
Rüstungsriesen kassieren ab: Wie der Ukraine-Krieg amerikanische Waffenschmieden zu Milliardären macht
Während Europa unter den wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Konflikts ächzt und die Bürger mit explodierenden Energiepreisen kämpfen, reiben sich die Vorstände amerikanischer Rüstungskonzerne die Hände. Allen voran Lockheed Martin, der Gigant aus Maryland, der nun mit seinem Raketenabwehrsystem THAAD auf den europäischen Markt drängt. Die bittere Ironie: Ausgerechnet jene Krise, die Europa in eine tiefe Rezession zu stürzen droht, spült Milliarden in die Kassen der US-Rüstungsindustrie.
Das große Geschäft mit der Angst
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Seit Beginn des Ukraine-Krieges seien die Verteidigungsetats europäischer Staaten förmlich explodiert. Deutschland allein plane Investitionen in dreistelliger Milliardenhöhe – Geld, das der maroden Infrastruktur, dem Bildungssystem oder der Wirtschaft fehlen wird. Stattdessen fließen diese Summen größtenteils über den Atlantik, direkt in die Taschen amerikanischer Aktionäre.
Besonders pikant: Lockheed Martin wolle sein THAAD-System nun als Teil der deutschen "European Skyshield Initiative" positionieren. Ein Projekt, das eigentlich die europäische Souveränität stärken sollte, könnte so zum trojanischen Pferd für amerikanische Interessen werden. Das System stehe dabei in direkter Konkurrenz zum israelischen Arrow-3, für das sich die Bundesregierung bereits entschieden habe – ein weiteres Beispiel dafür, wie wenig durchdacht die milliardenschweren Rüstungsentscheidungen der Ampel-Nachfolger sind.
Rheinmetall als williger Türöffner
Eine besonders unrühmliche Rolle spiele dabei der deutsche Konzern Rheinmetall. Der Düsseldorfer Rüstungsriese fungiere nicht nur als Produzent, sondern öffne den Amerikanern durch seine politischen Verbindungen Tür und Tor in Berlin. Man könnte meinen, deutsche Unternehmen würden die eigene Souveränität verteidigen – stattdessen machen sie sich zu Handlangern amerikanischer Expansionsgelüste.
"Gewinner dieses Trends sind überraschenderweise auch US-Giganten wie Lockheed Martin" – überraschend? Wohl kaum. Es ist das altbekannte Muster: Europa zahlt, Amerika kassiert.
Der Widerstand bröckelt
Immerhin gebe es vereinzelt Widerstand gegen diese amerikanische Dominanz. Dänemark habe sich jüngst gegen das US-Patriot-System und für das europäische SAMP/T entschieden – ein kleiner Lichtblick in einem Meer der Unterwürfigkeit. Doch solche Entscheidungen bleiben die Ausnahme. Die meisten europäischen Regierungen scheinen nur zu bereit, ihre Verteidigung in amerikanische Hände zu legen.
Die wahren Profiteure dieser Entwicklung sitzen in den Vorstandsetagen von Lockheed Martin, Raytheon und Boeing. Während europäische Steuerzahler die Zeche zahlen und sich fragen, wie sie ihre Stromrechnung bezahlen sollen, feiern amerikanische Rüstungsaktionäre Rekordgewinne. Der Ukraine-Krieg habe sich für sie als wahre Goldgrube erwiesen.
Ein teures Erwachen
Was bleibt, ist die bittere Erkenntnis: Die vielgepriesene "Zeitenwende" entpuppt sich als gigantisches Konjunkturprogramm für die amerikanische Rüstungsindustrie. Statt in die eigene Verteidigungsfähigkeit zu investieren, machen sich europäische Staaten immer abhängiger von transatlantischen Lieferungen. Die Rechnung dafür werden kommende Generationen bezahlen müssen – nicht nur finanziell, sondern auch mit dem Verlust strategischer Autonomie.
Es wäre an der Zeit, dass europäische Politiker diese Zusammenhänge erkennen und gegensteuern. Doch von der Großen Koalition unter Merz, die bereits neue Schulden in Höhe von 500 Milliarden Euro plant – trotz gegenteiliger Wahlversprechen –, ist wohl kaum ein Kurswechsel zu erwarten. Die Profiteure in Übersee werden es ihnen danken.
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