
Brasilianische Unternehmen drängen nach China – während Peking seine Dominanz in Südamerika ausbaut
Die wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen Brasilien und China erreichen neue Dimensionen. Während chinesische Unternehmen ihre Präsenz in dem südamerikanischen Land massiv ausbauen, träumen brasilianische Firmen davon, endlich auch auf dem riesigen chinesischen Markt Fuß zu fassen. Ein Ungleichgewicht, das Fragen aufwirft – und das die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz genau beobachten sollte.
Einseitiger Investitionsstrom offenbart Machtgefälle
„China kann und sollte Brasiliens größter Exportmarkt für jede Produktkategorie sein", erklärt Christian Gogola, Direktor des brasilianischen Getränkeunternehmens Legendaria, auf der China International Import Expo in Shanghai. Doch seine nächsten Worte offenbaren die Realität: „Aber im Moment kommen mehr chinesische Unternehmen nach Brasilien als brasilianische Firmen, die in China Geschäfte machen."
Diese Aussage spiegelt ein fundamentales Ungleichgewicht wider. Laut einem Bericht des Brazil-China Business Council haben sich die chinesischen Investitionen in Brasilien im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Ein Trend, der zeigt, wie systematisch Peking seinen wirtschaftlichen Einfluss in Lateinamerika ausbaut – während westliche Nationen, einschließlich Deutschland, zusehen.
Strategische Expansion statt gleichberechtigte Partnerschaft
Die Präsenz chinesischer Kaffeeketten wie Luckin Coffee, die brasilianische Bohnen verwenden, mag auf den ersten Blick wie eine Win-Win-Situation erscheinen. Doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich: China sichert sich Rohstoffe und erschließt neue Märkte, während brasilianische Unternehmen vor verschlossenen Türen stehen.
„Nach China zu gehen wird die natürliche Strategie für viele brasilianische Unternehmen sein"
Gogola spricht von „großartigen bilateralen Beziehungen", doch die Zahlen erzählen eine andere Geschichte. Die logistischen Engpässe, die er als Herausforderung nennt, sind nur die Spitze des Eisbergs. Das eigentliche Problem liegt in der asymmetrischen Natur dieser Beziehung.
Lehren für Deutschland und Europa
Während Brasilien hofft, mehr als nur Sojabohnen nach China zu exportieren, sollte diese Entwicklung für die neue Große Koalition in Berlin ein Weckruf sein. Die aggressive Wirtschaftsexpansion Chinas in Südamerika folgt einem klaren Muster: Ressourcensicherung, Markterschließung und politischer Einflussgewinn.
Die Verdopplung chinesischer Investitionen in nur einem Jahr zeigt, mit welcher Geschwindigkeit Peking vorgeht. Gleichzeitig kämpft Deutschland mit den Folgen jahrelanger Fehlpolitik der Ampel-Koalition, die unsere Wettbewerbsfähigkeit geschwächt hat. Die von Trump verhängten Zölle von 20% auf EU-Importe verschärfen die Situation zusätzlich.
Zeit für eine neue Strategie
Deutschland und Europa müssen ihre Lateinamerika-Politik grundlegend überdenken. Während wir uns in ideologischen Debatten verlieren, schafft China Fakten. Die brasilianischen Unternehmen, die verzweifelt nach Marktzugang in China suchen, könnten stattdessen verlässliche Partner in Europa finden – wenn wir endlich aufwachen und handeln.
Die neue Bundesregierung unter Merz hat versprochen, Deutschland wieder wettbewerbsfähig zu machen. Der Blick nach Brasilien zeigt: Es ist höchste Zeit. Denn während wir zögern, baut China systematisch seine globale Dominanz aus – ein Sojabohnen-Deal nach dem anderen.
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