
Russlands unaufhaltsamer Vormarsch: Während die NATO debattiert, schaffen Putin Fakten
Während sich die NATO-Spitzen in Den Haag zu ihrem jährlichen Gipfeltreffen versammelten und über erhöhte Verteidigungsausgaben philosophierten, schuf Wladimir Putin erneut Tatsachen auf dem Schlachtfeld. Die Einnahme der Ortschaft Jalta in der ostukrainischen Region Donezk durch russische Truppen zeigt einmal mehr: Moskau nutzt die westliche Unentschlossenheit gnadenlos aus.
Die Realität auf dem Schlachtfeld
Das russische Verteidigungsministerium verkündete am Mittwoch stolz, dass Einheiten der Kampfgruppe Ost durch "aktive und entschlossene Aktionen" die Siedlung Jalta in der Volksrepublik Donezk befreit hätten. Während westliche Medien pflichtschuldig anmerken, diese Berichte nicht unabhängig verifizieren zu können, sprechen die Fakten eine deutliche Sprache: Der russische Vormarsch im Osten der Ukraine setzt sich ungebremst fort.
Besonders bemerkenswert ist dabei, dass Russland seine Operationen mittlerweile sogar westlich von Donezk ausweitet. Putin arbeitet systematisch an der Errichtung seiner angekündigten Sicherheitspufferzone - und der Westen schaut hilflos zu.
NATO-Gipfel: Viel Lärm um nichts
Die Ironie könnte kaum größer sein: Während in Den Haag über Trumps Proklamation zur angeblichen "Vernichtung" des iranischen Atomprogramms und weitere Unterstützung für die Ukraine diskutiert wurde, verliert Kiew Meter für Meter an Boden. Die einzige Antwort der NATO? Mehr Geld und mehr Waffen in ein Fass ohne Boden werfen.
"Wenn wir das täten, was alle hier von uns erwarten, nämlich Russland mit noch mehr Sanktionen zu erdrücken, würden wir wahrscheinlich unsere Fähigkeit verlieren, mit ihnen über einen Waffenstillstand zu sprechen"
Diese Aussage von US-Außenminister Rubio beim NATO-Gipfel offenbart die ganze Hilflosigkeit des Westens. Man klammert sich an die vage Hoffnung auf Verhandlungen, während Russland systematisch Fakten schafft.
Trumps zweifelhaftes Spiel
Präsident Trump traf sich am Rande des Gipfels mit Selenskyj, um über weitere US-Luftabwehrsysteme für die Ukraine zu diskutieren. Die bittere Pointe dabei: Diese Systeme werden höchstwahrscheinlich mit amerikanischen Steuergeldern bezahlt, die bereits in Kiews Kassen geflossen sind. Ein Perpetuum mobile der Verschwendung, während die amerikanische Infrastruktur verfällt und die Staatsverschuldung explodiert.
Rubio versicherte, Trump werde "den richtigen Zeitpunkt und Ort" für neue Strafmaßnahmen gegen Russland kennen. Doch während Washington zögert und taktiert, erobert Moskau Dorf für Dorf. Die ukrainische Frontlinie im südlichen Donezk bröckelt wie ein morscher Damm - nur noch 14 Dörfer in diesem Gebiet befinden sich unter ukrainischer Kontrolle.
Europas Illusion der Führungsrolle
In den vergangenen Monaten wurde viel darüber geredet, dass Europa die Führung übernehmen und die USA sich zurückziehen sollten. Doch diese Diskussion entlarvt sich als reine Wunschvorstellung. Die europäischen Staaten sind weder militärisch noch politisch in der Lage, die übergroße Rolle Amerikas in der NATO zu übernehmen. Sie können nicht einmal ihre eigenen Grenzen schützen, geschweige denn die Ukraine verteidigen.
Die Kriegsmüdigkeit unter den westlichen Unterstützern der Ukraine nimmt stetig zu. Während die politischen Eliten in ihren klimatisierten Konferenzräumen über abstrakte Strategien debattieren, zahlen die ukrainischen Soldaten an der Front den Preis für diese Unentschlossenheit mit ihrem Blut.
Die bittere Wahrheit
Was wir hier erleben, ist das Scheitern einer Politik, die von Anfang an auf falschen Prämissen beruhte. Statt realistisch die eigenen Grenzen anzuerkennen und auf eine diplomatische Lösung hinzuarbeiten, hat der Westen die Ukraine in einen aussichtslosen Kampf getrieben. Jetzt, wo die Realität nicht mehr zu leugnen ist, fehlt der Mut für einen ehrlichen Kurswechsel.
Russland nutzt diese Schwäche gnadenlos aus und schafft mit jeder eroberten Ortschaft neue Verhandlungspositionen für die unvermeidlichen Friedensgespräche. Je länger der Westen zögert, desto stärker wird Putins Position am Verhandlungstisch. Die NATO-Führung sollte endlich aufhören, sich selbst und die Öffentlichkeit zu belügen: Dieser Konflikt ist militärisch nicht zu gewinnen.
Es ist höchste Zeit für eine realistische Bestandsaufnahme und einen Strategiewechsel, bevor noch mehr Leben sinnlos geopfert werden. Doch dazu müsste man in Washington, Berlin und Brüssel den Mut aufbringen, eigene Fehler einzugestehen - und genau daran mangelt es der aktuellen politischen Führung.