"
Ein Lehrstück über den Zustand unserer Gesellschaft
Was lehrt uns dieser Fall? Er zeigt exemplarisch, wie weit sich Teile des politisch-sozialen Establishments von ihren eigentlichen Aufgaben entfernt haben. Statt sich um Bedürftige zu kümmern, bereicherten sich AWO-Funktionäre schamlos selbst. Statt Transparenz zu schaffen, versuchte man kritische Journalisten mundtot zu machen.
Es ist bezeichnend für den Zustand unseres Landes, dass solche Machenschaften jahrelang unentdeckt bleiben konnten. Wo waren die Kontrollmechanismen? Wo die kritischen Nachfragen der Politik? Die Antwort ist ernüchternd: In einem System gegenseitiger Abhängigkeiten und politischer Verflechtungen gedeiht Korruption prächtig.
Der mutige Journalist Daniel Gräber, heute bei "Apollo News", hat mit seiner Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung geleistet. Dass er dafür bespitzelt werden sollte, zeigt, mit welchen Mitteln das Establishment gegen unbequeme Wahrheiten vorgeht. Es braucht mehr solcher mutiger Journalisten, die sich nicht einschüchtern lassen und die Missstände in unserem Land beim Namen nennen.
Die juristische Aufarbeitung des AWO-Skandals dauert noch an. Jürgen Richter wurde bereits zu 1,8 Millionen Euro Schadensersatz verurteilt, gegen Klaus R. läuft ein Verfahren wegen Insolvenzverschleppung. Doch die eigentliche Frage bleibt: Wie konnte es so weit kommen? Und was muss sich ändern, damit sich solche Skandale nicht wiederholen?
Die Antwort liegt auf der Hand: Deutschland braucht eine politische Wende. Weg von Filz und Vetternwirtschaft, hin zu Transparenz und echter Verantwortung gegenüber den Bürgern. Der AWO-Skandal ist nur die Spitze des Eisbergs – es wird Zeit, dass das deutsche Volk seine Stimme erhebt und echte Veränderungen einfordert.
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