
Trump macht Ernst: Fed-Chef Powell vor dem Aus – Billionen-Poker um Amerikas Zinspolitik
Die Machtspiele in Washington erreichen einen neuen Höhepunkt. US-Präsident Donald Trump hat unmissverständlich klargestellt, dass die Tage von Notenbankchef Jerome Powell gezählt sind. "Er wird recht bald ausscheiden, glücklicherweise, denn ich denke, er ist schrecklich", polterte Trump am Rande des NATO-Gipfels in Den Haag. Eine Aussage, die nicht nur die Finanzmärkte aufhorchen lässt, sondern auch die Frage aufwirft: Wer kontrolliert eigentlich Amerikas Geldpolitik?
Der 300-Milliarden-Dollar-Streit
Im Kern des Konflikts steht eine simple Rechnung, die Trump immer wieder vorbringt: Eine Zinssenkung um nur einen Prozentpunkt würde dem amerikanischen Steuerzahler jährlich 300 Milliarden Dollar ersparen. Bei zwei Prozentpunkten wären es sogar 600 Milliarden. Angesichts prognostizierter Zinskosten von 952 Milliarden Dollar allein für 2025 klingt das verlockend. Doch Powell, der von Obama einst in den Fed-Vorstand berufen und von Trump selbst zum Chef ernannt wurde, bleibt stur.
Die Ironie der Geschichte? Während die Inflation in den USA bereits auf moderate 2,4 Prozent gefallen ist, verharrt der Leitzins zwischen 4,25 und 4,5 Prozent. Trump wittert dahinter politisches Kalkül – ein Vorwurf, der in Washington niemanden mehr überrascht.
Die Nachfolger stehen schon bereit
Hinter den Kulissen formiert sich bereits die neue Garde. "Drei oder vier Leute" habe er im Blick, verriet Trump. Die Namen, die durch die Wandelgänge der Macht geistern, lesen sich wie das Who's Who der konservativen Wirtschaftselite: Finanzminister Scott Bessent, Fed-Gouverneur Christopher Waller, Ex-Vorstandsmitglied Kevin Walsh und der Direktor des Nationalen Wirtschaftsrates, Kevin Hassett. Letzterer brachte es auf den Punkt: "Der Präsident wird die Person auswählen, die er mag, und das wird nicht Jay Powell sein."
Der Zoll-Zankapfel
Als wäre der Zinsstreit nicht genug, entzündet sich zwischen Trump und Powell ein weiterer Konflikt an der Zollpolitik. Powell warnte im April eindringlich vor den Folgen der massiven Zollerhöhungen – 20 Prozent auf EU-Importe, 34 Prozent auf China, 25 Prozent auf Mexiko und Kanada. Diese könnten das Wachstum abwürgen und die Inflation wieder anheizen, so seine Befürchtung. Eine Warnung, die Trump als Sabotage seiner "America First"-Politik interpretiert.
Powell argumentiert, die verzögerten Preiseffekte der Zölle könnten Monate brauchen, um die Lieferketten zu durchdringen. "Jemand in der Lieferkette wird schließlich die höheren Abgaben zahlen", prophezeite er – und meinte damit letztlich den amerikanischen Verbraucher. Ein Argument, das bei Trump auf taube Ohren stößt.
Die rechtlichen Fesseln
So sehr Trump auch tobt und poltert – seine Hände sind gebunden. Der Federal Reserve Act erlaubt die Entlassung eines Fed-Chefs nur aus "triftigem Grund". Ineffizienz, Pflichtverletzung oder Amtsmissbrauch wären solche Gründe. Politische Meinungsverschiedenheiten gehören definitiv nicht dazu. Trump muss also bis Mai 2026 warten, wenn Powells Amtszeit regulär endet.
Diese erzwungene Geduld dürfte dem impulsiven Präsidenten schwerfallen. Schließlich geht es hier nicht nur um Zahlen und Prozente, sondern um die Kontrolle über eines der mächtigsten Instrumente der Wirtschaftspolitik. In einer Zeit, in der über fünf Millionen Amerikaner gegen Trumps Politik auf die Straße gehen, wäre ein willfähriger Fed-Chef Gold wert – im wahrsten Sinne des Wortes.
Was bedeutet das für Anleger?
Die anhaltende Unsicherheit über die künftige Geldpolitik der USA dürfte die Märkte noch lange beschäftigen. Während Aktien und Anleihen unter der Volatilität leiden könnten, profitieren traditionell sichere Häfen wie physische Edelmetalle von solchen Turbulenzen. Gold und Silber haben sich historisch als verlässliche Wertspeicher in Zeiten politischer und wirtschaftlicher Unsicherheit bewährt. Eine Beimischung physischer Edelmetalle kann daher eine sinnvolle Ergänzung für ein ausgewogenes Anlageportfolio darstellen.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich vor jeder Anlageentscheidung umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.