
DAX kämpft sich zurück: Zwischen Berichtssaison-Chaos und Fed-Poker
Der deutsche Leitindex zeigt sich erstaunlich widerstandsfähig, während die Anleger zwischen Quartalszahlen-Flut und dem heutigen Zinsentscheid der US-Notenbank navigieren müssen. Mit einem erwarteten Plus von 0,2 Prozent auf 24.255 Punkte scheint der DAX die Schockwellen des enttäuschenden Zollabkommens zwischen EU und USA verdaut zu haben – zumindest oberflächlich betrachtet.
Die 24.000-Punkte-Marke als psychologische Bastion
Dass der DAX die kritische Marke von 24.000 Punkten verteidigen konnte, dürfte manchen Marktteilnehmer aufatmen lassen. Doch die Erleichterung könnte trügerisch sein. Mit der 50-Tage-Linie bei 23.957 Punkten lauert knapp darunter eine technische Unterstützung, deren Bruch schmerzhafte Konsequenzen nach sich ziehen würde. Die jüngsten Verlaufstiefs bei 23.975 und 23.921 Zählern bilden dabei eine Art letztes Bollwerk gegen weitere Kursverluste.
Was die Charttechniker als "kurzfristig gebannte Gefahr" bezeichnen, könnte sich jedoch schnell als Zwischenetappe in einem größeren Abwärtstrend entpuppen. Die Tatsache, dass der DAX nach seinem Vortagesplus von 1,0 Prozent heute nur noch mit mickrigen 0,2 Prozent Zugewinn rechnen kann, spricht Bände über die Verunsicherung am Markt.
Berichtssaison offenbart deutsche Wirtschaftsschwäche
Die Quartalszahlen deutscher Konzerne zeichnen ein düsteres Bild der heimischen Wirtschaft. Mercedes-Benz schockierte mit einem Gewinneinbruch von satten 55,8 Prozent – das Konzernergebnis sackte von 6,1 Milliarden auf magere 2,7 Milliarden Euro ab. Besonders bitter: Der Autobauer musste wegen der US-Zölle seine Margenprognose nach unten korrigieren. Ein Armutszeugnis für die deutsche Automobilindustrie, die einst als Aushängeschild unserer Wirtschaft galt.
BASF warnt bereits vor einer Konjunkturabkühlung und senkte vorsorglich die Jahresziele. Der Chemiekonzern erwartet, dass die Nachfrage nach Chemieprodukten weniger stark ansteigen werde als bisher erhofft. Wenn selbst die Grundstoffindustrie schwächelt, sollten bei jedem vernünftigen Anleger die Alarmglocken schrillen.
Selbst vermeintliche Lichtblicke wie Adidas entpuppen sich bei genauerer Betrachtung als Mogelpackungen. Zwar legte der Sportartikelhersteller um zwei Prozent zu, doch negative Währungseffekte von 300 Millionen Euro trübten das Bild erheblich. Ohne diese Belastung hätte das Plus acht Prozent betragen – ein deutlicher Hinweis darauf, wie sehr die Stärke des Euro deutschen Exporteuren zusetzt.
Fed-Entscheidung: Powell zwischen Hammer und Amboss
Die heute anstehende Zinsentscheidung der Federal Reserve dürfte zum Lackmustest für die Unabhängigkeit der US-Notenbank werden. Präsident Trump macht aus seiner Verachtung für Fed-Chef Jerome Powell keinen Hehl und fordert vehement Zinssenkungen. Dass die Notenbank den Erwartungen zufolge die Füße stillhalten wird, dürfte den Zorn des Präsidenten weiter anfachen.
Die Commerzbank-Experten gehen davon aus, dass der Druck auf die Fed in den kommenden Wochen und Monaten zunehmen werde. Ein beunruhigendes Szenario: Eine Notenbank, die ihre Entscheidungen nicht mehr nach wirtschaftlichen Kriterien, sondern nach politischem Druck fällt, wäre das Ende jeder seriösen Geldpolitik.
Asiatische Märkte zeigen gemischtes Bild
Die asiatischen Börsen präsentieren sich uneinheitlich. Während der japanische Nikkei auf der Stelle tritt, kann der chinesische CSI-300-Index immerhin 0,5 Prozent zulegen. Der Hang Seng in Hongkong büßt hingegen 0,6 Prozent ein. Die ergebnislosen Handelsgespräche zwischen den USA und China sorgen für zusätzliche Verunsicherung – ein weiterer Brandherd in einer ohnehin angespannten Weltlage.
Euro-Stärke als zweischneidiges Schwert
Der Euro stabilisiert sich bei 1,1551 Dollar, nachdem er zu Wochenbeginn unter die Marken von 1,17 und 1,16 Dollar gerutscht war. Was Urlauber freuen mag, bereitet Exporteuren Kopfzerbrechen. Die Währungsverluste bei Adidas sind nur die Spitze des Eisbergs – zahlreiche deutsche Unternehmen leiden unter dem starken Euro, der ihre Produkte auf dem Weltmarkt verteuert.
Am Ölmarkt herrscht relative Ruhe. Brent-Öl aus der Nordsee notiert mit 72,68 Dollar je Barrel marginal schwächer, während US-Öl WTI bei 69,26 Dollar seitwärts tendiert. Die verhaltene Preisentwicklung deutet auf eine schwächelnde Weltwirtschaft hin – kein gutes Omen für die weitere Entwicklung.
Lichtblick Siemens Healthineers?
Einen kleinen Hoffnungsschimmer bietet Siemens Healthineers. Der Medizintechnikkonzern passte nach der Zoll-Einigung seine Prognose nach oben an und erwartet nun ein bereinigtes Ergebnis je Aktie zwischen 2,30 und 2,45 Euro. Doch auch hier zeigt sich die Fragilität der Lage: Erst im Vorquartal hatte das Unternehmen wegen des Zollkonflikts die Prognose gesenkt.
Die deutsche Wirtschaft navigiert durch schwieriges Fahrwasser. Zwischen US-Zöllen, Euro-Stärke und einer sich abkühlenden Weltkonjunktur bleibt wenig Raum für Optimismus. Anleger, die ihr Vermögen schützen wollen, sollten in diesen unsicheren Zeiten über eine Beimischung physischer Edelmetalle nachdenken. Gold und Silber haben sich über Jahrhunderte als krisenfeste Wertaufbewahrungsmittel bewährt – eine Eigenschaft, die in Zeiten wie diesen unbezahlbar erscheint.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich vor jeder Anlageentscheidung umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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