
Prada schluckt Versace: Italienische Luxusmode unter einem Dach – für 1,25 Milliarden Euro
Die italienische Modewelt erlebt eine ihrer bedeutendsten Übernahmen der jüngeren Geschichte. Das Mailänder Luxushaus Prada hat die vollständige Kontrolle über den Konkurrenten Versace übernommen und damit zwei der klangvollsten Namen der italienischen Haute Couture unter einem Dach vereint. Der Kaufpreis beläuft sich auf 1,25 Milliarden Euro – ein Schnäppchen, wenn man bedenkt, dass ursprünglich 1,5 Milliarden Euro im Raum standen.
Das Ende einer amerikanischen Episode
Versace, das 1978 von Gianni Versace gegründete Modeimperium, kehrt damit nach Jahren unter amerikanischer Führung wieder in italienische Hände zurück. Die bisherige Muttergesellschaft Capri Holdings aus den USA, zu deren Portfolio auch Marken wie Michael Kors und Jimmy Choo gehören, hat sämtliche Anteile an die Prada-Gruppe abgetreten. Alle erforderlichen Genehmigungen der Wettbewerbsbehörden lägen vor, teilte Prada in Mailand mit. Die EU-Kommission hatte bereits im September grünes Licht gegeben.
Die Übernahme markiert das Ende einer Ära, in der amerikanische Investoren verstärkt in europäische Luxusmarken investierten. Dass Versace nun wieder unter italienischer Kontrolle steht, dürfte in der Heimat des Modehauses mit Genugtuung aufgenommen werden. Schließlich gehört die Marke mit der charakteristischen Medusa im Logo zu den Ikonen italienischer Eleganz und Extravaganz.
Trumps Zollpolitik als Stolperstein
Der Weg zur Übernahme war allerdings nicht ohne Hindernisse. Besonders die aggressive Zollpolitik des wiedergewählten US-Präsidenten Donald Trump, der mit 20-prozentigen Strafzöllen auf EU-Importe die europäische Wirtschaft unter Druck setzt, hätte das Geschäft beinahe zum Scheitern gebracht. Dass der Deal trotzdem zustande kam – und das zu einem reduzierten Preis – zeigt die Entschlossenheit Pradas, die eigene Marktposition im Luxussegment zu stärken.
Die Zollpolitik Trumps trifft die europäische Luxusindustrie besonders hart. Während amerikanische Konsumenten weiterhin zu den wichtigsten Käufern italienischer Mode gehören, verteuern die Zölle die Produkte erheblich. Für Unternehmen wie Prada und Versace bedeutet dies eine zusätzliche Herausforderung in einem ohnehin schwierigen Marktumfeld.
Wachablösung bei Versace
Mit der Übernahme geht auch eine personelle Neuausrichtung einher. Donatella Versace, die Schwester des 1997 ermordeten Firmengründers Gianni Versace, hatte im Frühjahr nach fast drei Jahrzehnten ihren Posten als Kreativchefin geräumt. Die 70-Jährige, die das Unternehmen durch schwierige Zeiten geführt und die Marke nach dem tragischen Tod ihres Bruders am Leben gehalten hatte, fungiert seit dem 1. April nur noch als Chef-Markenbotschafterin.
Neuer Kreativchef ist Dario Vitale, der zuvor für Miu Miu tätig war – interessanterweise ebenfalls eine Marke aus dem Prada-Konzern. Diese personelle Verflechtung deutet bereits auf die geplante Integration Versaces in die Prada-Gruppe hin.
Prada stärkt seine Marktmacht
Für Prada, das bereits seit 1913 existiert und damit auf eine deutlich längere Tradition zurückblicken kann als Versace, bedeutet die Übernahme eine erhebliche Stärkung der eigenen Position im globalen Luxusmarkt. Neben der Hauptmarke Prada gehören bereits Miu Miu und Church's zum Portfolio des Konzerns. Mit Versace kommt nun eine weitere prestigeträchtige Marke hinzu, die besonders im amerikanischen und asiatischen Markt stark vertreten ist.
Die Konsolidierung im Luxussegment schreitet damit weiter voran. Während kleinere Marken zunehmend unter Druck geraten, bilden sich immer größere Konglomerate, die durch Synergieeffekte und gemeinsame Ressourcennutzung ihre Marktposition verteidigen können.
Ein Blick in die Zukunft
Was bedeutet diese Übernahme für die Zukunft der italienischen Mode? Einerseits könnte die Bündelung der Kräfte dazu beitragen, die Position italienischer Luxusmarken gegenüber französischen Konkurrenten wie LVMH oder Kering zu stärken. Andererseits besteht die Gefahr, dass die Eigenständigkeit und der unverwechselbare Charakter von Versace unter dem Dach eines größeren Konzerns verloren gehen könnten.
Die Geschichte zeigt jedoch, dass Prada durchaus in der Lage ist, übernommene Marken erfolgreich zu führen und deren Identität zu bewahren. Miu Miu beispielsweise hat unter der Führung von Prada seine eigene Handschrift behalten und ist zu einer der erfolgreichsten Marken im Luxussegment aufgestiegen.
„Die Übernahme von Versace durch Prada ist mehr als nur ein Geschäft – es ist die Rückkehr einer italienischen Ikone in italienische Hände."
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Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss selbst ausreichend recherchieren und ist für seine Anlageentscheidungen selbst verantwortlich. Wir empfehlen, vor jeder Investitionsentscheidung professionellen Rat einzuholen.
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