
EuGH-Urteil zu sicheren Herkunftsländern: Wegweisende Entscheidung für Europas Asylpolitik erwartet
Der Europäische Gerichtshof entscheidet heute über eine Frage, die das Fundament der europäischen Asylpolitik erschüttern könnte: Unter welchen Bedingungen darf ein Land als "sicheres Herkunftsland" eingestuft werden? Die Antwort darauf wird nicht nur über das Schicksal von Melonis umstrittenem "Albanien-Modell" entscheiden, sondern könnte auch die deutsche Migrationspolitik grundlegend beeinflussen.
Das gescheiterte Prestigeprojekt der italienischen Rechten
Was als revolutionäre Lösung der Migrationskrise angepriesen wurde, entpuppte sich als teures Debakel: Giorgia Melonis Plan, Asylbewerber direkt vom Mittelmeer nach Albanien zu verfrachten, scheiterte kläglich an der italienischen Justiz. Statt der geplanten 36.000 Menschen jährlich wurden gerade einmal drei Gruppen von insgesamt wenigen Dutzend Männern in die für über 70 Millionen Euro errichteten Lager gebracht – und mussten nach wenigen Tagen wieder nach Italien zurückkehren.
Die römischen Richter hatten erhebliche Zweifel an der Einstufung von Bangladesch und Ägypten als sichere Herkunftsländer. Eine Einschätzung, die zeigt, wie unterschiedlich EU-Staaten diese fundamentale Frage bewerten: Während Italien diese Länder als sicher einstuft, sieht Deutschland das anders. Ein Flickenteppich, der die Absurdität der aktuellen EU-Asylpolitik offenbart.
Die Kernfrage: Wann ist ein Land wirklich sicher?
Der Generalanwalt des EuGH, Richard de la Tour, legte bereits im April seinen Entscheidungsvorschlag vor. Seine Position: EU-Mitgliedstaaten dürften grundsätzlich selbst bestimmen, welche Länder als sicher gelten – müssten aber ihre Quellen offenlegen. Besonders brisant: Auch Länder, in denen bestimmte Gruppen wie Homosexuelle verfolgt werden, könnten demnach als sicher eingestuft werden, solange sie demokratisch seien und diese Gruppen theoretisch schützen würden.
Diese Argumentation wirft fundamentale Fragen auf: Kann ein Land als sicher gelten, wenn dort Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung, Religion oder politischen Überzeugung systematisch diskriminiert werden? Die Antwort des EuGH wird zeigen, ob Europa bereit ist, seine eigenen Werte beim Thema Asyl über Bord zu werfen.
Deutsche Politik im Zugzwang
Die Entscheidung des EuGH kommt zu einem kritischen Zeitpunkt. Während die neue Große Koalition unter Friedrich Merz vollmundig eine härtere Gangart in der Migrationspolitik verspricht, zeigt das italienische Beispiel die Grenzen solcher Ansätze auf. Selbst CSU-Chef Markus Söder, der Melonis Modell einst als "tatsächliche Hilfe" lobte, dürfte angesichts der mageren Bilanz ins Grübeln kommen.
Besonders pikant: Innenminister Dobrindt liebäugelt damit, sichere Herkunftsländer künftig per Rechtsverordnung festzulegen – ohne lästige Zustimmung von Bundestag und Bundesrat. Ein Vorhaben, das nach dem heutigen EuGH-Urteil möglicherweise Makulatur ist.
Die wahren Kosten der Symbolpolitik
Melonis Albanien-Experiment offenbart die Crux moderner Migrationspolitik: Teure Symbolprojekte, die mehr der politischen Profilierung als der Problemlösung dienen. Über 70 Millionen Euro für ein einziges Lager, das nun weitgehend leer steht – Geld, das in echte Lösungen hätte investiert werden können. Stattdessen nutzt Italien die teuren Einrichtungen nun notdürftig als Abschiebeeinrichtungen um.
Die Ironie dabei: Während Politiker quer durch Europa nach immer kreativeren Wegen suchen, Asylbewerber fernzuhalten, explodiert die Kriminalität in deutschen Städten. Die zunehmenden Messerangriffe und Gewalttaten zeigen deutlich, dass die eigentlichen Probleme nicht durch das Verschieben von Menschen in albanische Lager gelöst werden. Was Deutschland braucht, sind Politiker, die wieder für die Sicherheit der eigenen Bürger einstehen – eine Meinung, die mittlerweile ein Großteil des deutschen Volkes teilt.
Ein Urteil mit Signalwirkung
Das heutige EuGH-Urteil wird weit über den konkreten Fall hinaus Bedeutung haben. Es wird definieren, wie viel Spielraum EU-Staaten bei der Bestimmung sicherer Herkunftsländer haben und ob Gerichte diese Einstufungen effektiv überprüfen können. Für Deutschland könnte das bedeuten, dass die geplanten Verschärfungen im Asylrecht auf europäische Grenzen stoßen.
Eines steht fest: Die Zeit der einfachen Lösungen ist vorbei. Weder Lager in Drittstaaten noch die willkürliche Einstufung von Herkunftsländern als "sicher" werden die grundlegenden Herausforderungen der Migration lösen. Was Europa braucht, ist eine ehrliche Debatte über seine Werte und Grenzen – und Politiker, die den Mut haben, unbequeme Wahrheiten auszusprechen.
"Sie hatten nicht verstanden, warum sie nach Albanien gebracht wurden, und dann nicht, warum von Albanien nach Italien", beschrieb Anwalt Dario Belluccio die Verwirrung der Betroffenen. Ein Satz, der die ganze Absurdität der aktuellen EU-Asylpolitik auf den Punkt bringt.
Das EuGH-Urteil wird zeigen, ob Europa bereit ist, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen – oder ob es weiter auf teure Symbolpolitik setzt, während die wahren Probleme ungelöst bleiben.
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