
Machterhalt in Brüssel: Weber will EVP-Thron verteidigen
In einer Zeit, in der die Europäische Union von multiplen Krisen geschüttelt wird, bereitet sich der CSU-Politiker Manfred Weber auf seine Wiederwahl als Chef der Europäischen Volkspartei (EVP) vor. Der Showdown soll am Dienstag im spanischen Valencia stattfinden - eine Veranstaltung, die mehr an eine orchestrierte Krönungszeremonie als an einen demokratischen Wahlprozess erinnert, denn Gegenkandidaten sucht man vergeblich.
Die konservative Machtzentrale Europas
Die EVP, die mit 188 von 720 Abgeordneten die größte Fraktion im Europaparlament stellt, hat sich unter Webers Führung seit 2014 als dominante Kraft im europäischen Politikbetrieb etabliert. Der Niederbayer, der sowohl den Parteivorsitz als auch die Führung der Parlamentsfraktion innehat, könnte seine Machtposition nun weiter zementieren.
Ein Gipfeltreffen der konservativen Elite
Zum Kongress in Valencia wird sich die Crème de la Crème der europäischen Konservativen versammeln. Neben Vertretern von CDU und CSU werden Minister aus verschiedenen EU-Staaten erwartet. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, selbst ein Gewächs aus dem EVP-Stall, wird dem Ereignis beiwohnen. Die Entscheidung über Webers politisches Schicksal soll gegen 19 Uhr fallen.
Kritische Betrachtung der EVP-Führung
Die unopponierte Wiederwahl Webers wirft durchaus Fragen auf. In Zeiten, in denen Europa vor gewaltigen Herausforderungen steht - von der Migrationskrise bis hin zu wirtschaftlichen Verwerfungen - wäre ein echter Wettbewerb um die Führungsposition möglicherweise gesünder für die demokratische Kultur innerhalb der Parteienfamilie gewesen.
Die Zukunft der konservativen Politik in Europa
Die EVP steht vor der gewaltigen Aufgabe, konservative Werte in einem zunehmend linksliberal geprägten Europa zu verteidigen. Ob Weber der richtige Mann ist, um die Partei durch diese stürmischen Zeiten zu führen und den schleichenden Bedeutungsverlust konservativer Politik in Europa aufzuhalten, wird sich zeigen müssen. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein für die Frage, ob die EVP ihre Position als stärkste politische Kraft in Europa behaupten kann.
Während sich die politische Elite in Valencia versammelt, bleiben viele Bürger skeptisch, ob die großen Herausforderungen unserer Zeit - von der ausufernden Staatsverschuldung bis hin zur unkontrollierten Massenmigration - von den etablierten Kräften überhaupt noch gemeistert werden können. Die unopponierte Wiederwahl Webers könnte als weiteres Symptom einer gewissen Abgehobenheit der europäischen Politik interpretiert werden.
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