
Fed-Chaos: Amerikas Notenbank zerfleischt sich im Zinsstreit
Die amerikanische Notenbank Federal Reserve gleicht derzeit einem zerstrittenen Hühnerhaufen, bei dem jeder in eine andere Richtung gackert. Während die einen vor galoppierender Inflation warnen, fürchten die anderen einen Arbeitsmarkt-Kollaps. Die Sitzungsprotokolle vom Oktober, die am Mittwoch veröffentlicht werden sollen, dürften das ganze Ausmaß dieser peinlichen Uneinigkeit offenlegen.
Datenchaos nach Regierungsstillstand
Als wäre die interne Zerrissenheit nicht genug, kämpft die Fed auch noch mit den Nachwirkungen des jüngsten Regierungsstillstands. Wichtige Wirtschaftsdaten zu Beschäftigung, Inflation und Einzelhandelsumsätzen trudeln nur verzögert ein. Das Bureau of Labor Statistics kündigte zwar an, den verspäteten Arbeitsmarktbericht für September am Donnerstag zu veröffentlichen, doch einige Oktober-Berichte könnten komplett unter den Tisch fallen. Ein Armutszeugnis für die angeblich führende Wirtschaftsnation der Welt.
Die Fronten innerhalb der Fed sind mittlerweile so verhärtet, dass selbst der sonst um Harmonie bemühte Fed-Chef Jerome Powell ungewöhnlich deutliche Worte fand. Nach der Oktober-Sitzung, bei der es sowohl Gegenstimmen für lockerere als auch für straffere Geldpolitik gab, räumte er ein: "Es gab stark unterschiedliche Ansichten darüber, wie im Dezember vorzugehen sei. Eine weitere Senkung des Leitzinses bei der Dezember-Sitzung ist keineswegs ausgemacht - ganz im Gegenteil."
Trump-Gouverneure gegen Regional-Präsidenten
Besonders pikant: Die Bruchlinien verlaufen entlang politischer Ernennungen. Mehrere von Präsident Trump ernannte Fed-Gouverneure plädieren für weitere Zinssenkungen, während sich regionale Notenbankpräsidenten als Inflationsfalken gebärden. Fed-Gouverneur Christopher Waller tönte am Montag vollmundig: "Ich mache mir keine Sorgen über eine beschleunigte Inflation oder deutlich steigende Inflationserwartungen. Mein Fokus liegt auf dem Arbeitsmarkt."
Dem widerspricht Beth Hammack, Präsidentin der Cleveland Fed, vehement: "Wir haben diese hartnäckig hohe Inflation, die einfach nicht weichen will. Wenn alles gesagt und getan ist, wird es fast ein Jahrzehnt gedauert haben." Sie warnte eindringlich davor, die Glaubwürdigkeit der Notenbank durch voreilige Zinssenkungen aufs Spiel zu setzen.
Märkte zweifeln an Dezember-Zinssenkung
Die Finanzmärkte haben die Botschaft verstanden und ihre Wetten angepasst. Während eine Zinssenkung im Dezember zuvor als nahezu sicher galt, herrscht nun erhebliche Skepsis. Tim Duy von SGH Macro Advisors brachte es auf den Punkt: "Ein wachsender Chor von Falken, Zentristen und sogar zuvor taubenhaften FOMC-Mitgliedern scheint überzeugt, dass die Daten wahrscheinlich keine Zinssenkung rechtfertigen werden."
Die Inflation verharrt weiterhin etwa einen Prozentpunkt über dem 2%-Ziel der Fed - ein Zustand, der sich seit einem Jahr kaum verändert hat. Gleichzeitig schwächelt der Arbeitsmarkt, wobei unklar bleibt, ob dies auf normale Konjunkturzyklen, strengere Einwanderungspolitik, schwächelnde Nachfrage durch Zölle oder gar erste Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf Personalbedarfe zurückzuführen sei.
Powell vor Führungsdilemma
Für Powell wird es zunehmend schwieriger, einen Konsens zu schmieden. Seine eigene Amtszeit als Fed-Chef endet im Mai, und zwei der amtierenden Gouverneure stehen auf der Shortlist möglicher Trump-Nominierungen für seine Nachfolge. In diesem Haifischbecken einen gemeinsamen Kurs zu finden, gleicht der Quadratur des Kreises.
Mögliche Kompromisse könnten eine Zinssenkung im Dezember mit gleichzeitiger Ankündigung einer anschließenden Pause sein - oder umgekehrt. Doch selbst solche Formelkompromisse dürften die tiefen Gräben innerhalb der Institution kaum überbrücken.
Was bleibt, ist das Bild einer zutiefst gespaltenen Notenbank, die zwischen Inflationsbekämpfung und Arbeitsmarktsorgen hin- und hergerissen wird. Während die Fed-Offiziellen sich in akademischen Debatten verlieren, leiden amerikanische Bürger und Unternehmen unter der geldpolitischen Unsicherheit. In solchen Zeiten zeigt sich einmal mehr: Physische Edelmetalle wie Gold und Silber bieten einen verlässlichen Schutz vor den Launen der Notenbanker und deren experimenteller Geldpolitik.
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