
Heiligabend-Drama in Dortmund: ICE rast in Auto – 75-Jähriger umfuhr offenbar Schranke
Was für ein verstörender Vorfall am Weihnachtsabend: In Dortmund-Derne ist ein ICE mit hoher Geschwindigkeit auf ein Auto geprallt, das mitten auf den Gleisen stand. Der 75-jährige Fahrer des Wagens soll nach ersten Erkenntnissen der Bundespolizei versucht haben, eine Halbschranke zu umfahren – ein lebensgefährliches Manöver, das beinahe in einer Katastrophe geendet hätte.
Fahrer konnte sich in letzter Sekunde retten
Der betagte Autofahrer hatte offenbar noch die Geistesgegenwart, sein Fahrzeug zu verlassen, bevor der ICE 615 mit voller Wucht in den Pkw krachte. Dennoch erlitt der Mann Kopf- und Armverletzungen und musste in eine Klinik eingeliefert werden. Wie genau er sich diese Verletzungen zuzog, obwohl er nicht direkt vom Zug erfasst wurde, ist derzeit Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen.
Die Feuerwehr berichtete, man habe den Verunglückten ansprechbar und stehend neben dem Bahnübergang angetroffen. Ein Umstand, der angesichts der Wucht des Aufpralls fast schon an ein Wunder grenzt.
218 Passagiere an Bord – eine Person medizinisch betreut
Der Schnellzug hatte zum Zeitpunkt des Unfalls 218 Personen an Bord. Eine davon musste nach dem Zusammenstoß medizinisch versorgt werden. Der ICE sollte anschließend bis zum Dortmunder Hauptbahnhof weiterfahren, wo die Evakuierung der Passagiere geplant war. Weitere Verletzte gab es nach Angaben der Bundespolizei glücklicherweise nicht.
Rücksichtslosigkeit mit fatalen Folgen
Der Notruf ging um 18.30 Uhr ein – ausgerechnet am Heiligen Abend, wenn die meisten Menschen besinnlich im Kreise ihrer Familien feiern. Stattdessen mussten Rettungskräfte und Polizei zu einem Einsatz ausrücken, der durch offensichtliche Missachtung von Verkehrsregeln verursacht wurde.
Das Auto des 75-Jährigen wurde vorn seitlich getroffen und wird nun von den Ermittlern untersucht. Die Frage, die sich aufdrängt: Was treibt einen Menschen dazu, eine geschlossene Bahnschranke zu umfahren? Ungeduld? Leichtsinn? Oder schlicht die Unterschätzung der Gefahr, die von einem herannahenden Schnellzug ausgeht?
Ein Symptom unserer Zeit?
Dieser Vorfall reiht sich ein in eine besorgniserregende Entwicklung. Immer wieder kommt es an deutschen Bahnübergängen zu schweren Unfällen, weil Verkehrsteilnehmer Schranken ignorieren oder umfahren. Die Konsequenzen sind oft tödlich – dass der 75-Jährige mit vergleichsweise leichten Verletzungen davonkam, ist pures Glück.
Man fragt sich unweigerlich, ob die zunehmende Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr nicht auch ein Spiegelbild einer Gesellschaft ist, in der Regeln immer häufiger als lästige Hindernisse betrachtet werden. Die Schranke war geschlossen – aus gutem Grund. Doch offenbar war dem Fahrer sein persönliches Vorankommen wichtiger als die Sicherheit von über 200 Zugreisenden und seine eigene.

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