
Psychotherapie-Chaos: Krankenkassen wollen Zwangsmeldepflicht für Therapeuten durchsetzen
Die gesetzlichen Krankenkassen greifen zu drastischen Mitteln im Kampf gegen die katastrophale Versorgungslage in der psychotherapeutischen Behandlung. Der GKV-Spitzenverband fordert nun eine Meldepflicht für Psychotherapeuten, die ihre freien Behandlungskapazitäten offenlegen müssten. Zusätzlich solle eine zentrale Terminvergabe etabliert werden – ein weiterer Schritt in Richtung staatlicher Kontrolle und Bevormundung.
Bürokratie statt Lösungen
Während psychisch kranke Menschen monatelang auf einen Therapieplatz warten müssen, präsentieren die Krankenkassen ihre vermeintliche Wunderlösung: noch mehr Bürokratie. Die stellvertretende GKV-Vorstandschefin Stefanie Stoff-Ahnis beklagte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, dass Patienten "eine Praxis nach der anderen anrufen" müssten und oft vergeblich auf Rückrufe warteten. Ihre Schlussfolgerung? Nicht etwa mehr Therapieplätze schaffen, sondern die vorhandenen Therapeuten mit Meldepflichten und zentraler Vergabe zu gängeln.
Besonders perfide erscheint die Behauptung der GKV, es gebe keinen Mangel an Therapieplätzen. Diese realitätsferne Einschätzung steht in krassem Widerspruch zu den Zahlen der Bundespsychotherapeutenkammer, die bereits vor Jahren einen Fehlbedarf von rund 7.000 Kassensitzen feststellte. Die Nachfrage sei zudem seit der Corona-Pandemie dramatisch gestiegen – ein Umstand, den die Krankenkassen geflissentlich ignorieren.
Düstere Zukunftsaussichten
Die Prognosen für die kommenden Jahre zeichnen ein erschreckendes Bild: Bis 2030 werde die Zahl der Menschen, die Psychotherapie benötigen, um 23 Prozent steigen. Gleichzeitig erreiche ein Drittel der heute niedergelassenen Therapeuten das Renteneintrittsalter. Diese Schere zwischen steigendem Bedarf und sinkendem Angebot müsste eigentlich zu einem radikalen Umdenken führen. Stattdessen setzen die Krankenkassen auf Zwangsmaßnahmen und Kontrolle.
Die bereits existierenden Terminservicestellen, die gesetzlich verpflichtet seien, innerhalb von vier Wochen Termine zu vermitteln, versagen kläglich. Mehr als die Hälfte aller Anfragen werde gar nicht oder nicht fristgerecht bearbeitet. Im Jahr 2023 seien lediglich 365.000 Termine für weiterführende Behandlungen vermittelt worden – ein Tropfen auf den heißen Stein angesichts des enormen Bedarfs.
Symptombekämpfung statt Ursachenforschung
Die vorgeschlagene Meldepflicht offenbart das grundlegende Problem unserer Gesundheitspolitik: Anstatt die Ursachen anzugehen, werden Symptome mit bürokratischen Pflastern überklebt. Warum gibt es zu wenige Therapieplätze? Warum entscheiden sich zu wenige junge Menschen für den Beruf des Psychotherapeuten? Diese Fragen bleiben unbeantwortet, während man lieber die vorhandenen Therapeuten mit zusätzlichen Verwaltungsaufgaben belastet.
Die Realität sieht so aus: Therapeuten arbeiten bereits am Limit, führen lange Wartelisten und müssen täglich schwere Entscheidungen treffen, welche Patienten sie aufnehmen können. Eine Meldepflicht würde ihre ohnehin knappe Zeit weiter reduzieren – Zeit, die für die Behandlung von Patienten fehlen würde.
Versagen der Politik
Dieses Chaos in der psychotherapeutischen Versorgung sei auch ein Spiegelbild des politischen Versagens der letzten Jahre. Während man sich mit ideologischen Projekten wie Gendern und Klimaneutralität beschäftige, bleiben die wirklichen Probleme der Menschen ungelöst. Die psychische Gesundheit der Bevölkerung verschlechtere sich zusehends – nicht zuletzt durch die gesellschaftliche Spaltung und die permanente Krisenstimmung, die von der Politik befeuert werde.
Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz hätte die Chance, hier gegenzusteuern. Doch statt grundlegender Reformen und einer Aufstockung der Kassensitze diskutiere man über Zwangsmaßnahmen und zentrale Kontrolle. Das 500 Milliarden Euro Sondervermögen für Infrastruktur zeige, dass Geld vorhanden sei – es werde nur an den falschen Stellen ausgegeben.
Was Deutschland brauche, seien nicht mehr Meldepflichten und Bürokratie, sondern eine grundlegende Reform des Gesundheitssystems. Mehr Studienplätze für Psychotherapeuten, bessere Arbeitsbedingungen und eine angemessene Vergütung wären erste Schritte in die richtige Richtung. Doch solange die Politik lieber Symptome bekämpft statt Ursachen anzugehen, werden psychisch kranke Menschen weiterhin im Stich gelassen.
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