Handelskrieg eskaliert: Dramatischer Einbruch im US-Containerhafen Los Angeles erwartet

Die Auswirkungen der verschärften US-Zollpolitik unter Präsident Trump zeigen nun ihre ersten dramatischen Folgen. Der Hafen von Los Angeles, das pulsierende Herz des nordamerikanischen Containerverkehrs, steht vor einem beispiellosen Einbruch. Gene Seroka, der Geschäftsführer des Hafens, prognostiziert einen alarmierenden Rückgang der Frachtankünfte um bis zu 35 Prozent - eine Entwicklung, die weitreichende Konsequenzen für die amerikanische Wirtschaft haben dürfte.

China-Handel vor dem Kollaps

Die Situation könnte kaum dramatischer sein: Große Einzelhändler und Hersteller haben ihre Warenlieferungen aus China praktisch komplett eingestellt. Ein vernichtender Schlag für den Hafen, war doch das Reich der Mitte im vergangenen Jahr mit einem Warenwert von 120 Milliarden Dollar noch der mit Abstand wichtigste Handelspartner. Die von Trump verhängten drakonischen Zölle von 145 Prozent auf chinesische Waren zeigen ihre zerstörerische Wirkung - Peking konterte prompt mit Gegenzöllen von 125 Prozent.

Düstere Wirtschaftsprognosen

Die Los Angeles County Economic Development Corporation (LAEDC) zeichnet ein düsteres Bild der Zukunft. Die massiven Zollerhöhungen könnten nicht nur die Hafenaktivitäten drastisch reduzieren, sondern auch verheerende Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt haben. Immerhin generierte die Handels- und Logistikbranche in Südkalifornien 2022 einen Umsatz von knapp 500 Milliarden Dollar und sicherte zwei Millionen Arbeitsplätze. Diese Erfolgsgeschichte steht nun auf dem Spiel.

Einzelhandel in der Zwickmühle

Die National Retail Federation prognostiziert für das laufende Jahr einen Rückgang des US-Containerhafenvolumens um mindestens 15 Prozent. Einzelhändler zehren derzeit von ihren Lagerbeständen und warten verzweifelt auf eine Entspannung der Zollsituation. US-Finanzminister Scott Bessent bezeichnet die aktuelle Lage als "untragbar" und hofft auf eine baldige Entschärfung durch neue Handelsvereinbarungen.

Warnung vor wirtschaftlichem Dominoeffekt

Die ersten Anzeichen der Krise sind bereits sichtbar: Während das erste Quartal 2025 noch ein Wachstum von 5,2 Prozent verzeichnete, brachen im März die Exporte um dramatische 15 Prozent ein. Die Importe stiegen nur noch minimal um 1,6 Prozent. Diese Entwicklung könnte erst der Anfang einer gefährlichen Abwärtsspirale sein, die die gesamte US-Wirtschaft in Mitleidenschaft ziehen könnte.

Die aktuelle Situation zeigt einmal mehr, wie fragil die globalen Handelsbeziehungen sind und wie schnell politische Entscheidungen massive wirtschaftliche Verwerfungen nach sich ziehen können. Für Anleger könnte es in diesem unsicheren Umfeld ratsam sein, sich verstärkt nach krisensicheren Anlageformen umzusehen.

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