
Revolution im Glasfasernetz: Hohlkern-Technologie erreicht fast Lichtgeschwindigkeit
Die deutsche Digitalisierung könnte endlich den entscheidenden Durchbruch erleben – allerdings kommt die Innovation mal wieder nicht aus heimischen Laboren. Ein internationales Forschungsteam präsentiert in der renommierten Fachzeitschrift Nature Photonics eine bahnbrechende Entwicklung: Glasfaserkabel mit Hohlkern, die Daten mit nahezu Lichtgeschwindigkeit übertragen können. Während die Ampel-Koalition jahrelang den digitalen Ausbau verschlief und die neue Große Koalition noch immer nach Konzepten sucht, treiben amerikanische Tech-Giganten die Zukunft voran.
Luft statt Glas – die Physik der Geschwindigkeit
Das Prinzip klingt verblüffend einfach: Weniger ist mehr. Die neuen Kabel setzen auf einen hohlen Kern aus Luft, umgeben von einem komplexen Mantel aus Glasfasern. "Man erreicht also fast Vakuum-Lichtgeschwindigkeit wie im Weltall", erklärt Markus Schmidt vom Leibniz-Institut für Photonische Technologien. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 45 Prozent schneller als herkömmliche Glasfaserkabel, nur halb so viele Verstärker nötig. Das sei "eine wahnsinnige Verbesserung", so Schmidt weiter.
Die technischen Vorteile gehen weit über die reine Geschwindigkeit hinaus. Durch den Hohlkern können Signale über ein deutlich breiteres Spektrum von Lichtwellenlängen transportiert werden – das Kabel nutzt praktisch alle Farben des Lichts. Michael Frosz vom Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts bringt es auf den Punkt: "Mehr Daten können verschickt werden, und die Daten werden schneller von A nach B verschickt."
Microsoft macht Ernst – Deutschland schaut zu
Während hierzulande noch über den Glasfaserausbau diskutiert wird und Verbände der Telekom "gezielten Doppelausbau" vorwerfen, schaffen amerikanische Konzerne Fakten. Microsoft hat bereits 2022 das Start-up Lumenisity übernommen und setzt die Technologie in ersten Rechenzentren ein. Die Vision des Tech-Giganten: Eine komplett neue "Infrastruktur für das KI-Zeitalter".
"Microsoft setzt das schon heute ein: Erste Datencenter in den USA sind mit den Hohlkernfasern verbunden", bestätigt Schmidt. In den USA würden bereits "alle 40 Kilometer Datencenter um die Städte platziert, und die sollen alle perspektivisch mit den Hohlkern-Fasern verbunden werden."
Die Produktionskapazitäten werden massiv hochgefahren: Von derzeit 10.000 Kilometern pro Jahr soll die Herstellung auf über eine Million Kilometer steigen. Zum Vergleich: Von herkömmlichen Glasfasern werden jährlich etwa 400 Millionen Kilometer produziert. Der Weg ist noch weit, aber die Richtung ist klar.
Der Preis des Fortschritts
Natürlich hat die revolutionäre Technologie ihren Preis – und der ist beachtlich. Während herkömmliche Glasfasern nur einige Cent pro Meter kosten, schlagen die neuen Hohlkern-Kabel mit 500 bis 1.000 Euro pro Meter zu Buche. "Ganze Unterseekabel werden damit wegen der höheren Kosten erst einmal nicht umgesetzt", dämpft Frosz die Erwartungen.
Doch gerade für kritische Infrastrukturen könnte sich die Investition lohnen. KI-Rechenzentren, bei denen jede Millisekunde zählt, profitieren enorm von der reduzierten Latenz. Die Systeme können effizienter zusammenarbeiten, Trainingsphasen werden kürzer. In einer Welt, in der Daten das neue Gold sind, könnte die Hohlkern-Technologie zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil werden.
Deutschland droht der digitale Anschluss zu entgleiten
Die Entwicklung zeigt einmal mehr, wie sehr Deutschland bei zukunftsweisenden Technologien ins Hintertreffen gerät. Während die Politik noch über Grundsatzfragen streitet und die neue Große Koalition ein 500 Milliarden Euro Sondervermögen für Infrastruktur plant – finanziert durch neue Schulden trotz gegenteiliger Versprechen von Kanzler Merz –, schaffen andere Länder Fakten.
Die Geschichte der Kommunikationstechnologie kennt viele Meilensteine: vom Telegraphenkabel über Kupferleitungen bis zur klassischen Glasfaser. Mit der Hohlkernfaser steht nun die nächste Revolution bevor – eine Glasfaser, die paradoxerweise vor allem aus Luft besteht. Es bleibt zu hoffen, dass Deutschland diesmal nicht wieder Jahre braucht, um den Anschluss zu finden. Die Zeichen stehen allerdings nicht gut: Während Microsoft bereits Nägel mit Köpfen macht, diskutiert man hierzulande noch über zweifelhafte Haustürgeschäfte beim Glasfaserausbau.
In einer Zeit, in der digitale Infrastruktur über die Wettbewerbsfähigkeit ganzer Volkswirtschaften entscheidet, kann sich Deutschland weitere Verzögerungen eigentlich nicht leisten. Doch die Realität sieht anders aus: Die einen bauen die Zukunft, die anderen verwalten die Gegenwart. Es wird Zeit, dass sich das ändert – bevor der digitale Zug endgültig ohne uns abfährt.
- Themen:
- #CDU-CSU

RETTE DEIN GELD!
Keine Kreditkarte erforderlich • Keine versteckten Kosten
Ihre Experten im Webinar:

Dominik
Kettner

Peter
Hahne

Ernst
Wolff

Prof. Werner
Patzelt

Tom-Oliver
Regenauer

Gerald
Grosz

Horst
Lüning

Manuel
Ostermann
Digitaler Euro
ab Oktober 2025
Konkrete Lösungen
zum Schutz
15.000€ Gold
zu gewinnen
- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik