
Über 1.000 Tote bei Verteilung von Hilfsgütern: UN wirft Israel gezieltes Töten hungriger Zivilisten vor
Die Vereinten Nationen erheben schwere Vorwürfe gegen israelische Streitkräfte: Seit Mai sollen mehr als 1.000 Palästinenser getötet worden sein, während sie versuchten, an lebensnotwendige Nahrungsmittel zu gelangen. Diese erschütternde Zahl wirft ein grelles Licht auf die humanitäre Katastrophe im Gazastreifen, wo über zwei Millionen Menschen unter einer Blockade leben, die Experten zufolge zu einer akuten Hungersnot führen könnte.
Chaos und Verzweiflung an den Verteilungsstellen
Die Szenen, die sich täglich an den Ausgabestellen für Hilfsgüter abspielen, gleichen einem Albtraum. Schwangere Frauen wie Nadia Mdoukh riskieren ihr Leben und das ihrer ungeborenen Kinder, um an eine dünne Tomatensuppe mit ein paar Auberginenstücken zu gelangen. "Ich tue es für meine Kinder", sagt sie mit Tränen in den Augen. "Das ist eine Hungersnot - es gibt kein Brot, kein Mehl."
Bei Temperaturen von über 32 Grad Celsius drängen sich verzweifelte Menschen vor improvisierten Suppenküchen. Wer Glück hat, ergattert eine Schale der wässrigen Brühe. Die weniger Glücklichen gehen leer aus oder werden im Gedränge verletzt. Besonders perfide: Von den 1.054 dokumentierten Todesfällen ereigneten sich 766 an Verteilungsstellen, die von der amerikanischen Gaza Humanitarian Foundation betrieben werden.
Kinder sterben den Hungertod
Die Hilfsorganisation MedGlobal berichtet von fünf Kindern im Alter von nur drei Monaten, die in den vergangenen drei Tagen verhungert seien. "Dies ist eine vorsätzliche, von Menschen verursachte Katastrophe", erklärt Joseph Belliveau, der Geschäftsführer der Organisation. Die Kinder seien gestorben, weil es in Gaza nicht genügend Nahrung und Medikamente gebe - nicht einmal Infusionslösungen oder therapeutische Nahrung, um sie zu retten.
Das Gesundheitsministerium in Gaza meldet, dass in den letzten Tagen 101 Menschen an Hunger gestorben seien, darunter 80 Kinder. Diese Zahlen mögen schwer zu verifizieren sein, doch die Bedingungen für eine Hungersnot sind nach Einschätzung der UN und großer internationaler Hilfsorganisationen zweifellos gegeben.
Westliche Staaten verurteilen Israels Vorgehen
In einer gemeinsamen Erklärung verurteilten 28 westliche Staaten, darunter Großbritannien und Frankreich, das "tröpfchenweise Durchlassen von Hilfe und das unmenschliche Töten von Zivilisten". Das israelische Modell der Hilfslieferungen sei gefährlich, schüre Instabilität und raube den Menschen in Gaza ihre Menschenwürde, heißt es in dem Dokument.
Israel und die Vereinigten Staaten wiesen die Kritik zurück und machten stattdessen die Hamas für die Verlängerung des Krieges verantwortlich. Doch diese Argumentation verfängt immer weniger angesichts der dokumentierten Gräueltaten. Palästinensische Zeugen und Gesundheitsbeamte berichten, dass israelische Streitkräfte regelmäßig auf Menschenmengen schießen würden, die sich den Verteilungsstellen nähern.
Ein Mehl-Sack voller Blut und Tod
"Ein Sack Mehl, bedeckt mit Blut und Tod", beschreibt Mohammed Issam die Situation nach einem nächtlichen Angriff auf wartende Palästinenser in Gaza-Stadt, bei dem acht Menschen getötet und 118 verletzt wurden. Einige Menschen seien in der entstehenden Panik von Lastwagen überrollt worden. "Wie lange soll diese Demütigung noch andauern?", fragt er verzweifelt.
Die israelischen Streitkräfte behaupten, lediglich Warnschüsse abgegeben zu haben. Doch die Zahlen sprechen eine andere Sprache: Allein am Dienstag wurden bei israelischen Angriffen mindestens 25 Menschen getötet, darunter zwölf in einem Flüchtlingslager am Meer, wo Vertriebene in Zelten Schutz gesucht hatten. Unter den Toten befanden sich drei Frauen und drei Kinder.
Die Welt schaut zu - und schweigt größtenteils
Während die internationale Gemeinschaft weitgehend tatenlos zusieht, verschärft sich die humanitäre Krise täglich. Das Welternährungsprogramm der UN spricht von "neuen und erstaunlichen Ausmaßen der Verzweiflung". Fast 100.000 Frauen und Kinder leiden an schwerer akuter Unterernährung, ein Drittel der Bevölkerung Gazas hat tagelang nichts zu essen.
Die Mitarbeiter der Hilfsorganisationen selbst leiden unter Schwindelgefühlen und Kopfschmerzen aufgrund des Nahrungsmangels. Es ist eine Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet jene, die helfen wollen, selbst zu Opfern der künstlich erzeugten Hungersnot werden.
Diese Entwicklung zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, sein Vermögen in krisensicheren Anlagen wie physischen Edelmetallen anzulegen. Gold und Silber haben sich über Jahrtausende als Wertspeicher in Krisenzeiten bewährt - im Gegensatz zu Papierwährungen oder digitalen Assets, die in solchen Situationen wertlos werden können.

- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik