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04.06.2025
11:20 Uhr

Medienskandal erschüttert Österreich: Wenn Qualitätsjournalismus zur Farce verkommt

Was sich derzeit in der österreichischen Medienlandschaft abspielt, könnte man als Lehrstück für den Verfall journalistischer Standards bezeichnen. Der selbsternannte Qualitätsjournalismus hat wieder einmal bewiesen, dass zwischen Anspruch und Wirklichkeit Welten liegen können. Die Wiener Tageszeitung "Kurier" stolperte über ein Interview mit Hollywood-Ikone Clint Eastwood – das nur ein kleines Problem hatte: Es existierte schlichtweg nicht.

Der 95-jährige Eastwood als Opfer medialer Fantasie

Man stelle sich vor: Eine renommierte Tageszeitung, die sich selbst als "Qualitätszeitung" bezeichnet, veröffentlicht zum 95. Geburtstag der Schauspiellegende ein ausführliches Interview. Darin soll Eastwood angeblich das moderne Hollywood kritisiert und über fehlende Originalität geklagt haben. "Mach etwas Neues oder bleib zu Hause" – ein markiger Spruch, der perfekt zum Image des kantigen Westernhelden passen würde. Wäre da nicht die kleine Unannehmlichkeit, dass der Oscar-Preisträger nie mit der Zeitung gesprochen hatte.

Eastwoods Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. In einem Statement, das von internationalen Medien wie Deadline.com und dem britischen Guardian aufgegriffen wurde, machte er unmissverständlich klar: "Das Interview ist frei erfunden." Ein vernichtenderes Urteil über journalistische Arbeit kann es kaum geben.

Die peinliche Schadensbegrenzung

Was folgte, war ein Lehrstück in missglückter Krisenkommunikation. Der "Kurier" reagierte zunächst mit der bemerkenswerten Ausrede, man müsse erst in Hollywood nachfragen – die Zeitverschiebung, Sie verstehen schon. Als hätte man nicht vor der Veröffentlichung eines solchen Interviews die Authentizität prüfen können.

Die Wahrheit, die schließlich ans Licht kam, war noch beschämender als eine glatte Fälschung. Die verantwortliche Journalistin Elisabeth Sereda hatte offenbar aus verschiedenen älteren Gesprächen und Round-Table-Diskussionen ein "Best-of" zusammengebastelt und als aktuelles Interview verkauft. Ein journalistisches Frankenstein-Monster, könnte man sagen.

Ein Einzelfall? Mitnichten!

Besonders pikant wird die Angelegenheit dadurch, dass der ORF bei weiteren vom "Kurier" veröffentlichten Interviews mit Prominenten wie Jude Law, Mia Farrow und Ben Affleck wortgleiche Passagen fand, die bereits anderswo publiziert worden waren. Ein systematisches Problem scheint sich hier zu offenbaren, das weit über einen bedauerlichen Einzelfall hinausgeht.

Die FPÖ forderte prompt die Rückzahlung staatlicher Förderungen – eine durchaus nachvollziehbare Reaktion, wenn man bedenkt, dass hier Steuergelder in eine Zeitung fließen, die offenbar elementare journalistische Standards nicht einhalten kann oder will.

Der größere Kontext: Journalismus in der Krise

Dieser Skandal reiht sich nahtlos ein in eine besorgniserregende Entwicklung. Vom deutschen Relotius-Skandal bis zu diesem österreichischen Debakel zeigt sich ein Muster: Journalisten, die sich als moralische Instanzen gerieren und gerne anderen Lektionen erteilen, versagen bei den grundlegendsten Anforderungen ihres Berufsstandes.

Es ist bezeichnend, dass ausgerechnet jene Medien, die am lautesten gegen "Fake News" wettern und sich als Bollwerk gegen Desinformation inszenieren, selbst immer wieder durch haarsträubende Fälschungen auffallen. Die Glaubwürdigkeit der etablierten Medien erodiert nicht durch böse Verschwörungstheoretiker, sondern durch ihr eigenes Versagen.

Was bleibt, ist ein bitterer Nachgeschmack

Die Konsequenzen? Frau Sereda darf nicht mehr für den "Kurier" schreiben – wobei sie ohnehin nur freie Mitarbeiterin war. Eine echte Aufarbeitung sieht anders aus. Stattdessen wird das Ganze als bedauerlicher Einzelfall abgetan, während die Fördergelder weiter fließen.

In einer Zeit, in der das Vertrauen in Medien ohnehin auf einem historischen Tiefpunkt angelangt ist, leisten sich etablierte Zeitungen solche Eskapaden. Man fragt sich unwillkürlich: Wenn schon bei einem harmlosen Promi-Interview geschummelt wird, wie steht es dann um die Berichterstattung bei wirklich wichtigen Themen?

Der Fall zeigt einmal mehr: Der selbstgerechte Qualitätsjournalismus, der anderen gerne Lektionen in Moral und Anstand erteilt, sollte erst einmal vor der eigenen Haustür kehren. Clint Eastwood, der mit 95 Jahren mehr Integrität beweist als so manche Redaktion, hat es nicht verdient, für billige Schlagzeilen missbraucht zu werden. Aber vielleicht ist das symptomatisch für eine Medienlandschaft, die ihre eigenen Standards längst über Bord geworfen hat.

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