Indiens Ölriesen wenden sich von Russland ab: US-Sanktionen zeigen Wirkung

Die jüngsten US-Sanktionen gegen Russlands Energiesektor entfalten ihre volle Wirkung. Wie aus Branchenkreisen verlautet, hätten nahezu alle großen indischen Raffinerien ihre Bestellungen für russisches Rohöl im Dezember ausgesetzt. Ein Schachzug, der die globalen Energiemärkte erschüttert und Washingtons Sanktionspolitik einen überraschenden Erfolg beschert.

Das Ende einer lukrativen Partnerschaft?

Seit Beginn des Ukraine-Krieges hatte sich Indien zu einem der wichtigsten Abnehmer russischen Öls entwickelt. Die günstigen Preise lockten, während Europa sich abwandte. Doch nun scheint diese Ära abrupt zu enden. Fünf der größten Raffinerien des Subkontinents – darunter die staatlichen Giganten Bharat Petroleum, Hindustan Petroleum und Mangalore Refinery sowie die privaten Schwergewichte Reliance Industries und HPCL-Mittal Energy – hätten keine einzige Bestellung für Dezember aufgegeben.

Diese fünf Unternehmen allein importierten bislang zwei Drittel des gesamten russischen Rohöls nach Indien. Ihr plötzlicher Rückzug markiert einen Wendepunkt in den globalen Energieströmen.

Washington dreht den Hahn zu

Die US-Sanktionen gegen Rosneft und Lukoil, Russlands Öl-Flaggschiffe, zeigen offenbar die gewünschte Wirkung. Nur noch zwei indische Raffinerien wagten es, für Dezember russisches Öl zu ordern: Die staatliche Indian Oil Corporation (IOC) und Nayara Energy, an der Rosneft mit 49 Prozent beteiligt ist.

„IOC hat etwa 3,5 Millionen Barrel russisches ESPO-Rohöl zu Preisen erworben, die den Dubai-Notierungen entsprechen", verlautete aus Handelskreisen. Die Verkäufer blieben ungenannt – ein Zeichen für die zunehmende Nervosität im Markt.

Die Suche nach Alternativen

Indiens Raffinerien stehen nun vor der Herausforderung, ihre Versorgungslücken zu schließen. IOC plant bereits, im ersten Quartal 2025 stolze 24 Millionen Barrel aus Amerika zu importieren. Auch der Nahe Osten rückt wieder stärker in den Fokus – trotz der eskalierenden Spannungen zwischen Israel und dem Iran.

Diese Entwicklung könnte die globalen Ölpreise weiter in die Höhe treiben. Während die Sanktionspolitik der USA kurzfristig Erfolge zeigt, zahlen am Ende die Verbraucher weltweit die Zeche. Die Energiekrise, die Europa bereits in die Rezession getrieben hat, könnte sich nun auf Asien ausweiten.

Gold als sicherer Hafen in turbulenten Zeiten

Die zunehmende Fragmentierung der globalen Energiemärkte und die damit verbundene Inflationsgefahr unterstreichen einmal mehr die Bedeutung physischer Edelmetalle als Vermögensschutz. Während Papierwährungen durch die steigenden Energiekosten unter Druck geraten, bewahrt Gold seine Kaufkraft – unabhängig von geopolitischen Verwerfungen und Sanktionsspiralen.

Die aktuelle Entwicklung zeigt: Die Welt wird multipolarer, die Handelswege komplexer, die Risiken größer. In einem solchen Umfeld erweist sich die Beimischung physischer Edelmetalle als kluger Schachzug für jeden, der sein Vermögen langfristig sichern möchte.