
Trumps provokante Geschichtsstunde: Präsidentenporträts im Weißen Haus erhalten vernichtende Zusatztafeln
Was für ein Schauspiel sich derzeit im Weißen Haus abspielt! Präsident Donald Trump hat offenbar beschlossen, die ehrwürdige Tradition der Präsidentenporträts auf seine ganz eigene Art und Weise zu interpretieren. Unter den Bildnissen seiner Vorgänger prangen nun Plaketten, die es in sich haben – und die demokratischen Ex-Präsidenten dürften vor Wut schäumen.
Bidens Porträt: Ein Autopen als stumme Anklage
Besonders pikant gestaltet sich die Inszenierung beim Bildnis von Joe Biden. Statt des üblichen würdevollen Porträts steht dort ein Autopen – jenes mechanische Gerät, das Unterschriften automatisch reproduziert. Die begleitende Tafel lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Biden wird als der "bei weitem schlechteste Präsident der amerikanischen Geschichte" bezeichnet, der sein Amt als Ergebnis der "korruptesten Wahl, die die Vereinigten Staaten je gesehen haben" angetreten habe.
Die Aufzählung seiner vermeintlichen Verfehlungen liest sich wie eine Anklageschrift: Die höchste jemals verzeichnete Inflation, der Verlust von mehr als 20 Prozent des Dollar-Wertes in nur vier Jahren, das Afghanistan-Desaster mit 13 getöteten amerikanischen Soldaten, und nicht zuletzt die angebliche Öffnung der Südgrenze für 21 Millionen Menschen. Der Text verschont niemanden und bezeichnet Biden sowohl als "Sleepy" als auch als "Crooked" – Spitznamen, die Trump bereits im Wahlkampf etabliert hatte.
Obama im Kreuzfeuer der Kritik
Auch Barack Obama kommt nicht ungeschoren davon. Die Plakette unter seinem Porträt bezeichnet ihn als "eine der spaltendsten politischen Figuren der amerikanischen Geschichte". Sein Affordable Care Act wird als "höchst ineffektiv" abgetan, das Iran-Atomabkommen als "schrecklich" und die Pariser Klimavereinbarungen als "einseitig" – beides Abkommen, die Trump während seiner ersten Amtszeit aufkündigte.
Besonders brisant: Die Anschuldigung, Obama habe den Präsidentschaftswahlkampf von Donald Trump im Jahr 2016 ausspioniert und die Entstehung des "Russland, Russland, Russland"-Skandals beaufsichtigt. Eine Behauptung, die in konservativen Kreisen seit Jahren kursiert und nun quasi offiziell im Weißen Haus verewigt wurde.
Clinton und die globalistische Agenda
Bill Clinton erhält eine einzelne Tafel, die seine "globalistischen Verrate" hervorhebt. NAFTA, das Trump später als "schlecht für die Vereinigten Staaten" beendete, sowie Chinas Aufnahme in die Welthandelsorganisation werden als seine fragwürdigen Vermächtnisse aufgeführt. Der abschließende Seitenhieb fehlt natürlich nicht: "Im Jahr 2016 verlor Präsident Clintons Ehefrau Hillary die Präsidentschaft an Präsident Donald J. Trump!"
Reagan als leuchtendes Vorbild
Im krassen Gegensatz dazu steht die Würdigung Ronald Reagans. Der "Große Kommunikator" wird als Sieger des Kalten Krieges gefeiert, der die amerikanische Politik und die konservative Bewegung transformiert habe. Besonders bemerkenswert: Die Tafel behauptet, Reagan sei "lange vor Präsident Trumps historischem Lauf ins Weiße Haus ein Fan von Präsident Donald J. Trump" gewesen.
Gespaltene Reaktionen in den sozialen Medien
Die Reaktionen auf diese ungewöhnliche Geschichtsschreibung fallen erwartungsgemäß gemischt aus. Während einige Unterstützer die Aktion bejubeln und fordern, ein Gesetz zu verabschieden, das die Entfernung der Tafeln verhindert, zeigen sich andere Trump-Anhänger enttäuscht. "Das ist, was wir bekommen statt Verhaftungen des Deep State und wirtschaftlichem Fortschritt", kritisiert ein Nutzer auf der Plattform X.
Andere bemängeln, dass die Administration ihre Zeit mit "kleinlichen Aktionen" verschwende, anstatt tatsächlich durchzugreifen. Die Forderungen nach den Epstein-Akten und konkreten Verhaftungen werden lauter. Ein Kommentator bringt es auf den Punkt: "All diese Zeit und Mühe, um die Linken zu ärgern, während wir einfach nur ein florierendes Land wollen."
"Geschichte wird von demjenigen geschrieben, der den Wandplatz bekommt, und die Bürokratie weiß das."
Diese Aktion reiht sich ein in Trumps bekannte Strategie der permanenten Provokation. Ob man sie als geniale politische Kommunikation oder als kindische Ablenkung betrachtet, hängt wohl vom eigenen politischen Standpunkt ab. Eines steht jedoch fest: Die Bilder der Plaketten werden analysiert und für authentisch befunden – natürliche Beleuchtung, Schatten und Reflexionen zeigen keine Anzeichen von KI-Manipulation.
Für die deutsche Beobachterperspektive bleibt festzuhalten, dass solch eine offene Abrechnung mit politischen Vorgängern in der Bundesrepublik undenkbar wäre. Ob das nun für oder gegen das deutsche System spricht, mag jeder selbst entscheiden. Trumps Amerika jedenfalls schreibt seine Geschichte auf seine ganz eigene, unverblümte Art.

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