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04.09.2025
16:59 Uhr

VW-Betriebsrat fordert Ende der Blume-Doppelspitze: "Wolfsburg braucht keinen Halbtagschef"

Die Betriebsratsvorsitzende von Volkswagen, Daniela Cavallo, hat auf einer Betriebsversammlung im Stammwerk Wolfsburg scharfe Kritik an der Doppelrolle von Konzernchef Oliver Blume geübt. Seit genau drei Jahren führe Blume sowohl den Volkswagen-Konzern als auch die Sportwagentochter Porsche – ein Zustand, der nach Ansicht der Arbeitnehmervertreterin nicht länger tragbar sei.

"Der Vorstandsvorsitzende kann in Wolfsburg kein Halbtags-Chef sein und die restliche Zeit bei Porsche verbringen. Dieser Zustand muss enden!", zitieren Teilnehmer die kämpferische Betriebsratschefin. Diese deutlichen Worte dürften nicht nur als Kritik am Management zu verstehen sein, sondern auch als Auftakt für den anstehenden Betriebsratswahlkampf im kommenden Frühjahr, bei dem Cavallo erneut als Spitzenkandidatin der IG Metall antritt.

Konzernzentrale soll wieder das Herz des Imperiums werden

Cavallo forderte eine klare Stärkung der Wolfsburger Konzernzentrale gegenüber den einzelnen Marken. "Volkswagen muss wieder stärker Dreh- und Angelpunkt für den gesamten Konzernverbund sein! Wir sind die Mutter und die Gesellschaften sind die Töchter!", betonte sie vor der versammelten Belegschaft. Der grassierende "Marken-Egoismus" müsse ein Ende haben – Ellenbogen seien nur gegen externe Wettbewerber erlaubt, nicht nach innen.

Besonders kritisch sieht die Betriebsratschefin die Überlegungen, den Konzern künftig aus einer reinen Finanzholding heraus zu steuern. Dies würde notwendige Synergien unmöglich machen und den Konzern seiner technischen Kompetenz berauben. Stattdessen brauche es mehr zentrale Steuerung aus Wolfsburg: "Dinge wie Software, Entwicklung, Produktion, Beschaffung und Vertrieb sind überlebenswichtig in einem derart komplexen Konzern wie Volkswagen – und dementsprechend gehören sie klar und verbindlich nach Wolfsburg ins Spitzengremium der Organisation."

Stammwerk leidet unter technischen Ausfällen und Sparzwang

Neben der Kritik an der Konzernführung prangerte Cavallo auch die Zustände im Wolfsburger Stammwerk an. Trotz einer beeindruckenden Produktionsleistung von 375.000 Fahrzeugen bis Ende August – was die Jahresproduktion von 2024 übertreffen dürfte – leide das Werk unter massiven technischen Problemen. "Es darf nicht so weitergehen, dass aus Kostendruck unser Stammwerk kaputt gespart wird", warnte Cavallo eindringlich.

Besonders frustrierend sei die Situation für die Belegschaft, wenn sie für Sonderschichten am Wochenende anrücke, dann aber wegen defekter Maschinen nicht arbeiten könne. Die Arbeitnehmervertreterin forderte daher dringend notwendige Investitionen, die vom Vorstand freigegeben werden müssten. Andernfalls würden die "Kolleginnen und Kollegen in der Fertigung immer mehr sauer gefahren!"

Streit um Arbeitszeitkonten schwelt weiter

Ein weiterer Konfliktpunkt zwischen Betriebsrat und Management sind die geplanten Änderungen bei den Arbeitszeitkonten. Ab Oktober sollen die Flexikonten der Belegschaft eingefroren werden, um Stunden für die Zeit ab Ende 2026 anzusparen, wenn die Golf-Produktion nach Mexiko abwandert und das Stammwerk auf die neue SSP-Plattform umgerüstet wird.

Cavallo machte deutlich, dass viele Mitarbeiter dies als Bevormundung empfänden. Der Betriebsrat fordere das Unternehmen auf, das geplante Einfrieren zurückzunehmen und die Entscheidungsfreiheit bei den Beschäftigten zu belassen. Diese sollten im Rahmen der An- und Abwesenheitssteuerung gemeinsam mit ihren Führungskräften entscheiden können.

ID.2-Premiere als Zeichen der Wertschätzung

Trotz aller Kritik gab es auch positive Momente auf der Betriebsversammlung. Gemeinsam mit VW-Markenchef Thomas Schäfer enthüllte Cavallo die Serienversion des elektrischen Kleinwagens ID.2all – noch vor der offiziellen Premiere auf der IAA. Dies wertete die Betriebsratschefin als "große Wertschätzung in Richtung Belegschaft" und als "großen Vertrauensbeweis".

Schäfer stellte zudem das neue Zielbild "Boost 2030" vor, mit dem Volkswagen bis zum Ende des Jahrzehnts zum technologisch führenden Volumenhersteller aufsteigen wolle. Die vier definierten Handlungsfelder umfassen Arbeitgeber-Attraktivität, Technologieführerschaft, eine weltweit einheitliche Markenführung und die Aufstellung als leistungsfähige Organisation.

Die deutlichen Worte Cavallos zeigen einmal mehr, wie tief die Gräben zwischen Arbeitnehmervertretern und Management bei Volkswagen sind. Während der Konzern mit ambitionierten Zukunftsplänen nach vorne prescht, mahnt der Betriebsrat grundlegende Strukturprobleme an. Ob Oliver Blume seine Doppelrolle aufgeben wird, bleibt abzuwarten – klar ist jedoch, dass der Druck auf den Konzernchef weiter steigt.

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