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02.06.2025
09:53 Uhr

Merz' Arbeitszeitrevolution: Das Ende des 8-Stunden-Tages als Angriff auf bewährte deutsche Traditionen

Die Union plant unter Friedrich Merz einen radikalen Umbau des deutschen Arbeitsrechts. Der künftige Kanzler will den seit über einem Jahrhundert bewährten 8-Stunden-Tag abschaffen und durch eine flexible Wochenarbeitszeit ersetzen. Was als moderne Flexibilisierung verkauft wird, könnte sich als Frontalangriff auf hart erkämpfte Arbeitnehmerrechte entpuppen.

Linnemanns fragwürdige Forderung nach mehr "Einsatz"

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann forderte gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland mehr Produktivität und Einsatz von den Bürgern. Seine Aussage, es gehe vielen Menschen heute nicht mehr um Work-Life-Balance, sondern um "Life-Life-Balance", offenbart eine bemerkenswerte Realitätsferne. Während die Arbeitsstunden in Deutschland seit 1991 von 52,2 auf 54,7 Milliarden gestiegen sind, unterstellt die Union den Bürgern mangelnden Arbeitseifer.

Die geplante Reform sieht vor, die tägliche Höchstarbeitszeit von 8 Stunden durch eine wöchentliche Regelung zu ersetzen. Konkret bedeutet dies: Arbeitnehmer könnten theoretisch an einem Tag 12 Stunden arbeiten müssen, wenn die Wochenarbeitszeit insgesamt eingehalten wird. Ein gefährliches Spiel mit der Gesundheit der Beschäftigten.

Gewerkschaften schlagen Alarm - zu Recht

DGB-Chefin Yasmin Fahimi warnt eindringlich vor den Folgen dieser Reform. Sie verweist auf arbeitsmedizinische Studien, die belegen, dass bei Arbeitszeiten über 8 Stunden die Unfallgefahr signifikant steige. Der 8-Stunden-Tag sei keine symbolische Errungenschaft, sondern basiere auf wissenschaftlichen Erkenntnissen über die menschliche Leistungsfähigkeit.

"Es gebe Studien, wonach bei Arbeitszeiten über 8 Stunden die Unfallneigung steige", so die DGB-Chefin.

Die historische Errungenschaft des 8-Stunden-Tages, die auf den britischen Sozialreformer Robert Owen zurückgeht, folgte einem einfachen, aber bewährten Prinzip: 8 Stunden Arbeit, 8 Stunden Freizeit, 8 Stunden Schlaf. Diese ausgewogene Aufteilung hat sich über Generationen bewährt und zur Stabilität der deutschen Arbeitsgesellschaft beigetragen.

Die wahren Profiteure der Reform

Während Arbeitgeberverbände die geplante Flexibilisierung bejubeln, zeigt sich die Bevölkerung gespalten. Laut einer Ipsos-Umfrage befürworten 46 Prozent die Reform, während 44 Prozent am bewährten System festhalten wollen. Interessanterweise würden 37 Prozent der Befragten sogar eine 4-Tage-Woche mit jeweils 10 Stunden bevorzugen - ein Modell, das echte Flexibilität mit Arbeitnehmerschutz verbindet.

Die Union argumentiert, Deutschland müsse sich an EU-Standards orientieren, wo eine wöchentliche Höchstarbeitszeit von 48 Stunden gilt. Doch warum sollten wir bewährte deutsche Standards aufgeben, die unseren Wohlstand erst ermöglicht haben? Die Behauptung, mangelnde Flexibilität gefährde die Wettbewerbsfähigkeit, entbehrt jeder Grundlage. Deutschland ist trotz - oder gerade wegen - seiner arbeitnehmerfreundlichen Regelungen eine der stärksten Wirtschaftsnationen der Welt.

Ein Angriff auf traditionelle Werte

Die geplante Reform fügt sich nahtlos in das Bild einer Politik ein, die traditionelle deutsche Errungenschaften systematisch demontiert. Statt die Familie zu stärken und Arbeitnehmern Zeit für ihre Kinder zu geben, sollen diese künftig flexibel bis zu 12 Stunden täglich arbeiten können. Wie soll da noch Familienleben stattfinden?

Die Hans-Böckler-Stiftung liefert eindeutige Zahlen: Die Gesamtarbeitszeit in Deutschland ist gestiegen, nicht gesunken. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit ging nur deshalb zurück, weil mehr Menschen in Teilzeit arbeiten - oft aus familiären Gründen. Statt diese Realität anzuerkennen, will die Union die Arbeitnehmer zu noch mehr Flexibilität zwingen.

Die versteckte Agenda

Besonders perfide: Die Reform wird als Maßnahme zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf verkauft. Doch wie vereinbart man 12-Stunden-Schichten mit Kinderbetreuung? Wie soll die Pflege von Angehörigen funktionieren, wenn die Arbeitszeiten völlig unvorhersehbar werden?

Die wahre Agenda liegt auf der Hand: Unternehmen sollen maximale Flexibilität erhalten, während Arbeitnehmer ihre Planungssicherheit verlieren. Der "Dialog mit den Sozialpartnern", den die Union verspricht, dürfte nicht mehr als ein Feigenblatt sein. Die Richtung ist vorgegeben, die Entscheidung längst gefallen.

Die Deutschen sollten sich fragen: Wollen wir wirklich zurück in Zeiten, in denen Arbeitnehmer der Willkür ihrer Arbeitgeber ausgeliefert waren? Wollen wir unsere über Generationen erkämpften Rechte für die Profitinteressen einiger weniger opfern?

Der 8-Stunden-Tag ist mehr als eine Arbeitsregelung - er ist ein Symbol für die Balance zwischen Arbeit und Leben, für den Respekt vor der Gesundheit der Arbeitnehmer und für eine Gesellschaft, die den Menschen nicht nur als Produktionsfaktor sieht. Diese Errungenschaft dürfen wir nicht leichtfertig aufgeben.

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