
Merz' Israel-Reise: Späte Premiere mit brisantem Timing
Sieben Monate nach seinem Amtsantritt als Bundeskanzler plant Friedrich Merz (CDU) endlich seinen ersten offiziellen Besuch in Israel. Während ein Regierungssprecher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur lediglich bestätigte, dass die Reise noch vor Jahresende stattfinden werde, berichtete die israelische Zeitung "Times of Israel" bereits von konkreten Terminen am 6. und 7. Dezember.
Ungewöhnlich lange Wartezeit
Die Tatsache, dass Merz erst nach mehr als einem halben Jahr seiner Amtszeit den Weg nach Jerusalem findet, wirft durchaus Fragen auf. Traditionell gehörte Israel stets zu den ersten Reisezielen deutscher Regierungschefs - ein symbolträchtiges Zeichen der besonderen deutsch-israelischen Beziehungen. Dass der CDU-Kanzler sich so viel Zeit ließ, könnte verschiedene Gründe haben.
Möglicherweise wartete Merz bewusst ab, um nicht in die hitzigen Debatten um die israelische Militäroperation im Gazastreifen hineingezogen zu werden. Die eskalierende Situation im Nahen Osten, insbesondere nach den dramatischen Ereignissen im Juni 2025 mit israelischen Angriffen auf iranische Atomanlagen und der iranischen Vergeltung, machte diplomatische Besuche zu einem heiklen Unterfangen.
Diplomatisches Minenfeld
Der Zeitpunkt der Reise fällt in eine Phase, in der die internationale Gemeinschaft zunehmend gespalten ist über den richtigen Umgang mit dem Nahostkonflikt. Während die USA unter Präsident Trump ihre bedingungslose Unterstützung für Israel bekräftigen, wächst in Europa der Druck, eine ausgewogenere Position einzunehmen.
"Der genaue Termin werde wie üblich in der Woche vor dem Besuch bekanntgegeben"
Diese vage Formulierung des Regierungssprechers deutet darauf hin, dass man sich in Berlin alle Optionen offenhalten möchte. Sollte sich die Sicherheitslage kurzfristig verschlechtern, könnte die Reise womöglich noch verschoben werden.
Herausforderungen für die deutsche Außenpolitik
Für Merz wird es bei seinem Antrittsbesuch darum gehen, die traditionell engen deutsch-israelischen Beziehungen zu bekräftigen, ohne dabei die eigenen außenpolitischen Spielräume zu sehr einzuengen. Die Große Koalition aus CDU/CSU und SPD steht vor der schwierigen Aufgabe, zwischen verschiedenen Interessen zu vermitteln.
Einerseits gilt Israels Sicherheit als deutsche Staatsräson - ein Grundsatz, den auch Merz mehrfach betont hat. Andererseits mehren sich in der deutschen Bevölkerung kritische Stimmen zur israelischen Siedlungspolitik und dem militärischen Vorgehen in den besetzten Gebieten.
Wirtschaftliche Verflechtungen im Fokus
Neben den sicherheitspolitischen Themen dürften auch wirtschaftliche Fragen eine Rolle spielen. Die deutsch-israelischen Handelsbeziehungen haben in den vergangenen Jahren stetig zugenommen, insbesondere im Hightech-Bereich. Allerdings könnten die von Trump verhängten Zölle auch hier für Verwerfungen sorgen.
Interessant wird sein, ob Merz bei seinem Besuch auch das Thema der deutschen Rüstungsexporte ansprechen wird. Deutschland liefert traditionell U-Boote an Israel, was immer wieder zu kontroversen Debatten führt. Gerade vor dem Hintergrund der weltweit steigenden Rüstungsumsätze - wie kürzlich vom Friedensforschungsinstitut Sipri dokumentiert - könnte dies ein heikles Gesprächsthema werden.
Innenpolitische Signalwirkung
Die Israel-Reise sendet auch innenpolitisch wichtige Signale. Nach dem Scheitern der Ampel-Koalition und den vorgezogenen Neuwahlen muss die neue Große Koalition unter Merz ihre außenpolitische Handlungsfähigkeit unter Beweis stellen. Der Besuch in Israel könnte dabei helfen, das Profil des neuen Kanzlers zu schärfen.
Gleichzeitig muss Merz aufpassen, nicht in die Falle zu tappen, sich zu einseitig zu positionieren. Die SPD als Koalitionspartner hat traditionell eine etwas kritischere Haltung zur israelischen Politik als die Union. Vizekanzler Lars Klingbeil wird genau beobachten, welche Töne Merz in Jerusalem anschlägt.
Fazit: Merz' später Antrittsbesuch in Israel zeigt, wie komplex die deutsch-israelischen Beziehungen geworden sind. Was früher eine Selbstverständlichkeit war, erfordert heute sorgfältige diplomatische Vorbereitung. Der Kanzler wird einen schwierigen Balanceakt vollführen müssen zwischen historischer Verantwortung, aktuellen Sicherheitsinteressen und dem Wunsch nach einer friedlichen Lösung des Nahostkonflikts.
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